Europäische Streitkräfte// traditionelle Stärken
#7
Zitat:mir ging es direkt nicht um die "militärische Stärke" - sondern eher um die "technologische Fähigkeit" - und DA ist die BRD in dem Bereich denke ich führend. (nicht für A-U Boote.. sondern halt für die kleinen Uboote für die Ostsee - bzw die Brennstoffzellentechnologie).

Ist dir bekannt das erst vor kurzem ein solches U-Boot wegen Defekten liegen geblieben ist? Und seinen Auftrag nicht ausführen konnte?

Natürlich sind diese U-Boote gut, die deutsche U-Boot Waffe ist im internationalen Vergleich technologisch hochstehend, aber sie ist eben nicht führend.

Und sie ist nicht gut aufgrund der Geschichte, des Zweiten Weltkrieges, sondern sie ist heute davon völlig losgelöst. Deutschland hat gute U-Boote für den Küstenschutz und den Kampf entlang der Küsten schlicht und einfach aus dem Kalten Krieg heraus.

Fast alle heutigen Armeen sind immer noch massiv vom Kalten Krieg her geprägt. Aber der Zweite Weltkrieg spielt heute gar keine Rolle mehr.

Zitat:Zusammendfassend könnte man, Deiner Meinung, also sagen, dass die eurpäischen Armeen alle ähnlich strukturiert sind, keine jeweileigen "Kernkompetenzen" haben?

Das hatte ich so nicht gesagt. Die Staaten Frankreich und Großbritannien haben in Wahrheit sehr ähnliche Armeen, resultierend aus ihrer Vergangenheit als Kolonialmacht. Ihre Kolonien habe diese Staaten erst im Kalten Krieg eingebüßt.

Die Armee von Deutschland unterscheidet sich davon deutlich.

Zitat:Wieso hat sich die Mentalität (starke Offensivkraft bei Panzern, wenig Priorität bei Panzerung) bei den Russen gehalten - die "ABC-Schutz" Mentalität dann bei "den" Deutschen nicht?

Jedes Militär ist mehr oder weniger Konservativ und Träge in seinen Reaktionen. Militärs können sehr oft sich nicht auf schnelle Veränderungen einstellen und beharren dann deswegen in der Vergangenheit.

Wie schnell eine Armee in der Lage ist sich anzupassen und zu verändern liegt auch an der Kultur des Landes, der wirtschaftlichen, sozialen und politischen Situation. Die Extreme Ausrichtung auf die Offensive bei den Russen ist eine Folge des Kalten Krieges. In Russland hat sie sich aber deutlich klarer gehalten einfach aufgrund der Trägheit des Militärs in Russland. Aufgrund der Krise der Jelzin Jahre und der ganzen Desolaten Situation in Russland ist dort das Militär in vielen Bereichen in der Vergangenheit stehen geblieben.

Das muß aber kein Fehler sein, ich werte das nicht. Der Georgien Krieg hat gezeigt, daß die besondere Stärke der russischen Armee, aus dem eigenen Territorium Offensiven in direkte Nachbarländer zu führen hier für den russischen Sieg ausschlaggebend war.

Zitat:Und wieso (versucht) man nicht das erworbene Können (Stadtkampf der Russen in WK II) zu "halten"? Vermute (bin kein Soldat, Taktiker) die grundsätzlichen Taktiken, Techniken bleiben ähnlich (WKII zu heute) "nur" die Geräte sind moderner (oder ist das total falsch?).

Nein das siehst du nicht falsch. Aber der Zweite Weltkrieg prägt heute gar keine Armee mehr. Wenn noch Relikte der Vergangenheit da sind, dann resultieren sie aus dem Kalten Krieg. Im Kalten Krieg ist das erworbene Können verloren gegangen. Und heute kann man es nicht mehr so einfach restaurieren, dazu sind Häuserkämpfe im größeren Stil für die russische Armee nicht mehr häufig genug. Man hat nach der ersten Schlacht um Grosny außerdem ganz andere Lösungen und Vorgehensweisen gefunden und setzt jetzt diese ein.

Das Militär versucht durchaus erworbenes Können zu halten, aber der Friedensdienst erodiert jedes militärische Können und die Zeit schreitet voran, die Erfahrungen sterben einfach zusammen mit den Soldaten die sie selbst gemacht haben. Armeen entwickeln sich daher langsam und beharrlich gleichgültig wie man sich dagegen stemmen will schlicht und einfach indem die Generationen wechseln.

Selbst extrem konservative Einheiten wie die Fremdenlegion haben sich in den letzten Jahren doch in einigen Punkten verändert.
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