Tunesien
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Zitat:24. Oktober 2014 19:34

Der Jasmin ist verwelkt

Auf die Jasmin-Revolution folgt Ernüchterung: Viele Tunesier davon enttäuscht, wie wenig sich ihr Land in den vergangenen dreieinhalb Jahren verändert hat. Das hat auch Auswirkungen auf die Parlamentswahl am Sonntag.


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Enttäuscht sehen viele Menschen aber auch ihre Hoffnungen in Ennahda, jene islamistische Partei, die 2011 mit Abstand die meisten Mandate in der Verfassungsgebenden Versammlung gewonnen hatte und in Umfragen zuletzt an zweiter Stelle lag. "Ich trage den Hijab, ich respektiere die Regeln des Islam, trotzdem wähle ich sie nicht", ruft Karima, 41, und Mutter von drei Kindern in Hammam Lif. "Wir wollen nur ein normales Leben, aber sie haben nichts für uns getan." Ein älterer Mann fällt ein: "Ich habe sie beim letzten Mal gewählt, und ich bereue es." Nur die eigenen Leute hätten sie im Staatsapparat untergebracht.
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Bei allen Problemen, vor denen Tunesien steht, es ist dennoch das einzige der Revolutionsländer, das nicht wieder zum Polizeistaat geworden ist oder in Krieg und Chaos versinkt. Die Tunesier könnten stolz sein auf ihr Land. Es besitzt eine starke Zivilgesellschaft, angeführt von der Gewerkschaft UGTT, die alle Parteien an einen Tisch brachte und zusammen mit den Arbeitgebern, der Anwaltskammer und der Menschenrechtsliga den nationalen Dialog moderierte, der nun in die Wahlen mündet. "Es war völlig verrückt zu glauben, dass sich nach der Revolution alles sofort ändern würde", sagt Filmemacher Belkadhi. "Das wird ein, zwei Generationen dauern."
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