Umfrage: Wie wird sich der inernationale Zahlungsverkehr künfitg entwickeln?
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Der US-$ bleibt unangefochten die "Weltleitwährung".
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Neben dem US-$ wird der € zur weltweiten Zahlungswährung werden.
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Ausser US-$ und € wird es regional bedeutende Währungen geben, die gemeinsam einen internationalen Währungskorb bilden werden, z.B. der Yuan (China), die Rupie (Indien), der Rubel (Russland) oder der Sucre (Südamerika) und eine arabische Währung (Golfkoop
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Andere Währungen wie Chinas Yuan als internationale Währung?
#50
Zitat:...denn er entstammt einem kranken/falschen System

Willkommen in der Realität, fern ab jeder theoretischen Diskussion. :wink:

Zitat:Reserven, die man nicht einsetzen kann, wären keine echten Reserven, sondern wertlos. Aber China verdankt seine zentrale Stellung nicht nur seinen Dollarreserven, sondern auch der wirtschaftlichen Fähigkeit, die es erst erlaubt hat, solche Reserven aufzubauen. Selbstverständlich hat China kein Interesse daran, daß der Dollar schnell zusammenbricht, aber wenn der Dollar sowieso abstürzt, dann beißen den Letzten die Hunde. China muß versuchen, sein Dollarreserven so langsam zu reduzieren, daß der große Crash ausbleibt.

Zunächst: Wenn man böse ist, basiert diese wirtschaftliche Fähigkeit auf der Kombination von Marktteilnehmer diskriminierendem Protektionismus, Hungerlöhnen und einer chinesischen Notenbank (= chinesischen Regierung), die nach Belieben selbst die eigene Notenpresse anwirft und heißt laufen läßt. Das ganze ist echt wirklich leicht bis stark ironisch, weil die Chinesen ja selbst die Notenpresse nutzen wie sie wollen und auch u.a. dadurch in der Lage waren, solch hohe Reserven zu produzieren. Die hohe Inflation in China ist dafür u.a. ein guter Beleg.

Nasenbaers letzte Sätze aber gehen schon in die richtige Richtung bzw. illustrieren etwas die Zwickmühle der Chinesen: China ist eben durchaus aufgrund seiner Devisenreserven an einem stabilen Dollar interessiert, auch wenn die derzeitige Krisenlage eben jene Reserven extrem zur Disposition stellt und am besten für China ein allmählicher, leiser Umtausch wäre, um so die chinesischen Devisenreserven zu "retten" und außerdem so sich den Untiefen des US-Dollars zu entledigen. Das ganze ist aber auch mehrfacher Hinsicht eine etwas wacklige und irreale Angelegenheit. Zum Einen - wie ich schon hingewiesen habe - verdankt China dieser instabilen Konstellation seine derzeitige wirtschaftliche Stärke und Position. Shahabs Darlegungen auf der letzten Seite waren etwas zu idealistisch und weltvergessen, ja fast etwas wie aus einem linken Lehrbuch, weil sie eben völlig außen vor ließen, dass Chinas Aufstieg als Wirtschaftsmacht eben im strukturellen Handels- und Währungskreislauf mit den USA mitbegründet war und China nur aufgrund dieses Duopols und der sicheren Dollarprofite aus den USA im Rahmen einer eigenen heiß laufenden Notenpresse seine Wirtschaft- und Produktionsstrukturen aufpumpen konnte. China und einige andere Teile der Welt, sowie einige Zirkel haben also sehr gut in diesem instabilen System gelebt (weil ja nunmal Instabilität die Regel und nicht die Ausnahme ist...). Zudem etabliert sich so eine Weltwährungsstruktur nicht im idealen, luftleeren Raum, wo ein Gleichgewicht möglich ist, sondern ist an politische und auch an Konsum- und Handelsstrukturen geknüpft. Da hat Erich schon Recht, wenn er von gewissen Voraussetzungen spricht, die erfüllt werden müssen. Und da muss man feststellen, dass bei allen sicherlich vorhandenen Problemen eben sehr viel bis jetzt für den Dollar sprach. Er ist die Währung der größten volkswirtschaft der Welt und auch des größten "Konsumenten" der Erde, sprich, die meisten Wirtschaftstransaktionen gehen allein deshalb schon über den Dollar. Dazu und deswegen kommt die USA als Finanz- und Transferzentrum der Welt. Schaut man sich also die "Flows" an, die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen an, hat die USA und der Dollar eine lange Geschichte der "Vorherrschaft".
Selbst wenn man das alles mit den derzeit bestehenden Problemen wegwischen will, hat man immer noch das Problem des Wechsels vor sich: Wie will man in einer so fragilen und schnellen Welt wie der der Finanzen einen Systemwechsel erreichen ohne das alles den Bach runtergeht?? Dieses Weltfinanzsystem ist nunmal auf Dollar gepolt. Wie sollte ein Wechsel in absehbarer Zeit denn aussehen?? Das kann schlichtweg nicht funktionieren ohne Systemzusammenbruch, weil viel zu viele Akteure auf den Dollar eingerichtet und ausgerichtet sind und auch ein Gutteil der Weltwirtschaft nunmal auf den Ungleichgewichten und den daraus resultierenden Kapital- und Handelsflüßen basiert. Wenn man das ändern wollte, wäre das so, als ob man einem Menschen bei Bewusstsein und auf der Stelle sein Blut aus dem Blutkreislauf entfernen würde und es durch Wasser ersetzen würde: Der Patient würde sterben.

Alles in allem: Es geht um das System selbst, seine Selbstreferentialität, seine selbst geschaffene Logiken und Strukturen. Die ändern sich aber nur graduell, langsam, weil alles andere nur ein Schock mit Todesfolge wäre. Und ich bin mir sehr sicher, dass die Chinesen das nur zu gut wissen. Daher: Ein echter, schneller Wechsel wird nicht kommen, und daher geht es hier bei solchen Meldungen vor allem um symbolische Machtfragen.
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