Bundeswehr 2020: Wunschkonzert
#33
Quintus Fabius schrieb:Die Mehrzweckkampfflugzeuge wären zudem für solche Aufgaben meiner Meinung nach verschwendet, denn sie sollten so offensiv wie möglich der Jagd auf den Feind dienen, in den Gebieten in welche die Artillerie nicht hinreicht und die der Feind folglich durch die Präsenz der Artillerie verdrängt wird. Mehrzweckkampfflugzeuge nur auf Verdacht für eine mögliche Reaktion hin kreisen zu lassen, ist Verschwendung, es kostet zu viel und bringt im Gegenzug zu wenig.
Ich versteh nicht, jetzt stehen die Eurofighter rum oder fliegen irgendwelche unnützen Trainingsmissionen. Zu was kauft man diese teuren Systeme wenn man sie nie einsetzen kann? Ob du trainierst oder reale Einsätze fliegst, kostet unter dem Strich ja nicht wirklich mehr.
Dass die Kampfflugzeuge zu lang kreisen müssen stimmt, aber das ist leider so, weil man zu wenig UACVs hat, mit denen man die meisten "Probleme" direkt lösen könnte.

Zitat:Die Artillerie macht die Mehrzweckkampfflugzeuge frei für andere Aufgaben indem sie ihnen immens Last abnimmt.
Was denn bitte? Den Papierflieger aus Russland bekämpfen.

Zitat:Durch die Präsenz schwerer Artillerie werden zwei Formen von Gebieten geschaffen. Gebiete innerhalb der Reichweite dieser Artillerie und Gebiete außerhalb der Reichweite dieser Artillerie. Die Jagd auf die Taliban in den Gebieten außerhalb der Reichweite dieser Artillerie findet höchst einfach ohne Artillerie statt. Ich muß Artillerie nicht zwingend bewegen, nur weil ein Feind außerhalb ihrer Reichweite vorhanden ist. Im Gegenteil, durch ihre bloße Präsenz zwingt sie dem Feind bestimmte Handlungen auf.
Wenn die Fluzeuge schnell zur Stelle sind, ob UACVs oder Mehrzweckkampfflugzeug erreichst du den gleichen Effekt noch in einem viel grösseren Radius. Du brauchst nicht die Menge an Geschossen wenn man sehr genau aufklären kann. Mit der heutigen Digital und Kameratechnik kann man viel genauer aufklären, die Giesskanne ist wirklich nicht mehr nötig.

Zitat:Artillerie hat sich jetzt seit vielen Jahrzehnten schon in jedem Krieg bewährt, auch in allen assymetrischen Kriegen. Egal ob im Zweiten Weltkrieg gegen jugoslawische Partisanen, oder in Malaysia, Rhodesien oder Vietnam oder in Afghanistan zur Zeit der Sowjets und so auch heute. Jederman kann daher aus einer Unzahl von Kämpfen ableiten, dass Artillerie sehr viel Sinn macht.
Klar die Atombombe ist auch sehr effektiv. Auf etwa 1000 Soldaten, sind 100000 Zivilsten ums Leben gekommen. Dazu x-Milliarden an zerstörter Bausubstanz, zusätzlich noch die radioaktive Verseuchung. Die Bombe hat sogar den Krieg im Pazik beendet = ergo erfolgreich. Und bei der Artillerie sieht die Sache ähnlich aus, alles platt gewalzt und auch noch ein paar Richtige getroffen ... das kann man natürlich als Erfolg feiern, keine Frage.

Zitat:Artillerie kommt zudem nie zu spät. Sie ist entweder präsent weil in Reichweite oder eben nicht.
Letzterer ist der entscheidende Punkt den du einfach ignorierst. Ist etwa gleich wie wenn ich nur 20 Meter schiessen kann und dann sagen würde, der Rest interessiert mich doch nicht, dein Problem, ich bin jetzt da, ich kann mich doch nicht alle 20 Minuten verschieben nur weil die Taliban ständig verreisen.

Zitat:Du überschätzt meiner Ansicht nach den logistischen Aufwand für schwere Artillerie. Die Präsenz solcher Waffen kostet viel weniger als eine äquivlante Feuerkraft aus der Luft.
Das bestreite ich ja nicht, aber die Flugzeuge musst du zwingend im Arsenal haben, die Artillerie hingegen nicht.

Zitat:Ein Flugzeug hat irgendwann alle Bomben abgeworfen, eine gezogene Haubitze kann immer weiter feuern, selbst eine Panzerhaubitze kann von den Nachladepause von ca 10 bis 12 Minuten abgesehen ununterbrochen feuern.
Auf was willst du denn dauernd feuern, wenn deine Artillerie angeblich so treffsicher ist? Das ist doch ein Widerspruch in sich. Entweder du triffst mit ein paar Schüssen (dann kann man es besser mit dem Flugzeug erledigen) oder du triffst nichts und musst den Teppich legen, den wir aus all den vergangenen Kriegen ja kennen.

Zitat:Man könnte naürlich einfach sehr viel mehr Bomber einsetzen und hätte dann das gleiche Feuer aus der Luft. Aber das würde die Kosten für einen solchen Luftschlag wiederum massiv erhöhen.
Es braucht doch nicht mehr als 100 Kampfflugzeuge und ca 20 UACVs, dann kannst du riesige Flächen effizient unter Kontrolle halten. Das schafft man niemals mit Artillerie, zudem müsstest du diese Stellungen alle halten können, wie wir wissen ist die Bundeswehr da weit entfernt von.

Zitat:Meiner Ansicht nach hast du darüber hinaus ein falsches Bild von den Kämpfen in einem Assymetrischen Krieg. Du gehst immer von Kämpfen aus, die im Endeffekt unterhalb des militärischen Horizontes sind, ganz kleine Trupps feindlicher leichter Infanterie die man mit präzisen Angriffen vernichtet, kurze Gefechte die durch Präzise Feuerkraft gewonnen werden. Gefechte dauern aber auch im Assymetrischen Krieg sehr oft ziemlich lange.
Das frag ich mich auch immer wie so etwas entstehen kann. Ich kann mir das nur so erklären, dass über diesem Gefecht keine permanente Luftaufklärung statt findet. Die Luftunterstützung wird dann vermutlich nur vom Boden aus angefordert ... eben mit dem typischen Weitblick eines Maulwurfs / Infanteristen. Wenn man die Lage von oben sehen könnte, wäre es um Faktoren einfacher, sinnvoll zu agieren.

Zitat:Ich kann also mit Artillerie die gleiche Leistung wie ein Präzisionsluftschlag erzielen, dass aber eben zu einem Bruchteil der Kosten.
Du brauchst die genaue Aufklärung aus der Luft damit du die Ziele auch markieren kannst. Du siehst als Infanterist doch nicht mal über den nächsten Hügel oder um die Häuser, wie willst du da markieren wo die Gegner sind. Wenn man das UAV schon hat, kann man dem auch kleine Waffen mitgeben.

Zitat:Selbst wenn man die Artillerie mit Helikoptern in den Bergen abgelegen aufstellt und dadurch höhere Kosten hat, ist das ganze immer noch sehr viel günstiger als der Einsatz von Mehrzweckkampfflugzeugen.
Eben schnell durchgerechnet. Big Grin Gut, ich lass dich in deinem Glauben.

Zitat:Alle meine Ausführungen bezogen sich jetzt auf gezogene Artillerie. Der Panzerhaubitze 2000 mangelnde Beweglichkeit vorzuwerfen ist etwas abstrus. Und Raketenartillerie wie das MARS hat heute bereits eine Reichweite von bis zu 140 km und eine Feuerkraft die ihres gleichen sucht. Theoretisch gibt es für das System auch Raketen mit 300 km Reichweite (die BW hat diese jedoch nicht).
Und ist super günstig! Wink Bis die Geschosse eigeschlagen sind, kann bereits die eigene Tuppe auf dem Zielgebiet eingetroffen sein.


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