Hätte es eine Alternative zu Versailles gegeben?
#19
Also ich würde das nicht in einen Topf werfen, die Vorraussetzungen waren 1914 andere als 1941.

Hitler war ein Hasardeur, er hat fast immer alles oder nichts gespielt ! Insofern war es folgerichtig für ihn, bei Barbarossa volles Risiko zu gehen.

1914 mussten die Militärs einen Zweifrontenkrieg ausbaden, den ihnen die Politiker und der Kaiser durch verschiedene Fehler und vor allem eine verfehlte Bündnispolitik eingebrockt hatten.
Es ist strategisch sinnvoll, zu versuchen, die Gegner nacheinander zu schlagen, wenn man zahlenmäßig unterlegen ist (Israel hat genau das im Juni 1967 sehr erfolgreich vorexerziert !). Mit Frankreich den als gefährlicher (und schneller) eingeschätzten Gegner zuerst besiegen zu wollen, ebenfalls. Man wusste ja auch, dass die Franzosen voll auf Angriff setzten.
Was ich dem deutschen Generalstab ankreide ist, dass es keine Alternativen zum Schlieffenplan gab: Es gab keine Pläne, gegen Russland allein zu kämpfen oder mit Österreich auf dem Balkan bei Neutralität Frankreichs und Englands.
Alles war darauf ausgerichtet, auf JEDEN FALL gegen Frankreich loszuschlagen und zwar schnell. Das wiederum setzte die Regierung unter Druck, schnell die Mobilmachung zu verkünden.

Dass die Franzosen 1914 mit ihren eigenen Offensivplänen unter großen Verlusten scheiterten und an der Marne nur knapp gerettet wurden, wirkte sich in Versailles durchaus psychologisch aus: Mit einer starken Rache kann man das eigene Scheitern ja gut kaschieren.......
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