Naturkatastrophen (weltweit)
das ist ja mal ein deal:
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Zitat:Zwei Wochen nach dem verheerenden Taifun ist die internationale Hilfe in vollem Umfang angelaufen und erreicht zunehmend auch abgelegene Gebiete.

Inzwischen sind mehr als 5.000 Tote bestätigt (weitere noch etwa 1.600 werden vermisst); etwa 1.6 Mio. Menschen sind obdachlos. Hauptprobleme bleiben Command & Control (Koordinierung der zahlreichen Hilfsmaßnahmen) und Logistik – Versorgung der enormen Anzahl von Menschen bei weitgehend zerstörter und nur langsam wiederherstellbarer Infrastruktur. Der zentrale Flugplatz und der Hafen von Tacloban sind soweit instandgesetzt, dass sie für den Umschlag von Hilfsgütern genutzt werden können.

Örtliche Behörden, Polizei und Streitkräfte waren und sind mit der Lage völlig überfordert, wurden großteils auch selbst durch den Sturm nachhaltig „außer Gefecht gesetzt“. Das Gros der Katastrophenhilfe muss weiterhin aus dem Ausland kommen. Mehr als 30 Staaten und zahlreiche Non-Governmental Organizations haben inzwischen umfangreiche Hilfe auf den Weg gebracht; u.a. sind 19 Feldlazarette aufgebaut. Das Gros der Hilfslieferungen kam in Form von Soforthilfe auf dem Luftweg. In den kommenden Wochen (und Monaten) wird nun aber die „maritime Komponente“ an Bedeutung gewinnen wird, wenn es darum geht, größere Mengen an Fracht ins Land zu bringen und zu verteilen.

Marine und Küstenwache sind mit allen verfügbaren Einheiten im Einsatz. Die beschädigte Infrastruktur setzt der Verlegung zusätzlicher Kräfte aber weiterhin Grenzen. Die amphibischen Transportschiffe DAGUPAN CITY; BACOLOD CITY und TAUSUG führen weiterhin einen „Shuttle-Verkehr“ zwischen dem Katastrophengebiet und Cebu durch, bringen Hilfsgüter und nehmen auf dem Rückweg obdachlos gewordene Menschen mit.

Im Einsatz ist auch das Wachschiff (frühere US-Küstenwachschiff) GRIGORIO DEL PILAR. Dessen Schwesterschiff RAMON ALCARAZ wurde am 22. November in Dienst gestellt, allerdings nur mit einer sehr kleinen Feier (das gesparte Geld fließt in die Katastrophenhilfe) – und dann sofort ebenfalls ins Katastrophengebiet beordert.

US-NAVY / US MARINE CORPS (“Operation Damayan”)
Die massivste Hilfe kommt weiterhin aus den USA, aber die Kräfte werden nun umgruppiert. Der Bedarf an humanitärer Ersthilfe (Search & Rescue, medizinische Hilfe, Notversorgung) ist weitgehend gedeckt; dafür nimm nun der Bedarf an nachhaltiger Hilfe zur „Routine“-Versorgung abgelegener Gebiete und Wiederherstellung von Infrastruktur zunimmt.

Die in Sofortreaktion verlegte und etwa eine Woche eingesetzte Carrier Strike Group um den Flugzeugträger GEORGE WASHINGTON ist am 22. November aus dem Katastrophengebiet abgelaufen. Ablösung brachten die am 20. November eingetroffenen Docklandungsschiffe GERMANTOWN und ASHLAND. Sie hatten zuvor in Okinawa etwa 1.000 US Marines der 31st MEU, hunderte Tonnen Hilfsgüter, Wasseraufbereitungsanlagen, mobile Stromgeneratoren, sowie Fahrzeuge und schweres Baugerät (Bulldozer, Bagger etc.) an Bord genommen. Schwere Transporthubschrauber, Landungsfahrzeuge (LCU) und Luftkissenboote (LCAC) sollen die Versorgung abgelegener, über Straßen nicht erreichbarer Gebiete sicherstellen.

Mit im Einsatz bleiben zwei größere Flottenversorger der US Navy, das Vermessungsschiff BOWDITCH (Untersuchen von Häfen und Ansteuerungen wg. möglichen Unterwasserhindernissen) sowie Transportflugzeuge C-130 Hercules und Schwenkrotorflugzeuge V-22 Osprey des US Marine Corps. Zusätzlich hat die US Navy am 18. November ihr Littoral Combat Ship LCS-1 FREEDOM, das eigentlich eine Übung in Brunei durchführen sollte, in die Region beordert. Das in San Diego stationierte und in Bereitschaft versetzte Hospitalschiff MERCY hat bisher keinen Auslaufbefehl erhalten.

BRUNEI
Die kleine Sultanatsmarine hat am 18. November ihr in Deutschland gebautes Offshore Patrol Vessel DARUSSALAM in Marsch gesetzt. Das Schiff verlegt gemeinsam mit LCS-1 FREEDOM der US Navy.

CHINA
Nach heftiger Kritik in chinesischen Internetforen und schließlich sogar in halbstaatlichen Medien hat die chinesische Regierung am 21. November ihr Hospitalschiff DAISHANDAO in Richtung Philippinen entsandt. Zuvor hatte das nahezu völlige Ausbleiben chinesischer Hilfe zu teils offener Empörung mit satirischen Bemerkungen (IKEA spendet mehr) geführt. Im Fokus stand dabei vor allem auch das Hospitalschiff. Nach mehreren öffentlichkeitswirksamen humanitären Reisen durch Asien und bis in die Karibik unterstellte man dem offiziell als „Friedensarche“ bezeichnetet Schiff bloße Propagandafunktionen; für einen realen Einsatz tauge es offenbar nicht.

Das etwas mehr als 20.000 ts verdrängende, 170m-Schiff ist seit November 2008 in Dienst. Seine Bettenkapazität wird mit etwa 600 angegeben, und die medizinischen Einrichtungen sollen denen eines modernen „Level-3-Hospitals“ entsprechen. Ein Hubschrauberlandedeck mit Hangar erlaubt Flugbetrieb mit bis zu zwei mittleren Hubschraubern.

GROSSBRITANNIEN
Vor Ort ist noch der in Sofortreaktion verlegte Zerstörer DARING, dessen Bordhubschrauber zu Search & Rescue und Notversorgung abgelegener Inseln eingesetzt wurde. Ablösung naht aber.

Der aus der nationalen Übung „Cougar 13“ aus der Golffregion abgezogene Hubschrauberträger ILLUSTRIOUS hat am 20. November in Singapur mehr als 500 t Hilfsgüter und eingeflogenes Spezialpersonal an Bord genommen; u.a. wurde „die Hälfte der örtlich verfügbaren Reisvorräte“ aufgekauft. ILLUSTRIOUS verlegt nun „mit Höchstfahrt“ ins Katastrophengebiet, soll dort am 25. November eintreffen. Für die DARING soll der Einsatz dann beendet sein.

JAPAN
Drei Schiffe der japanischen Marine sind, beladen mit Hilfsgütern und mit mehr als 1.000 Soldaten an Bord, am 22. November vor dem Katastrophengebiet eingetroffen. Noch immer gibt es keine offiziellen Angaben, um welche Einheiten es sich handelt; die Mitführung von „Transporthubschraubern und Landungsbooten“ deutet aber auf (auch) Docklandungsschiffe der OOSUMI-Klasse. Nach Koordinierungsbesprechungen mit der Führung der philippinischen Streitkräfte soll das japanische Kontingent am 25. November seine Arbeit aufnehmen. Der Hilfseinsatz ist die größte außerheimische Operation der japanischen Streitkräfte seit Ende des 2. Weltkrieges.
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