(Waffe) Neue Maschinengewehre für die Bundeswehr
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fazer600:

Zitat:In Vergleichstests hat das HK416 ebenso gut abgeschnitten wie das SCAR und um Klassen besser als das M-4 ! Die beste Waffe war allerdings das XM-8 von HK, im Grunde ein G36 in neuem Kleid...

Du spielst auf einen gewissen Test an, in der die Zahl der Ladehemmungen verglichen wurde. Wenn man bedenkt, wie nahe die Zahlen des XM8, des HK416 und des SCAR zusammen lagen, war hier keines von dreien die beste Waffe. Im weiteren ist das HK416 auch nur ein G36 im neuen Kleid, die inneren Ähnlichkeiten sind groß genug.

Und ein AK 47 hat bei diesem Test übrigens noch sehr viel weniger Ladehemmungen!!

Ist ein AK47 also besser als ein HK416? Weil es weniger Ladehemmungen bei diesem Testtyp hat?

Was sagt also dieser Test überhaupt aus?! Ich selbst würde wenn ich die Wahl hätte immer ein HK416 einem AK47 vorziehen. Trotzdem gewinnt das AK47 gerade diesen Test immer. Was für eine Aussagekraft hat also dieser Test und über was?


Allgemein:

Freunde des AR15 Systems sollten mal ihren Horizont weiten und folgende Waffen sich mal ansehen:

Das Steyr STM556 und das SIG 516 !

Beide Waffen bauen auf dem AR15 auf, sind aber sowohl wesentlich besser als das HK416 als auch die meisten anderen der bisher hier genannten Waffen.

Ich selbst bin kein Freund des AR15 Systems an sich, deshalb kritisiere ich alle Waffe die darauf aufbauen. Andererseits kann die Beschaffung eines AR15 Systems für eine Armee als Standard-Sturmgewehr trotzdem sehr sinnvoll sein, eben aus ökonomischen Gründen. Wir sprechen hier ja von Hunderttausenden von Gewehren! Und den dazu gehörigen Montagen, Optiken, Anbauteilen etc

Gerade deshalb muß man scharf zwischen Sturmgewehren der Sondereinheiten und der Bewaffnung einer Armee mit einem Standard-Sturmgewehr unterscheiden. Was für eine Sondereinheit Sinn macht, kann für eine Armee sinnfrei sein.

Dazu treten immer noch Industriepolitische Gründe und diverse andere Faktoren. Das FN F2000 wäre beispielsweise ein herausragend gutes Standard-Sturmgewehr, aber beschafft haben es bisher nur die Slowenen, der Exporterfolg blieb aus. Ein Musterbeispiel dafür, dass Armeen nicht immer zwingend logisch vorgehen und das was angeschafft wird nicht der Beweis dafür ist, dass dies etwas taugt.

Die Bundeswehr hätte mit dem G11 eine zukunftsweisende Waffe einführen können. Stattdessen wurde das G36 eingekauft, wieder so ein Musterbeispiel wie wenig das mit rein militärischen Aspekten zu tun hat.

Das SCAR ist definitiv besser als das HK416, und es hätte theoretisch das Potential für ein Standard-Sturmgewehr. Trotzdem geht der Trend zur Zeit zum HK416, aus den von mir erläuterten Gründen, einem ganzen Faktorenbündel also. Und das ist nicht mal zwingend falsch, sondern könnte sich auf Dauer durchaus wieder als Vorteil heraus stellen, sollte das HK416 wirklich der große Erfolg werden und eine Art neues FN FAL.

Die Beschaffung neuer Schützenwaffen einer Armee nimmt dabei immer Einfluss auf die Beschaffungen anderer Armeen. Hätte es das HK416 beispielsweise jetzt geschafft, Nachfolger des M4 zu werden (das Testprogramm der US Army wurde ja ohne Ergebnis beendet), dann wäre das HK416 durch die massenhafte Beschaffung der US Army eine sinnvolle Waffe. So ist vieles wieder offen und man könnte eben auch andere Wege andenken.

Und wenn es ein AR15 Systems sein soll, dann wären auch Waffen wie das Steyr oder die SIG eine Alternative die dem Hk416 deutlich überlegen ist.

Zum Schießen auf weite Distanzen mit der .223 hier übrigens mal ein relativ neuer Artikel:

<!-- m --><a class="postlink" href="http://feuerkampf-und-taktik.blogspot.de/2013/05/sig-516-langzeittest-woche-69.html">http://feuerkampf-und-taktik.blogspot.d ... he-69.html</a><!-- m -->

Das Schießen mit der .223 auf 800 m wird in der Schweizer Armee zunehmend gelerht und gelernt und als S4G (Sniping 4 Generation) bezeichnet. Statt nun wieder für diese Aufgaben Sturmgewehre in .308 einzuführen, wäre das Schweizer Konzept hier viel sinnvoller.

Eigene Erfahrung dazu (präzises Einzelfeuer auf weite Distanzen):

Ich würde bei präzisem Einzelfeuer jenseits der 400 m immer meine Remington 700 Police meiner MR308 vorziehen! Obwohl die Remington ein Repetierer ist und ein viel geringeres Magazin hat, bin ich mir absolut sicher, dass ich auf größere Distanzen damit eher und schneller mehr Feinde treffen würde.

Die Frage ist daher, ob dass ganze DMR Konzept wie es zur Zeit mit der Militärversion des MR308 angedacht wird, überhaupt sinnvoll ist. Das G28 ist ohnehin ein planlose Krücke! Viel zu schwer (8 kg !!), viel zu sperrig, und immer noch einem Repetierer in Sachen Präzision weit unterlegen.

Wieder ein Musterbeispiel für eine nicht ganz so gute HK Waffe!
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Maschinengewehre der Bundeswehr - von alphall31 - 29.05.2023, 00:06

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