07.10.2022, 09:56
Es scheint so, als wenn die ukrainische Taktik sich (seit einigen Wochen schon) geändert hat: Anstatt mit schwerem Gerät vorzurücken und Durchbrüche erzielen zu wollen, setzen die Ukrainer zunehmend auf leichte Fahrzeuge, d. h. wir haben es quasi mit schnellen, für den Gegner kaum vorhersehbaren Operationen mit Technicals (oder behelfsmäßig aufgerüsteten zivilen SUVs und teils auch normalen PKWs) zu tun. Man sieht selbst Kleinwagen, denen - wohl zwecks Rundum-Übersichtlichkeit und der Befähigung zum schnellen Ein- und Ausstieg - die Türen und Fenster fehlen, und wo zwei, drei Mann im Mad Max-Style darin sitzen bzw. wo ein MG oder gar Raketenwerfer auf dem Dach angebracht ist/sind.
Ursächlich dürften zwei Gründe sein:
1.) die Regen-/Schlammperiode hat seit einigen Wochen begonnen und schwere Fahrzeuge inkl. Panzer bleiben zunehmend im freien Gelände stecken, die ukrainischen genauso wie die russischen (an der Stelle könnte man auch fragen, ob die gegenwärtig immer wieder auch ggü./von Deutschland geforderte Lieferung von Panzern aktuell noch sinnvoll ist?), während die deutlich leichteren Technicals, teils auch Allrad-Modelle, noch relativ gut vorankommen;
2.) es hat den Anschein, als wie wenn diese hochmobile Vorgehensweise die Russen vollends aus dem Konzept bringt. Abgesehen von der miesen Moral und dem schlechten Ausstattungs- und Ausbildungsstand (und dem mangelnden Vertrauen in die Vorgesetzten), erwarten die russischen Truppen den Gegner meistens auf klassische Weise von "vorne" und rechnen mit schwerem Gerät, einfach weil sie es so kennen. Diese Technicals aber umfahren russische Positionen und tauchen dann überraschend im Hinterland auf, bei Versorgungs-, Lazarett- und Logistikpunkten, und sorgen wohl für heillose Verwirrung.
Diese Taktik erinnert fast ein wenig an die Vorgehensweise von Rommel, der 1941 in Nordafrika zwar keinen Schlamm vor sich hatte, aber der die Briten regelmäßig mit leichten Kräften (Aufklärungskräfte) ausmanövrierte, während die weit hinter der Front sitzenden britischen Generäle keine Ahnung hatten, was vorne geschah, oder wichtige taktische Informationen viel zu spät erhielten - einen ähnlichen Vorwurf (d. h. dass die Kommandeure zu weit hinter der Front sich befinden würden und keine Ahnung hätten, was vorne eigentlich passiert) brachte übrigens Kadyrow vor einigen Tagen auch gegenüber russischen Generälen im Donbass zum Ausdruck.
Hierzu (von vor ca. drei Wochen):
Schneemann
Ursächlich dürften zwei Gründe sein:
1.) die Regen-/Schlammperiode hat seit einigen Wochen begonnen und schwere Fahrzeuge inkl. Panzer bleiben zunehmend im freien Gelände stecken, die ukrainischen genauso wie die russischen (an der Stelle könnte man auch fragen, ob die gegenwärtig immer wieder auch ggü./von Deutschland geforderte Lieferung von Panzern aktuell noch sinnvoll ist?), während die deutlich leichteren Technicals, teils auch Allrad-Modelle, noch relativ gut vorankommen;
2.) es hat den Anschein, als wie wenn diese hochmobile Vorgehensweise die Russen vollends aus dem Konzept bringt. Abgesehen von der miesen Moral und dem schlechten Ausstattungs- und Ausbildungsstand (und dem mangelnden Vertrauen in die Vorgesetzten), erwarten die russischen Truppen den Gegner meistens auf klassische Weise von "vorne" und rechnen mit schwerem Gerät, einfach weil sie es so kennen. Diese Technicals aber umfahren russische Positionen und tauchen dann überraschend im Hinterland auf, bei Versorgungs-, Lazarett- und Logistikpunkten, und sorgen wohl für heillose Verwirrung.
Diese Taktik erinnert fast ein wenig an die Vorgehensweise von Rommel, der 1941 in Nordafrika zwar keinen Schlamm vor sich hatte, aber der die Briten regelmäßig mit leichten Kräften (Aufklärungskräfte) ausmanövrierte, während die weit hinter der Front sitzenden britischen Generäle keine Ahnung hatten, was vorne geschah, oder wichtige taktische Informationen viel zu spät erhielten - einen ähnlichen Vorwurf (d. h. dass die Kommandeure zu weit hinter der Front sich befinden würden und keine Ahnung hätten, was vorne eigentlich passiert) brachte übrigens Kadyrow vor einigen Tagen auch gegenüber russischen Generälen im Donbass zum Ausdruck.
Hierzu (von vor ca. drei Wochen):
Zitat:Ukraine's defenders are turning personal vehicles into 'technicals' to fight off Russian forces [...]https://www.businessinsider.com/ukrainia...sia-2022-9
Although Ukraine's forces have benefited greatly from that security aid, they have also put their creativity to work, devising ingenious ways to turn what they have on hand into deadly weapons.
There is probably no better example of this than their conversion of pickup trucks and SUVs into militarized vehicles known as "technicals." [...] Within a few weeks of the start of Russia's attack on February 24, shops and small factories had popped up inside and outside of Ukraine to convert pickup trucks and SUVs — many of them donated from abroad — into battlefield vehicles, adding armor, weapons mounts, and decorations before handing them over to Ukrainians. [...]
The standard configuration of Ukrainian technicals has a heavy machine gun — usually a Soviet-origin 12.7mm or a Western-designed .50-caliber weapon — on the back of the vehicle, but other inventive modifications have been seen in action. In one instance, a Ukrainian unit used technicals to create mobile hunter-killer mobile anti-aircraft teams that could move around and engage Russian aircraft and drones. A video from the unit shows a small team of Ukrainians dismounting after spotting an enemy target and engaging it with FIM-92 Stinger missiles. [...]
In yet another case, Ukrainian troops used technicals as hunter-killer anti-tank units, firing FGM-148 Javelin anti-tank missiles from Peugeot pickup trucks.
Schneemann