Leichte Infanterie
#49
Zitat:Es gab selbst in Afghanistan reihenweise Gefechte wo mehr als 5 Magazine leer geschossen wurden. Einzelfallweise haben Schützen sogar im Laufe von mehreren Stunden welche der Kampf andauerte 10 Magazine oder noch mehr leer geschossen und hatten eben nicht die Möglichkeit Mun vom "Mutterschiff" oder einem Versorgungspunkt oder anderen Einheiten etc nachzuholen.
Das wäre dann die Frage, wie die Gefechte geführt werden. Ziehe ich los und schlage mich vllt. tagelang durchs Unterholz oder durch unzugängliche Regionen, wo ich/die Gruppe auf mich/sich alleine gestellt bin/ist - etwa wie in Vietnam -, oder aber kämpfe ich wie in Afghanistan, wo ich mich fast nur in gepanzerten Konvois bewege oder wo mich ständig Hubschrauber begleiten bzw. absetzen? In ersterem Fall ist sicher mehr Munition notwendig, in letzterem Fall sehe ich diese Notwendigkeit nicht wirklich. Die meisten Encounter in Afghanistan waren ja Überfälle auf Compounds oder Konvois. Es gibt sicher auch die Situation, in denen mehr Munition notwendig ist, aber das dürften dann eher die Operationen von alleine agierenden Kommandoeinheiten sein, die eben tagelang alleine unterwegs sind.
Zitat:Indem man beispielsweise jedem in der Gruppe ein Sturmgewehr mit höherer Feuerkraft mitgibt und dafür wiederum auf das MMG als Waffe in der Gruppe verzichtet. Indem man dann darüber hinaus Gewehrgranaten in einem Köcher mitführt. Und anstelle einer Panzerfaust 3 einen ultraleichten schallgedämpften Kommandomörser mitführt wobei jeder Soldat der Gruppe im Sturmgepäck ein paar Schuß dafür mitführt.

Gewicht eurer Bewaffnung (mit 3 Gurten zu je 100 Schuß für das MG 3 und 90 Schuß je G36 und 1 PzF-3) ca 65 bis 70 kg. Gewicht der von mir skizzierten Bewaffnung (mit gleicher Anzahl Schuß für die Kugelwaffen, 1 Kommando-Mörser mit 14 Schuß und 14 Gewehrgranaten) ca 60 bis 65 kg.

Also 5 kg für die Gruppe weniger und dies bei deutlich größerer Feuerkraft und höherer Ausdauer im Feuer was die Unterstützungswaffen angeht sowie größerer Beweglichkeit der Gruppe insgesamt und einem deutlich höheren Nahkampfwert.
Rein rechnerisch ist das sicher richtig, aber praktisch überzeugt es mich nicht. "Bessere" Sturmgewehre ersetzen kein Maschinengewehr, zudem ist die Panzerabwehr doch eingeschränkt. Ich halte den Kommandomörser zwar für keine schlechte Idee - obwohl der auch einiges wiegen kann und die Hinweise auf "ultraleicht" und "schallgedämpft" doch eher nette Euphemismen sind -, habe aber mit den Gewehrgranaten meine Probleme. Erstens sind diese ziemlich ungenau, zweitens für die Panzerabwehr recht ungeeignet und drittens fällt damit die Waffe als eigentliche Schusswaffe wiederum aus (von technischen Schäden abgesehen).

Wenn man also von sieben Mann weiterhin ausgeht: Letztlich wären also vermutlich nur drei Mann mit dem direkten Schießen mit dem Gewehr beschäftigt, zwei versuchen ungezielt Gewehrgranaten aus Deckungen heraus in die Landschaft zu schießen und ein, zwei weitere stecken erst einmal den Mörser zusammen, ehe der genauso ungenau recht kleine Granaten verschießen könnte. D. h. also, dass drei Mann mit StG erst einmal sieben Mann mit StG oder/und einem MG bekämpfen und in Schach halten müssten, während der Rest an Gewehrgranaten und Mörsern herumfummelt, die von der Genauigkeit eingeschränkt sind, und zudem das Gefechtsgebiet nur schwer und indirekt (aus Deckungen) im Auge haben könnte. Und ein Panzer dürfte da in dem Konzept auch nicht auftauchen. Kurzum: So ganz überzeugt bin ich nicht.

PS: Könnten wir auch im Infanterie-Taktik-Strang weiterdiskutieren, so langsam entführen (ausgerechnet) wir beide das Thema... 8)

Schneemann.
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