(See) Joint Support Ships für die deutsche Marine ab 2018
#30
@Mondgesicht
Zitat:Zum Thema: Die strategische Seeverlegefähigkeit wird seit langem gefordert. Sie ist in Form von 2 JSS konkretisiert worden.
Aufpassen, man muss zwischen GGSS (Gesicherter Gewerblicher Seetransport) und GMSV (Gesicherte Militärische Seeverlegehäfigkeit) unterscheiden, GGSS wird seit einigen Jahren durch RoRo-Schiffe geleistet und ist eines der wenigen Großprojekte der Bundeswehr ohne Skandale o.ä..

Zitat:Und zu den Truppen: Ich meine gelesen zu haben, dass die Marine infanteristische Truppen verstärkt ausbauen will. Damit hätte man was.
Jein, es gibt verschiedene Modelle, allerdings sind immernoch Heereskräfte vorgesehen.

Zitat:Im übrigen verstehe ich nicht, wieso man nicht mal 500 Heeressoldaten auf so einen Kahn stecken kann. Die sind doch auch nicht aus Zucker.
Kann man. Nur fehlt denen dann nunmal die entsprechende Ausrüstung und Ausbildung für amphibische Operationen. Überspitzt formuliert kommen dann nur 700 Soldaten an Land an und denen fehlt dann die halbe Ausrüstung.

Von der Marine werden im wesentlichen zwei Argumente für das JSS angeführt:
1.) Verlegung, Führung und Unterstützung eines Einsatzkontingents von ca. 800 Soldaten im Rahmen von z.B. nationaler Evakuierungsoperationenen, schneller Anfangsoperationen, usw.
2.) Verlegung, Führung und Unterstützung von Subsystemen der Marine

Beide Argumente sind nicht wirklich überzeugend, da:
1.) Die meisten nationalen Evakuierungsoperationen in einem (noch) ausreichend sicheren Umfeld durchgeführt werden und Deutschland bei multinationalen Operationen immer auf die amphibischen Fähigkeiten unserer Verbündeten - Frankreich, Großbritannien, Italien, Niederlande und Spanien - zurückgreifen kann.
2.) Die Subsysteme auch von normalen Trossschiffen aus eingesetzt werden können.

Bleiben also noch Evakuierungsoperationen in einem unsicheren Umfeld. Und wie bereits von mir im letzten Post angemerkt, gibt es da eben auch Alternativen.

@Quintus Fabius
Zitat:Angesichts des Umstandes, dass wir noch nicht mal eine eigene strategische Luftverlegefähigkeit haben, halte ich diese Gedanken bezüglich solcher Schiffe für eine Verzettelung von Mitteln.
Stimme dir zu, nur eine kleine Anmerkung: Die Luftwaffe verfügt mit ihren Airbusen über strategische Fähigkeiten zum Personen- und Materialtransport. Bei Fahrzeugen oder größerem Stückgut ist man auf die Antonows angewiesen.

@ObiBiber
Zitat:also benötigt werden solche Schiffe definitiv... siehe GSG9 Einsatz vor Somalias Küste...
Der jährliche durch Piraterie verursachte Schaden beträgt zwischen 10 und 15 Mrd. Euro, deswegen für mehrere Milliarden Euro zwei bis drei Hubschrauberträger oder Docklandungsschiffe anzuschaffen ist Blödsinn. Da würde ich eher mehr MKS180 beschaffen. Ein Trossschiff und zwei bis drei Patrouillenschiffe und du bist bei der selben Anzahl an Hubschraubern und Booten.

Zitat:solche Einsätze wird es in Zukunft wohl regelmäßig geben.... ich denke dass es in Zukunft schon alle 1-2 Jahre Situationen gibt an denen solch ein Schiff benötigt wird....
Und woher willst du das wissen?

Zitat:sollten 2 Schiffe für 500 Mio € locker bezahlbar sein...
Das glaubst auch nur du. Das hier ist Deutschland. Wir bezahlen auch für den dritten EGV mehr als für die ersten beiden zusammen.

Zitat:Marineinfanterie hätte man mit dem neu aufgestellten Seebatallion (verstärkte MSK) auch... dieses wird zwischen 500 und 1500 Mann stark sein

Die Marine bekommt keine Marineinfanterie und die Marinesicherer sind lediglich infanteristisch. Allerhöchstens bekommt das Seebataillon eine Strandmeisterkomponente aber das war's dann auch.

Was man machen sollte, wäre zu überprüfen ob man die geplanten Subsysteme auch vom EGV und Tender einsetzen kann. Beim Elbe-Ersatz (MZES) sollte man dann auch auf ein Dock verzichten, wie es im Gespräch ist, und stattdessen genügend Platz an Deck vorsehen um wenn nötig Fahrzeuge und Landungsboote aufnehmen zu können.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: