1. Irakkrieg - Stellungskrieg - Sinn?
#5
Der Iran war durch seine islamische Revolution von den internationalen Waffenmärkten ausgeschlossen. Sie wurden zwar zur Zeit des Schahs durch die USA sehr gut ausgerüstet aber solche Ausrüstung verschleißt durch Verluste, fehlende Ersatzteile und Fachkräfte mit der Zeit. Zumal der technische Fortschritt ja nicht zum erliegen kommt.
Daher nutzten die Iraner dass was sie am ehesten verfügbar hatten. Junge enthusiastische Menschen, die für ihr Land kämpfen wollten. Spärlich ausgebildet und bewaffnet mit leichten Infanteriewaffen wurde diese Verbände aus freiwilligen in massierten meist nächtlichen Angriffen auf die gegnerischen Stellung los gelassen. Die Luftwaffe und mechanisierte Verbände wurden eher zu Helfern als primärem Kampfmittel.
Mit zu Anfang durchschlagendem Erfolg.
Nicht nur dass die irakische Invasion abgewehrt wurde, der Iran ging Seinerseits in die Offensive insbesondere mit dem Ziel Basra zu befreien / erobern.

Der Irak reagiert auf diese scheinbar dem Weltkrieg I entnommene Kampfweise, mit Mitteln die ebenso aus WK1 entlehnt sein könnten. Es wurde ein teilweise mehrfach gestaffeltes Grabensystem entlang der Front angelegt, inklusive ausgedehnter Minenfelder, Stacheldraht, Maschinengewehrnestern, dem massiven Einsatz von Giftgas und Panzern als eigegrabener Feldartillerie. Der Iran setzte seine Taktik fort, aber die Erfolge wurde immer geringer und die Verluste mit zunehmender Verfeinerung der Irakischen Taktik höher. Zwar konnten später noch vereinzelt Durchbruche erzielt werden, aber diese waren zu geschwächt und als Infanterie zu langsam um sich entweder festzusetzen oder weiter ins Hinterland vorzustoßen. Da die Ajatollahs die Hoffnung die Eroberung des schiitischen Südiraks nicht aufgeben und Saddam sich seinerseits zu keiner Offensive in der Lage gesehen hat, hielt dieses Blutige hin und her über einige Jahre an.
– Saddam hatte schon 1982 einen Waffenstillstand angeboten, nachdem seine Truppen aus dem Iran vertrieben waren, der Krieg musste aber bis 1988 laufen.
Bis dann, auch bedingt durch die materielle Überlegenheit, einige zeitlich und räumlich begrenzte Offensiven zu erheblichen Erfolgen des Irak führten. Und sich auf iranischer Seite die Erkenntnis durchsetze dass man mit Menschen alleine diesen Krieg nicht gewinnen kann.
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