1. Irakkrieg - Stellungskrieg - Sinn?
#11
@QuintusFabius
Ich kann Deiner Aussage nur bedingt zustimmen. Der vorrangige Schwachpunkt der irakischen Streitkräfte lag einerseits der mangelhaften Ausbildung im Umgang mit dem beschafften Kriegsgerät (eine eklatant vordergründige Schwäche fast aller arabischen Streitkräfte) und die extrem geringe Risiko- und Opferbereitschaft der irakischen Soldaten, die nicht zuletzt mit der schlechten Stimmung und Motivation einher ging. Diese Punkte sind bei den meisten arabischen Staaten als Probleme vordergründig und sie haben durchaus ihre soziologischen Ursachen.

Gerade für die (ZitatSmile "muslimischen Araber" die man heute betrachtet, ergo die religiösen Extremisten, gilt der Punkt nicht vorhandener Opferbereitschaft in auffallender Weise nicht mehr. Die Opferbereitschaft radikaler Araber sucht sogar heute ihresgleichen. Das liegt eben am Austausch der inkompatiblen nationalstaatlichen Presswurst, durch eine kulturell etablierte und bewährte Ideologie...die Religion.

Die Iraker von 1980-2003 aber waren schon mit einfachsten Psychospielchen in die Flucht zu schlagen bzw mit einfachen Mitteln Chaos zu stiften und dadurch reihenweise verlassenes, unbeschädigtes Kriegsgerät zu erbeuten. Die Mehrheit der Iraker hatten ja nicht im geringsten ein Interesse daran, für ihren egozentrischen Diktator und seine aufgesetzte nationalstaatliche Ideologie Schaden zu hinzunehmen. Das zeigte sich vor allem immer dann, wenn es für sie eng wurde und so war auch die strategie der Iraner und der USA häufig darauf ausgelegt, schlicht und ergreifend Druck zu machen. U.a. einfach optisch und akustisch. Diese Punkte greifen ineinander und erklären, die eklatante moralischen und handwerklichen Schwächen dieser Truppe.

Dass es später in der Folge, also nach dem schnellen Zusammenbruch der irakischen Diktatur, eine so rasche und deutliche Veränderung der Kampfmoral der irak. Araber gab, war einer der maßgeblichen amerikanischen Fehlkalkulationen der Besatzungszeit: Gleiches Personal, Araber, aber sehr unterschiedliches Verhalten in Sachen Opferbereitschaft und Durchhaltevermögen.

Eine mangelnde Kritikfähigkeit ist bei den muslimischen Semiten/Arabern, nach meiner persönlichen Einschätzung, nicht stärker ausgeprägt wie bei ihren christlichen oder jüdischen Vertretern. Auch im Vergleich zu den türkischen und arischen Völkern der Region sehe ich keinen bemerkenswerten Unterschied. Probleme sollte man mit allen asiatischen Kulturen in betont freundlichen Tonfall lösen, sonst läuft nichts bzw wirds schnell kontraproduktiv. Im Fernen Osten ist dieser Aspekt des Gesichtsverlusts aber noch wesentlich stärker ausgeprägt, wie in Vorderasien. Ich sehe diesen Punkt auf keinen Fall als vordergründiges Problem gerade der irakisch-arabischen Steitkräfte im Krieg gegen ihre arischen Nachbarn aus dem Iran. Diese kulturelle Schwäche teilt man grundsätzlich, insofern kann es kein gravierender Aspekt im 1. Golfkrieg gewesen sein.
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