Langlebige Staaten
#14
1796 hat Napoleon während des Italienfeldzugs allein vor San Marino haltgemacht. Diese so wacker und unerschütterlich ihre Unabhängigkeit verteidigende Republik auf ihrem Felsen droben hat ihn schier beeindruckt.

Und in seiner aufrichtigen Bewunderung für dieses so rührend wehrhafte Völkchen, ließ Napoleon ihnen dreierlei Geschenke zukommen:

1. Getreide zur Nahrung
2. Kanonen zur Verteidigung
3. Einen eigenen Meereszugang (Rimini)

San Marino übernahm wohlwollend das Getreide. Die Kanonen nahmen sie nicht an. Und auch den Gebietsgewinn bis zum Meer schlugen sie sehr höflich aus. In Ihrer Begründung lag große Weisheit und Weitsicht:

"Die Republik San Marino, mit ihrer Kleinheit zufrieden, wagt es nicht, das ihr unterbreitete großzügige Angebot anzunehmen, und sie wagt es nicht ehrgeizige Gebietsansprüche zu vertreten, die mit der Zeit seine Freiheit gefährden würden."

Die kleine Republik wurde ständig durch äußere Feinde, vornehmlich durch den Kirchenstaat, bedrängt. Vor allem auch militärisch. Solange sie aber unbedeutend sind, lohnt es sich nicht sie groß zu bedrängen. So deren Kalkül. Und San Marino ist die langlebigste Republik der Welt - 1700 Jahre!
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: