Israel vs. Libanon
#37
Erich schrieb:bemerkenswert ist die Zielauswahl der Israelis allemal - während der Raketenangriff eingestandenermaßen von einer Untergruppe der (fundamentalistisch-wahabitischen) Al Quaida verübt wurde, haben die Israeli gleich deren Feinde, die zur schiitischen Hizbollah gehören, bombardiert.

Die PFLP ist nicht die Hisbollah. Aber vermutlich entspringt diese Aktion auch den israelischen ROE: "Kein Schuss auf die Feinde von Assad & Hisbollah" Auf dem besetzten Golan ist schon mehrfach genau das selbe passiert. Jedes Mal wenn eine Granate auf dem besetzten Golan nieder ging, wurde als Reaktion pauschal die syrische Amee verantwortlich gemacht und beschossen.

Nightwatch schrieb:Es ist der Job der Hisbollah für Ruhe zu sorgen. Wenn sie das nicht schafft oder will bekommt sie eine auf den Deckel. Das motiviert dann meistens für ein Weilchen.

Das ist eine recht amüsante Darstellung. Man schießt ja auch nicht auf ägyptische Grenzsoldaten, nur weil Palästinenser vom Sinai aus Angriffe verüben. Die Israelis suchen mancherorts einen Vorwand für Ärger, anderenorts nicht. Das ist der Unterschied.

Seit Syrien brennt hat Israel ja bereits mehrfach die Gelegenheit genutzt, die Assad & Hisbollah Fraktion im Schatten des Konflikts in Syrien zu attackieren. In friedlichen Zeiten hätte das noch zu internationaler Kritik und höherem Medieninteresse geführt, heute ist das nach 1-2 Tagen wieder aus der Presse. Die Zeit jetzt eigenet sich also sehr gut für Angriffe.

Darüber hinaus -und das ist wirklich sehr bemerkenswert- wurde Israel sowohl von führenden wahabitschen Predigern sowie von Seiten der FSA in zahlreichen Appellen öffentlich angefleht gegen die Hisbollah und Assad vorzugehen. Das haben die Israelis selbst gerne in ihrer Presse breit getreten und es wird Dir daher wohl nicht entgangen sein. Spannenderweise wurde mit der Bitte das Versprechen verknüpft, dass die Wahabiten Israel zukünftig akzeptieren und nicht angreifen werden. Das ist als ein Bündisangebot oder zumindest als Friedenansgebot der Al-Kaida an Israel zu werden, dem man vielleicht aus gutem Grund nicht traut aber mit dem man durchaus aktiv kokettiert. Dass nun die palästinensische PFLP, die derzeit in Syrien um die Rückeroberung ihres durch die Al-Nusrah eroberten und verwüsteten Flüchtlingslagers kämpft, nun zum Ziel wurde verwundert ergo auf den ersten Blick. Aber eben nur auf den ersten Blick. Dass Israel dem Wunsch der sunnitischen Rebellen im Rahmen der eigenen Interessen und Möglichkeiten Folge leistet, während Al-Kaida-nahe Gruppen völlig unbehelligt in Grenznähe (Golan) werkeln, ist sicherlich Teil eines Deals mit dem Nomadenstamm der Saud.
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