Ötzi - oder: Kriege schon in der Frühzeit?
#19
Nur zur Ergänzung: Sehr wenige Verbrennungen ist zwar quantitativ nicht ganz richtig (es war durchaus eine erhebliche Anzahl), aber du hast natürlich völlig recht, dass es sehr viel wengier waren als in anderen Europäischen Ländern. Der entscheidende quantiative Unterschied liegt hier aber gar nicht mal nach Ländern vor, sondern nach Katholisch oder Evangelisch. Allgemein gab es in Katholischen Gebieten sehr viel weniger Hexen Verbrennungen als in Evangelischen Gebieten. Je stärker und einflussreicher die Position der Katholischen Kirche in einem Land oder einer bestimmten Gegend war, desto wengier Hexen wurden verbrannt. So gab es beispielsweise in Italien und Österreich deutlich wengier Hexenverbrennungen als in Norddeutschland, England oder der Schweiz. Das ist tatsächlich ein interessanter Aspekt den man heute außer Acht lässt.

Zitat:Aber ich habe irgendwie das Gefühl, das man Deine eigenen zurechtgelegten Wahrheiten eh kaum verändern kann.

Das Gefühl täuscht dich. Ich ändere nur meine Ansichten nicht aufgrund einiger weniger Einträge in einem Forum. Überzeuge mich mit Argumenten und ich schließe mich dir an sobald ich keine Gegenargumente mehr finde. Aber ich habe nun noch eine ganze Reihe Gegenargumente übrig:

Zitat:Ein normaler Azteke kann nicht das Abhäuten oder Herzopfer nicht als unmenschlich Empfunden haben, da es schon die Animale Ahnung(also als Lebewesen auch ohne Verstand) jedwedem Lebewesen klar werden lässt, das da was falsch ist.

Der Mensch ist in der Lage, aufgrund der Kultur Instinkte zu überwinden. Es ist eben nicht jedwedem menschlichen Lebewesen klarr, dass solche Dinge falsch sind. Das ist der entscheidende Unterschied zwischen unserer Sichtweise.

Du gehst davon aus, dass dein eigenes Unbehagen, deine Abscheu gegenüber solchen Dingen Instinktiver Natur und daher universal ist. Das also jeder Mensch doch so von seinen Instinkten her empfinden müsste oder zumindest ähnlich empfinden müsste.

Aus langer Beschäftigung mit anderen Kulturen und auch empirischer Erfahrung mit bestehenden Kulturen anderer Völker jetzt kann ich dir versichern, dass dem nicht so ist.

Es ist sogar so extrem unterschiedlich, dass bestimmte psychische Krankheiten nicht weltweit gleich auftreten oder überall vorhanden sind. Selbst psychische Krankheiten werden durch die Kultur so weit beeinflusst, dass bestimmte Völker bestimmte psychische Krankheiten nicht kennen oder umgekehrt nur sie darunter leiden. Die Kultur ist also derart stark, derart prägend für die menschliche Psyche, dass sie sogar das Vorhandensein psychischer Krankheiten bestimmt. Sie kann daher auch auf vorhandene animalische Instinkte soweit einwirken, dass diese nicht mehr wirksam sind. Dafür gibt es viele praktische Beispiele. Desweiteren ist es durchaus nicht so, dass man das grausame Töten von Menschen als falsch empfinden muss. Auch rein instinktiv kann man das als Erhebend, als Machtrausch, als Belebend empfinden. Wenn man selber Täter und nicht Opfer ist, dann kann das Töten von Menschen ein sehr positives Gefühl sein und dieses positive Gefühl resultiert aus einem animalischen, tierischen Instinkt.

Menschen können instinktiv das töten von Menschen nicht nur als falsch empfinden. Sie können auch im Gegenteil das Töten von Menschen als positiv empfinden, aus ihrem Instinkt heraus. Das kannst du nun glauben oder nicht, aber es ist so. Ich kann es dir nur versichern, dass sehr viele Menschen wenn sie Töten so empfinden. Das sie das Töten und Gewalt als etwas positives empfinden.

Der Instinkt hat nur Angst davor, Opfer zu sein, nicht aber davor, Täter zu sein.
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