Rüstungsprojekte Bundeswehr 2010
#22
Parabellum:

Zitat:Die Holländer sind in der Provinz Uruzgan, etwas größer als die Kunduz-Provinz. Dort stehen sie in ständigem Feindkontakt, daher hat es auch Sinn Kampfpanzer, Schützenpanzer, Panzerhaubitzen und Kampfhubschrauber Patrouillenfahrzeugen vorzuziehen.

Genau das ist doch der Punkt: Wir könnten wenn wir es wollten auch im ständigen Feindkontakt stehen.

Stattdessen überlassen wir es Einheiten der US Armee die gröbsten Mißstände beiseite zu kämpfen, und das in unserem Gebiet.
Schlußendlich verweigern wir den Kampf und überlassen dem Feind einfach den großen Teil unseres Gebietes. Man kann doch nicht ernsthaft argumentieren: Weil wir den Kampf verweigern brauchen wir primär gepanzerte Transporter.

Wir können doch unsere Rüstungsprojekte nicht an unserer Kampfverweigerung ausrichten! Selbst wenn die Verweigerung des Kampfes in diesem Fall richtig sein sollte, können wir doch nicht unsere Armee dahin ausrichten!

Zitat:Es bringt also erstmal nicht viel darüber zu streiten, ob eine auf die konventionelle Kriegführung abgestimmte Bundeswehr zu unterhalten ist, wenn die außen- und verteidigungspolitischen Richtlinien Auslandseinsätze zur Aufstandsbekämpfung vorsehen.

Eine Armee die zum konventionellen Krieg fähig ist und dafür ausgerüstet ist, kann mit dieser Ausrüstung auch Assymetrische Kriege führen oder Aufstände bekämpfen.

Umgekehrt aber kann eine Armee die für Aufstandsbekämpfung spezialisiert ist im konventionellen Krieg nicht bestehen!

Ob man bei der Aufstandsbekämpfung erfolgreich ist, liegt nicht an der Bewaffnung und Ausrüstung, sondern es liegt primär daran was man tut, an den Handlungen. Die Bundeswehr bekämpft den Aufstand in Afghanistan in keinster Weise. Sie tut gar nichts. Unabhängig davon ob dies hier richtig oder falsch ist, sollten wir nicht unsere Rüstung danach ausrichten.

Auch ein Assymetrischer Krieg ist ein Krieg ist ein Krieg ist ein Krieg. Und wenn man sich weigert Krieg zu führen, was die Bundeswehr in Afghanistan definitiv tut, selbst dann sollte die Rüstung primär dahin gehend ausgerichtet sein Krieg zu führen und nichts anderes.

Und da unsere Mittel beschränkt sind, brauchen wir eben Schwerpunkte. Bevor wir über Konvois oder Logistik sprechen, müssten wir überhaupt erst mal ein Gebiet kontrollieren, und sei es auch klein. Wir kontrollieren ja nicht mal die Umgebung unserer Stützpunkte dort wirklich.

Monti:

Zitat:Aber alleine mit Feuerkraft kann man die Taliban nicht besiegen!

Aber mit gepanzerten Transportern kann man die Taliban auch nicht besiegen.

Aber mit gepanzerten Transportern nur mit MG kann man nicht einmal ausreichend viele Taliban töten wenn man denn mal auf sie trifft. Wir können nur sehr froh sein, daß die Panzerabwehrwaffen der Taliban bisher eher schlecht sind und es an moderneren RPG Varianten fehlt. Wenn man einen Feuerüberfall abwehren will, dann kann man sich beschießen lassen wie es die Bundeswehr meistens tut oder man kann aktiv gegen den Feind losschlagen, was wesentlich sinnvoller ist.

Diese rein reaktive, passive, defensive Grundhaltung ist das Problem. Man kann keinen Assymetrischen Krieg auf diese Weise führen oder darin gar gewinnen. Nur wenn man die Initiative hat, den Feind vor sich her treibt, ihm keine Ruhe lässt, ihn ununterbrochen jagd kann man siegen.

Zitat:Im grunde fehlt schon mal die richtige Strategie für einen Einsatz wie in Afgahnistan

So ist es. Und deshalb ist es eben falsch, die Rüstung auf eine solche falsche bzw fehlende Strategie hin auszurichten.

Über Afghanistan hier weiter:

<!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?p=126312#126312">viewtopic.php?p=126312#126312</a><!-- l -->
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: