Russland vs. Nordkorea
#15
Die Chinesen können keine Veränderung des Status Quo gebrauchen, sie handeln zwar viel mit Südkorea, trotzdem ist Südkorea ein potentieller Feind und Verbündeter der USA.

Gerade um die eigenen Ansprüche auf Taiwan durchzusetzen und die eigene Macht im Südchinesischen Meer auszudehnen (Erdöl etc) sowie die eigenen Marine hochzurüsten ist es für China wesentlich, daß Nordkorea nicht jetzt oder in den nächsten Jahren unter Südkoreanische Herrschaft fällt.

Die Südkoreanische Wirtschaft würde übrigens nicht unbedingt unter einer Wiedervereinigung leiden, die Frage der Kosten einer Wiedervereinigung sind nicht mit dem bizarren Geschehen hier in Deutschland vergleichbar.

Zitat:Wenn sie hier nein sagen geben sie der USA den Präzedenzfall auch zu den chinesischen Ansprüchen auf Taiwan dasselbe zu erwidern

Präzedenzfälle spielen überhaupt keine Rolle. Das einzige was zählt ist die Frage der realen Machtverhältnisse.

Die USA haben beispielsweise den Kosovo aus Serbien heraus geschnitten und einen eigenen Staat Kosovo geschaffen.

Nur um wenige Jahre danach gegen die Anerkennung Südossetiens durch Russland zu protestieren und die Georgier gegen diese bösartigen Seperatisten massiv zu unterstützen.

Zitat:1. Bei einem Zusammenbruch Nordkoreas besteht die Gefahr riesiger Flüchtlingsströme, die sich nach China ergiessen könnten.

Da denkst du zu sehr, daß die Chinesen wie wir denken würden und solche Flüchtlingsströme ins Land ließen.

Die Chinesen können die Grenze einfach dicht machen und kein Flüchtlingsstrom kann dann kommen.

China ist nicht Deutschland.

Zitat:2. Der Geisteskranke Kim bringt die Chinesen immer wieder in die Bredouille. Warum nicht einfach dabei zusehen, wie er entsorgt wird? Und das ohne sich dabei die Finger irgendwie schmutzig zu machen.

Bringt er sie wirklich in die Bredouille?! Tatsächlich nützt er ihnen zur Zeit sogar, er zieht die Aufmerksamkeit auf sich, er unterhält eine gewaltige gegen die Feinde Chinas gerichtete Streitmacht die China nicht bezahlen muss, er kauft chinesische Waffen im großen Stil, er ist dabei völlig von China abhängig.

Und er ist eben nicht geisteskrank. Diese Einstufung im Westen, daß die Nordkoreaner Irre seien verkennt deren Motive und Denkweise. Die Nordkoreaner handeln oft aus Innenpolitischem Druck heraus, beispielsweise ist Eskalation nach außen schlicht notwendig für sie, um die Kohärenz im Inneren weiter zu wahren.

Für die Chinesen sind die Nordkoreaner berechenbar, und im weiteren für China selbst keine Gefahr, dafür aber eine Gefahr für die Feinde Chinas.

Was die Nordkoreaner aus chinesischer Sicht zu sehr nützlichen Idioten macht, Nordkorea beschäfigt alle auf eigene Kosten während China der lachende Dritte sein kann.

Zitat:3. Durch grosszügige Hilfe nach dem Zusammenbruch (die ganz sicher sehr sehr nötig und willkommen wäre), könnte sich China auch in einem vereinigten Korea grossen Einfluss schaffen.

Kann es nicht. Koreaner und Chinesen sind potentielle Feinde. Selbst die Nordkoreaner sind nur deshalb keine offenen Feinde von China, weil sie so extrem abhängig von China sind.

Keine Hilfe die China leisten könnte, würde irgendeine Verstärkung des Einfluss Chinas auf Korea zur Folge haben.

Zitat:5. China hat grosse soziale Probleme und ist sich dessen auch bewusst. Die Priorität liegt (zur Zeit) also sicherlich nicht auf riskanten, militärischen Abenteuern, sondern auf der Lösung nationaler Probleme. Warum sich also mit NK belasten?

Aus dem gleichen Grund aus dem auch die Nordkoreaner handeln. Um von diesen Inneren Problemen abzulenken, um das Volk hinter sich zu scharen, um die Nationale Einigkeit und Kohärenz zu wahren.

Was kann es bei Inneren Problemen besseres geben als einen bösen äußeren Feind?!

Genau aus dem gleichen Grund wütet man auch rethorisch gegen Taiwan.

Das ist schlicht und einfach ein Mechanismus der Machterhaltung im Inneren.
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