Sind Kriege unausweichlich?
#5
Meiner Ansicht nach ist die Frage durchaus interessant, wo die Unterschiede zwischen deiner und meiner Sicht liegen.

Den genau genommen kannst du dich mir nicht anschließen, da sich unsere Sichtweisen in Wahrheit unterscheiden.

Wenn ich deine Ausführungen richtig verstanden habe bewertest du den Krieg insgesamt positiv, desweiteren auch den Fortschritt der aus dem Krieg resultiert. Sozusagen ist deine Position die eines positiven Bellizismus.

Meine Position hingegen ist fatalistisch. Ich sehe im Krieg nur Schlechtes. Ich lehne aber auch den Fortschritt in vielen Dingen ab. Das heißt aber nicht das ich Krieg ablehne oder ihn zu vermeiden versuche. Ich bejahe Gewalt trotzdem, weil sie unvermeidlich ist.


Aus diesen Unterschieden ergeben sich dann im weiteren auch unterschiedliche Schlußfolgerungen für die jeweilige Situation. Du bejahst Gewalt um damit bestimmte Ziele zu erreichen. Ich bejahe Gewalt weil sie nicht vermeidbar ist. Das würde in einer realen politischen Umsetzung zu verschiedenen Stilen der Politik führen. Ich würde eher in Richtung einer Politik neigen die sich nicht einmischt und mehr nach Innen gerichtet ist. Meine politische Sicht ähnelt darin sehr der klassischen Politik Preußens, beispielsweise zur Zeit des Soldatenkönigs.

Deine Sicht und die politischen Schlußfolgerungen die sich daraus ergeben unterscheiden sich davon deutlich. Wenn ich es richtig verstehe vertrittst du klassische Positionen des Anglo-Amerikanischen Raumes aus der Zeit des Imperialismus. Meine politische Einordnung ist jedoch früher einzuordnen, sie ist eher präimperialistisch. Heutzutage sind wir vielleicht beide Atavisten.
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