Beziehungen USA - Israel
#97
phantom schrieb:Die Argumentation der Besitzer der Sklaven haben auch so argumentiert. Zu was soll man denen die Selbstverantwortung, es funktioniert ja wunderbar ... eben aus der isolierten Sicht der Besitzenden.
Der Punkt ist nicht, dass alles wunderbar funktioniert, sondern das es keine gangbaren Alternativen gibt die besseres wahrscheinlich werden lassen.
Wohin Veränderung um der Veränderungen willen führt können wir aktuell in der Region am arabischen Frühling beobachten. Gewalt, Leid und Tod wohin man schaut und besser geworden ist genau nichts.

Es wäre Wahnsinn mit der Palästinensischen Frage noch gleich weiteres Fass aufzumachen. Und absoluter Humbug wäre zu glauben das Ergebnis wäre ein anderes.


Zitat:Das ist ja lustig, ... wenn die anderen nicht folgen zerschlägt man denen das atomare Potenzial, das ist die Logik vom Zwergstaat Israel der alle in der Region kontrolliert ... mit dieser läppischen Bevölkerungszahl. Das ist gelebte westliche Blindheit / Unausgewogenheit wenn wir das tolerieren.
Was ist eigentlich das Problem das dieses Land so klein ist? Versteh ich nicht. Ist doch völlig Latte wie klein oder groß ein Land ist, Macht leitet sich im 21. Jahrhundert nicht zwangsläufig von der Größe des Staatsvolkes oder des Territoriums ab.

Oder ist das auch wieder so ein Gerechtigkeitsproblem? Es ist nicht 'fair' das der Kleine mächtiger ist als Größere?

Zitat:Einmal mehr, ... fühl dich wohl in deiner abgeschirmten Blase. Aber du bekommst da einige Dinge nicht mit.
Das Problem ist eher, dass du aus deinem unzureichenden Verständnis der Region deine Wunschvorstellungen auf die Akteure projezierst.
Ein stimmiges Bild entsteht dabei freilich nicht.

Zitat:
Zitat:Warum willst du dahin wieder zurück?
Wohin zurück? Wir machen uns Sorgen, dass die anderen Staaten mit Recht ihre eigene Atomindustrie und womöglich die Bombe aufbauen wollen, wenn Israel sie auch besitzt. Das ist unser vorrangiges Problem. Da interessieren doch nicht die Befindlichkeiten von Israel, die sind nun wirklich sekundär.
Zum Zustand vor der israelischen Bombe, mit vier großen Schießkriegen und ununterbrochenen Auseinandersetzungen in nicht mal 30 Jahren mit Zehntausenden von Toten.
Die Situation heute mit der sich der arabisch - israelische Konflikt im Wesentlichen auf den Kleinstkonflikt mit Gaza herunterreguliert hat ist da wesentlich besser.

Du dagegen postulierst es gäbe ein Gerechtigkeitsproblem und meinst dies zu forderst lösen zu müssen - ungeachtet der Folgen die dieser Ansatz nach sich ziehen würde.
Tragfähige Politik sieht anders aus.

Zitat:
Zitat:Erklär doch mal wie du generationenübergreifende Prägungen durch Verhandlungen bekämpfen willst.
Keine Ahnung was da gemeint ist.
Warum wollen die arabischen Gesellschaften denn heute noch Israel bekämpfen und vernichten?
Wie soll sich das durch Verhandlungen ändern wenn du gleichzeitig Israel den Boden unter den Füßen wegziehst?

Zitat:
Zitat:Dein Ansatz wäre ein hervorragendes Rezept dazu den Konflikt massivst eskalieren zu lassen.
Und selbst wenn eine Israelische Regierung sich dem Beugen würde und könnte dürfte dies nur dazu führen, dass wesentliche Teile des Volkes die Sache selbst in die Hand nehmen. Das ist dann garnichtmehr zu kontrollieren und wäre richtig eklig.
1:1 die Argumentation wie von Quintus in Bezug auf Russland. Die Paranoia-Truppe wüten lassen, einfach im Hinblick dass es mit Sanktionen noch schlimmer kommen könnte.
Durchaus eine ähnliche Mechanik, ja. Ich teile auch in Bezug auf Russland Quintus Ansicht. Putin ist sicherlich ein Problem, aber ein Gottesgeschenk verglichen mit dem was sich seinem Schatten regt.
Insofern sollten wir keine Politik verfolgen die zum Sturz Putins führen würde.

Genausowenig wie wir eine Politik verfolgen sollten, die zum Kontrollverlust einer israelischen Regierung führt.


Zitat:Das der Palästinenser ist doch schon viel häufiger geflossen, wieso willst du denen ihren eigen Staat verwehren. Israel hat ja auch mal einen bekommen, wieso grad Israel sich dagegen stemmt obwohl sie selbst mal einen geschenkt bekommen haben, erklärt sich mir nicht.
Wieder das Gerechtigkeitsproblem, ja? Die Israelis mussten einen geringeren Blutzoll entrichten als die Gegenseite und das ist problematisch?

'Israel' im Sinne der israelischen Bevölkerung stemmt sich nicht gegen einen Palästinenserstaat und eine Lösung des Konfliktes. Sie sind auch zu Kompromissen bereit wenn dies zu tragfähigen Ergebnissen führt.
Das belegen seit Jahr und Tag alle Umfragen.
Gleichzeitig ist es aber halt auch so, dass die israelische Bevölkerung die Situation vor Ort anders sieht und versteht als wir Europäer.
Wir hier können leicht fordern, dass dieses oder jenes einfach geschehen müsse. Vor Ort schaut das dann aber ganz anders aus.

Wie soll ein Palästinenserstaat gegründet werden? Von wem denn? Wer hat denn bei den Palästinensern die Autorität dazu? Wer garantiert, dass diese Autorität in Zukunft für ein Abkommen einstehen kann? Wer garantiert angesichts der Umwälzungen in der Region, dass es bei diesem Abkommen bleibt?
Was ist wenn es schief läuft und der Rückzug aus der Westbank so endet wie der Rückzug aus Gaza?
Wer garantiert, dass ein Palästinenserstaat ein Ende des Konfliktes bedeutet wenn die Palästinenser das heute schon ausschließen?

Das sind nur ganz wenige Punkte, man kann die Liste bis in alle Ewigkeit fortsetzen.
In der Praxis ist es alles ein wenig schwieriger als man im Elfenbeinturm meint.

Zitat:Auf keinen Fall, Selbstverantwortung ohne Unterdrückung von Bevölkerungsgruppen führt über längere Zeit zu deutlich besseren Resultaten.
Über hundert, über tausend Jahre? Vielleicht. Aber das sind nicht die Zeiträume die für Geopolitik heute relevant sein können.

Zitat:Ich würde jede destruktive Regierung mit der gleichen Härte belegen und umgekehrt auch kooperative muslimische Staaten belohnen.
Du willst also die ganze Region von Kairo bis Islamabad in Brand stecken? Auch ein Ansatz.
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