Herkunft und Ausbreitung der Indogermanen (Indoeuropäer)
#14
Werter Erich:

Zitat:Du weißt als interessierter Historiker, dass sich über zweitausend Jahre hin diverse Ortsnamen aus römischer Zeit bis heute erhalten haben - Augsburg (nach Augustus) oder Kempten (Camodunum) als bekannte Beispiele, die sich aber nahezu unbeschränkt erweitern lassen. Dazu kommen die Eigennamen von Flüssen wie Amper (Ambra) usw usw usw.; im "Geschichtsforum" (Du kennst es) wurde anhand von "Brenner"-Namen (Richter, 25.06.2007) an den französischen Küsten oder entlang der Seine durchaus ernsthaft über den vorgeschichtlichen Bernsteinhandel an diesen Orten diskutiert.

Latein ist ebenso wie alle Nachfolgesprachen desselben Indogermanischer Abstammung !

Zitat:Warum also sollen sich nicht auch "vorindogermanische Bezeichnungen" bis heute erhalten haben?

Weil sie es mit Ausnahme des Baskischen dies nachgewiesenermaßen nicht haben. Die ältesten Namen sind immer Gewässernamen. Und die Gewässernamen in Europa sind ohne Ausnahme Indogermanisch.

Zitat:wie aber erklärst Du Dir dann die Existenz von nicht-indogermanischen Sprachen in Europa - etwa bzw. insbesondere der Sprache der Basken?

Ich habe explizit geschrieben, dass im Mesolithikum (Mittelsteinzeit) (also vor den Bandkeramikern) meiner These nach im Gebiet des heutigen Europa Indogermanische und Nicht-Indogermanische Völker koexistierten. Mit dem Ende der Bandkeramiker waren meiner These nach aber bereits fast alle Menschen in Europa Indogermanen und die Basken sind der allerletzte Rest der vor den Bandkeramikern noch vorhandenen nicht-indogermanischen Bevölkerung.

Meiner Ansicht nach war Europa spätestens mit dem Ende der Bandkeramiker (also ca 4200 bis 4100 v Chr) durchgehend Indogermanischer Sprache, und vielleich sogar schon zuvor.

Die Indogermanen sind keine Einwanderer nach Europa. Sie gehören zur Authochhonen Bevölkerug und waren schon immer hier in Europa anwesenend. Eher ist zu diskutierend, ob nicht Gruppen wie die Bandkeramiker NIcht-Indogermansiche Elemente überhaupt erst später nach Europa brachten.

Aufgrund des europäischen archäologischen Befundes bin ich inzwischen ein entschiedender Vertreter der Mitteleuropa-These, wobei ich diese ergänzend nicht als Widerspruch zur Kurgan-These stehe, sondern meiner Überzeugung nach beide zutreffend sind. Sowohl die autochtone Bevölkerung Europas als auch die Stämme in der Steppe der Ukraine und Südrusssland waren beide Indogermanen.

So wanderten also die Indogermanischen Schnurkeramiker von Osten her in einen bereits vollständig Indogermanischen Raum (Europa) ein. Die Wanderung der Streitaxtleute war also eine innerhalb eines bereits seit langem stehenden Sprach-, Volks- und Kulturraumes.
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