Krimkrieg - Europas erstes Verdun
#8
Ich würde die französischen Offiziere als nicht gar so inkompetent darstellen wollen wie viele ihrer britischen Kollegen - wenn eine alliierte Operation auf der Krim Erfolg hatte, dann war es im Grunde immer eine französische.
Was die Praxis, Patente zu verkaufen angeht, so hat diese beim britischen Offizierskorps im Krimkrieg wahrlich nicht für eine Blüte der Kriegskunst gesorgt, davor allerdings hat sie den Briten immerhin den einen Dienst geleistet, jemanden wie Arthur Wellsley, Duke of Wellington, das Vorankommen erleichtert hat. Ein Adelstitel spielte in der britischen Armee allerdings nie die Rolle, die er z.B. noch in der Armee des deutschen Kaiserreichs oder sogar der Reichswehr spielte, da die Höheren britischen Adelsränge (ab dem Peer (Baron/Freiherr) aufwärts) jeweils nur vom Familienoberhaupt geführt werden. Der Titel wird an den Ältesten Sohn vererbt, so dass z.B. Arthur Wellsley niemals ohne eigenes Verdienst Adelig geworden wäre, während sein älterer Bruder nach dem Tod des Vaters den Titel erbte. Vielfach führen die Söhne von Lords auch andere Familiennamen, und es ist nur "Eingeweihten" möglich, in "Mr. Montagu" den zukünftigen Lord Sandwich zu erkennen.
Außerdem muss man sagen, das das Britische Heer damals eher zu vernachlässigen war. Britanniens Stolz und Weltmachtgarant war die Royal Navy, und in der waren Offiziersstellen nicht käuflich. Wie groß die Bedeutung der RN für den Krimkrieg ist, erkennt man darin, das er nur dort geführt wurde, wo die Briten sie einsetzen konnten.
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