Rüstungsprojekte Bundeswehr 2010
#26
Zitat:Man versucht mit maximalen Selbstschutz die Zivilen institutionen wieder aufzubauen und die Ordnung wieder her zu stellen.

Das versucht man aber gerade eben nicht. Das einzige was man wirklich versucht ist, so zu tun als ob. Der ganze Bundeswehreinsatz ist ein Potemkinsches Dorf. Das ist sogar ein sehr ein guter Vergleich.

Wir sind nur dort als Selbstzweck, um dort zu sein. Um das zu rechtfertigen bauen wir Potemkinsche Dörfer. Zum Teil (Schulen, Brunnen etc) sogar wortwörtlich.

Zitat:Auch wenn man alle gebiete mit genügend Infnterie Besetzt wird man diesen Konflikt militärisch nicht gewinnen können!

Man könnte diesen Konflikt durchaus militärisch gewinnen. Ich habe bisher aber vielleicht nicht klar genug unterschieden zwischen dem Man und Uns. Man ist nicht Uns.

Wir können dort gar nicht siegen, weder militärisch noch auf andere Weise. Versteh daher bitte meine Ausführungen primär auf Man bezogen, und nicht auf diese traurige Karikatur einer Armee die da den Fürsten Potmenkin nachäfft.

Zitat:Alleine schon wenn man bedenkt das bei zehn toten Soldaten auf einen Schlag die Unterstützung für diesen Einsatz gen Null sinken würde.

Ich habe es bereits ausgeführt: die Unterstützung sinkt nicht weil es Tote gibt, sondern sie sinkt weil der Einsatz Schwachsinn ist. Desweiteren gab es nie eine Unterstützung dieses Einsatzes durch die deutsche Bevölkerung. Von Beginn an war die absolute Mehrheit der Deutschen gegen diesen Einsatz.

Eine von Anfang an nicht vorhandene Unterstützung kann man auch nicht erreichen indem man Tote krampfhaft vermeidet.

Zitat:Bei Hundert toten Partisanen kommen höchsten 1000 neue....

Reine Phantasie. Denn dann müsste die Zahl der Partisanen in Afghanistan bereits jetzt im Bereich von Millionen liegen. Andere, ernsthafte Armeen haben in Afghanistan viele hunderte Partisanen getötet. Die Folge davon ist, daß dort wo dies gelungen ist die Partisanenaktivitäten abgenommen haben.

Um es mal ernsthaft zu beziffern: auf Hundert Tote Taliban kommen zur Zeit ungefähr 50 nach. Der Verlust von Hundert Kämpfern ist daher für die Feinde in Afghanistan ein herber Schlag. Gerade deshalb werden solche Verluste durch den Feind wo es geht vermieden.

Was so weit führt das man den US Streitkräften zur Zeit sogar lieber ausweicht, sogar in den Norden oder in Nachbarländer flieht um ja nicht solche Verluste zu erleiden. Das Kriegsziel der Partisanen ist es, den Krieg in die Länge zu ziehen. Dazu müssen sie eigene Verluste vermeiden.

Zitat:Ein gutes Beispiel von engargierten Irregulären Truppen gegen ein sehr gut ausgebildete und ausgestattete Britische Berufsarmee. Und es war dreckig wie sie gewonnen haben.

Äpfel und Birnen. Das waren ganz andere Lagen. Jede Situation ist genau genommen einzigartig und bedarf daher einer eigenen Lösung.

Aber um mal die Burenkriege zu nehmen: Gewonnen haben nicht die Buren, sondern die Engländer! Im Ersten Burenkrieg konnten die Buren zwar ihre Unabhängigkeit noch behalten. Aber schon im Zweiten Burenkrieg kurz darauf verloren sie. Dieser Krieg dauerte von 1899 bis 1902, also gerade mal 3 Jahre. Auch dieser Krieg war extrem hart für die Engländer, sie erlitten hohe Verluste, aber sie verloren ihren Offensivgeist nicht. Sie griffen an und griffen an bis der Gegner besiegt war. Nach nur 3 Jahren hörte der Widerstand der Buren auf. Die Engländer zerstörten in diesem Krieg übrigens um die 40 000 Farmen und errichteten Konzentrationslager. In diesen starben mindestens 30 000 Burische Frauen und Kinder. Primär aber siegten die Engländer aufgrund der Marschleistungen ihrer Infanterie und deren Offensivgeist. Große Zahlen britischer Infanterie marschierten gewaltige Strecken während sie die beweglicheren Buren vor sich hertrieben und zusammentrieben. Trotz hoher Verluste bei diesem sehr offensivem Vorgehen gelang es so wie bei einer Treibjagd die Burenkämpfer zu stellen und zu vernichten. Im letzten Teil des Krieges wurden die Drives (Kesseltreiben) seltener weil die Buren zu wenige und zu verstreut waren und man errichtete Massen von befestigten Blockhäusern mit kleinen Besatzungen um das Land zu kontrollieren. Besonders das System der Blockhauslinien entlang der Nachschubwege (Eisenbahnlinien) aber auch quer durch das ganze Land entlang strategisch wichtiger Positionen führte dazu, daß die Buren sich immer weniger bewegen konnten und immer mehr eingeschnürt wurden.

Am Ende stand die Totale Niederlage der Buren und ihre völlige Unterordnung unter die britische Herschaft. Bewerkstelligt in 3 Jahren.

Wir sind schon viel länger als 3 Jahre in Afhganistan ! Beide Kriege sind überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Das ist gerade eben diese unzulässige Verallgemeinerung. Nur weil in beiden Kriegen Irreguläre und Partisanen kämpften sind diese beiden Kriege nicht gleich und nicht miteinander vergleichbar.

Die Feinde in Afghanistan können die westlichen Truppen in keinster Weise besiegen, aber das wollen sie auch gar nicht. Sie wollen nur selber überdauern und das der Krieg immer weiter geht. Nicht zuletzt weil deren Eliten von diesem Krieg immens finanziell profitieren.

Wenn wir den Kampf verweigern, dann erreichen die Feinde dort genau das was sie wollen von selbst.

Im übrigen bin ich der Meinung das wir aus Afghanistan abziehen sollten.
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