Leichte Infanterie
#54
xiphias:

Zitat:gibt es nicht auch schon gewehrgranaten mit airburst?

Gibt es schon seit Jahren, diese setzen aber genau wie Unterlaufgranatwerfer mit 40mm Airburst ein Zusatzsystem auf dem Gewehr voraus. Das israelische MPRS System kann übrigens sowohl 40mm UGW Airburst verschießen wie auch mit geringer Modifikation Gewehrgranaten mit Airburst.

Einige der Sturmgewehre mit einem solchen System (MPRS) auszurüsten ist aber auch noch anderweitig interessant, und zwar für die Aufklärung von Zielen für den Mörser und exakte Entfernungsbestimmung, den jedes dieser Systeme zeigt automatisch die Entfernung zum Ziel in der Optik an. Praktisch stelle ich mir das ungefähr so vor: mehrere Schützen mit Sturmgewehren schießen auf aufgeklärte Gegner/Stellungen und teilen dabei zugleich dem in voller Deckung befindlichen Mörserschützen mit, welche Distanz diese Stellung ist. Darauf hin kann dieser den Mörser ausrichten und schießen.

Es gibt heute bei so leichten Mörsern inzwischen ebenfalls digitale Zielvorrichtungen. Man hält den Mörser einfach und bewegt ihn vor- oder zurück bis angezeigt wird, dass die gewünschte Entfernung exakt getroffen würde. Und die Richtung entnimmt man einfach der Ausrichtung des Sturmgewehres welches ja auf den Feind einwirkt. Mit solchen Zielvorrichtungen erhöht sich die Trefferwahrscheinlichkeit des Mörserbeschuss immens und selbst ungeübte Schützen können meistens schon den ersten Schuß von der Entfernung her absolut exakt hinkriegen - der geht also weder zu kurz noch zu weit.

Zitat:verglichen mit einer gruppe, die auf GG/mörser setzt aber dennoch nur rund die hälfte der kräfte, die mit diesen (gleichzeitig) wirken kann.

Theoretisch gleichzeitig wirken kann. Rein praktisch werden selten alle gleichzeitig Flächenwaffen einsetzen können, außer bei einem gut laufenden Feuerüberfall. Die UGW Variante die ich hier vorgestellt habe setzt zudem wieder auf einen anderen Schwerpunkt, nämlich auf mehr Reichweite und eine höhere Präzision womit man auch zugleich weniger Schuß für die gleiche Wirkung braucht.

Wie geschrieben sind viele Varianten denkbar und die Frage ist daher eine der Doktrin. Die Japaner beispielsweise setzen heute auf Gewehrgranaten in der von mir beschriebenen Form und haben dafür 2006 ganz neue Typen von Gewehrgranaten (Modell 06) beschafft. Die Briten, Kanadier und Franzosen setzen wiederum auf UGW und Kommando-Mörser und sind damit in Afghanistan sehr gut gefahren, die Russen setzen wiederum stark auf leichte Raketenwerfer und Flammwaffen und sind damit ebenfalls sehr gut unterwegs, die Chinesen setzen wiederum stark auf Granatgewehre anstelle von leichten Mörsern/UGW und selbst die USA bei denen die Infanterie eigentlich nur noch dazu da ist NLOS Feuer schwerer Einheiten und CAS abzurufen wollten mit dem XM25 eigentlich in diese Richtung usw

Wie man es dreht und wendet: der Anteil der Flächenwaffen in der deutschen Infanterie muss deutlich erhöht werden. Andere Armeen sind da längst weiter und haben aufgrund praktischer Kriegserfahrung dies längst getan (siehe Beispiele oben).
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