Leichte Infanterie
#90
Zitat:Ich würde das Element der Sanitäter noch stärken - eine Gruppe pro Jäger-Fahne oder dergleichen.

Sanitätsdienst würde ich mit Nachschub und Versorgung zusammenhalten und in den rückwärtigen separierten Basisraum gliedern. Das heißt, ich würde diese vollständig aus der Kontaktzone raushalten. Obacht: Bergung, Erstversorgung und Transport der Verwundeten ist keine Domäne des Sanitätsdienstes. Das sollte durch jeden kämpfenden Soldaten zu bewerkstelligen möglich sein. Selbstverständlich ist hierin auf adäquate Ausbildung Wert zu legen.

Zitat:Was die Führungsstruktur angeht, so wäre ich allerdings vorsichtig. Die angeführten Buren sowie Apachen sind jeweils sehr homogene Gruppen gewesen, die zudem streng patriarchal organisiert waren. Beides ist in unserer Gesellschaft nicht der Fall. Selbst die meisten unserer Zeitsoldaten dürften zudem schwerlich während ihrer Dienstzeit auf das "handwerkliche" Niveau zu bringen sein, welches ein burischer Farmer oder ein Apache schlichtweg bereits mit "zum Dienst" brachte. Dafür würde es eine Wehrerziehung benötigen, die selbst die der Südkoreaner und Israelis noch weit übertrifft.

Ich kann Dir nur Recht geben. Ich blicke hierbei auf ein Ideal, was freilich Buren und Apachen auch nicht erreicht haben können. Aber ein Ideal ist wie eine Himmelsrichtung: ich muß und kann eine Himmelsrichtung nicht erreichen, aber ich kann mich nach ihr orientieren.

Bei uns (österreichische Panzergrenadiere) bestand etwa die PA-Gruppe (Panzerabwehrrohr 66/79 CARL -GUSTAV) aus zwei Trinome, insgesamt 6 Mann. Der Kommandant des 1. Trupps ist gleichzeitig Gruppenkommandant. Das hat wirklich gut funktioniert. Das ist nun keine variable Führung aber auch keine institutionalisierte Kommandantenebene.

Bei verschiedenen Fortbildungen waren wir manchmal zuwenige Teilnehmer um einen ganzen Zug inklusive Feinddarstellung bilden zu können. Deshalb waren eben zwei Gruppen ein Zug. Abwechselnd war mal der eine Gruppenkommandant Zugskommandant, mal war's der andere. Das heißt, der jeweilige Gruppenkommandant führte sowohl seine eigene Gruppe als auch mit der anderen Gruppe den ganzen Zug. Kein Zugtrupp, kein Stand Alone Leader. Im Grunde zwei Gruppen im aZa Modus (aZa = auf Zusammenarbeit angewiesen).

Zitat:Das Stichwort liegt hier jedoch auf "Erfahren" - und da ist der Hase im Pfeffer.

Das ist ein Systemproblem. Das fängt mit der Rangstruktur an und hört mit der Postenbesetzung auf. Ausbildung ist nicht der Engpass.

Zitat:Die Überlebensdauer eines Leichten Infanteristen im Großkrieg dürfte sich eher in Minuten, beim Ausbleiben von Massenvernichtungswaffen vielleicht noch in Tagen berechnen lassen.

Großkrieg wie etwa die Sowjetunion gegen Afghanistan? Oder der Vietnamkrieg? Wenn das keine Bühne für leichte Infanterie war ...

Leichte Infanterie führt, und das trifft auf jede Waffengattung zu (inkl. Nuklearwaffeneinheiten), nicht den ganzen Krieg - Großkrieg. So wie Panzer in Panzergelände operieren, operieren Infanteristen in Infanteriegelände. Und selbst da immer nur (nach Möglichkeit) ihre momentanen Stärken ausspielend.


Zitat:Für den Einsatz in wie auch immer verkappten Kolonialscharmützeln wiederum fehlt den Jägern hier jegliche Transportmöglichkeit - diese müsste entweder von anderen Einheiten derselben Brigade gestellt werden - oder die Jäger würden von jeder besseren Räuberbande mit alten Pickups gnadenlos ausmanövriert.

Stimmt. Schuster, bleib bei deinem Leisten.

Zitat:Aber da sich unsere Regierungsparteien schon bei den noch vergleichsweise harmlosen bewaffneten Großdrohnen bereits ins Hemd machen, könnte ich vermutlich auch genauso gut die Ausrüstung mit Davy Crockets fordern, also was soll's.

Jawollll!! 😄
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