31.08.2022, 17:43
(31.08.2022, 10:38)Quintus Fabius schrieb: Die werden in jedem Fall weniger werden, durch Abnutzung der HIMARS Systeme, durch Verbrauch der Raketen, durch Probleme beim Nachschub derselben, durch die Anpassung der Russen an die Präsenz und die Wirkung dieses Systems, durch veränderte Taktiken der Russen, durch größere Dislozierung ihrer Nachschubwege, Depots und Artilleriestellungen, durch russisches Konterartilleriefeuer, durch den Einsatz der russischen Luftwaffe und russischer Drohnen sowie Sondereinheiten speziell gegen die HIMARS Systeme usw usw usfDas ist doch alles nicht einseitig zu betrachten. Da kann man jetzt diverse Sachen dagegenstellen wie bspw. die Nachlieferungen aus dem Westen, den Erfahrungsgewinn der Ukrainer, den Gewinn zusätzlicher möglicher Stellungen etc. Mein Punkt war lediglich, dass großflächiger Raumgewinn nördlich des Dnjepr grundsätzlich ein Vorteil für den weiteren Beschuss der russischen Versorgungswege südlich des Flusses sein wird.
Zitat:Und die Russen hätten ihre Artillerie in weiten Teilen dann auch in der Stadt selbst. Wenn man dann die Versorgungsketten der Russen sowie deren Bewegungslinien auf der anderen Seite des Flusses mit Artillerie angreifen will, kommt man dadurch viel weitergehend in die Reichweite der quantiativ weit überlegenen russischen Artillerie in der Stadt.Du hast da eine ganz andere Grundannahme als ich. Du gehst davon aus, dass die Russen in Cherson voll kampffähig sein werden. Aber wie soll denn die russische Artillerie in Cherson schießen ohne Munition?
...
Liegen nun diese Kräfte bei einer Teileinschließung dort fest, dann kommt es zum Abnutzungskampf. Dieser wird primär per Artillerie geführt, die Bastion Kherson bietet dabei für die Russen einen ebenso großen Vorteil wie ihre quantitative Überlegenheit.
Ich schrieb doch:
Zitat:Wenn dort weder Schiffe herangeführt, noch Brücken genutzt werden können, dann bleiben Boote und Fähren, die ebenso der Artillerie ausgeliefert sind. Eine Versorgung von über 20.000 Soldaten ist so schlicht nicht möglich.Hier ist ein Flaschenhals in der Logistik, der es nicht mehr erlauben würde, russische Kräfte nördlich des Flusses effektiv mit Munition zu versorgen, vor allem nicht mit den erforderlichen Mengen von Artilleriemunition. Klar, falls die Russen zwischenzeitlich Munition für monatelanges Trommelfeuer in Cherson eingelagert haben sollten, hast du natürlich recht, aber das halte ich für nicht wahrscheinlich. Also wird man den Kampf dort nicht mehr besonders lange mit hoher Intensität weiter führen können, sobald die Ukrainer das Dnjeprufer zwischen Cherson und Nowa Kachowka unter ihre Kontrolle bringen können, von wo aus sowohl die Brücken, Fähr- und Seewege, als auch eventuelle Luftversorgungskorridore effektiv bekämpft werden können.