Aufbau und Bewaffnung einer Infanterie-Kompanie
#15
Genaugenommen braucht man beides; direkte Waffen und indirekte Waffen.
Wie ich beschrieben habe, stelle ich mir eine Kompanie aus zwei gleichstarken Halbkompanien vor, um den selbstständigen Einsatz der Kompanie voll gewährleisten zu können. Deswegen habe ich die schweren Waffen bzw. Sonderwaffen, wie Scharfschützen etc. nicht auf Kompanie sondern auf Zugebene vorgesehen. Da die Scharfschützen als selbsständig agierende taktische Einheit eh nur im Duo unterwegs sind, ist es eigentlich egal, wo sie aufgehängt sind. Grundsätzlich steht sowieso jede Schwerpunktwaffe unter Vorbehalt des Kompanie-Chefs, wenn er es denn will.
Ich bezweifle wie gesagt, dass ein LMG die gleiche Reichweite, Durchschlagskraft etc. wie ein echtes MG hat.
Und dein Hinweis auf die Beweglichkeit greift meiner Meinung nach nicht. Die Erfahrungen im Einsatz gehen garnicht soweit, dass man daraus etwas zur Beweglichkeit ableiten könnte. Wie du selbst sagst verlassen unsere Soldaten ihre "Stellungen" an den Fahrzeugen garnicht. Die Beweglichkeit würde erst zum Tragen kommen, wenn die Taliban aus den ersten Stellungen geworfen wurden, sich wieder festgesetzt hätten und die Deckungsgruppe nachrücken müsste. Aber das wäre auch nicht so zeitkritisch, dass ein MG eine wesentliche Behinderung wäre.
Und was du mit dem LMG in den Sturmgruppen willst, weiss ich auch nicht. Ich hoffe du willst nicht auf die Eierlegende Wollmilchsau rauswillst, wo jeder Trupp alles kann. Das wird nämlich ohnehin nicht funktionieren.

Und der Einsatz von Infantrie abseits der Wege hat in Ländern wie Afghanistan hat das kleine Problem, dass fast alles vermient ist. Vermutlich fliegen regelmäßig mehr Taliban durch Minen in die Luft als von den alliierten Soldaten getötet werden. Bei den Taliban ist das Pech; bei uns würde das niemand politisch verantworten wollen.
Außerdem sind die Taliban auch mit Fahrzeugen unterwegs. Die zu Fuß verfolgen zu wollen wäre sinnfrei.
Und mit Fahrzeugen ist ohnehin kein Überraschungsmoment zu erreichen, auch wenn man die Infantrie zu Hinterhalten verwenden wollte. Dazu müsste man erstens wissen, wo die Taliban langkommen und zweitens, dürften die Taliban nicht wissen, wo unsere Soldaten langfahren.
Keines von beiden ist gewährleistet.
Da die Kasernen eh unter ständiger Beobachtung sind wissen die Taliban, wann unsere Leute losfahren und aufgrund der wenigen befahrbaren Straßen wissen sie auch wohin. Und an den paar neuralgischen Punkten, wo es Optionen gibt, stehen sie auch. Andersherum wissen unsere Soldaten nicht, wann die Taliban wo sein werden. Wenn sie es wüssten würde man keinen Hinterhalt legen, sondern Luftangriffe fliegen.
Dieses ganze zu Fuß verfolgen etc. ist einfach meiner Meinung nach nicht praktikabel. Und zur Zeit des Sovietischen Engagements in Afghanistan gab es noch keine Handys etc. und auch die Minenfelder waren noch nicht so ausgedehnt. Die grundsätzliche Situation war etwas anders.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: