Todesstoß für die NATO ?
#2
Todesstoß?
Ist die NATO nicht bereits in einer Situation, die zwischen Scheintot und Agonie schwankt?

Um die Frage nach einem "Todesstoß" zu beantworten muss man doch erst einmal den Sinn der NATO hinterfragen.
Als (Verteidigungs-)Bündnis gegen die ehemalige Sowjetunion und den Warschauer Pakt gegründet hat die NATO doch bereits mit deren Auflösung die ursprüngliche Existenzberechtigung verloren.
Die Zeiten, in der sich alle Mitgliedsstaaten hinter dem "Leitwolf" USA verschanzt und um diesen geschart haben sind - mangels entsprechender Bedrohung - vorbei. Und mit dem fehlenden Druck von aussen beginnen alle ihre eigenen Interessen mehr in den Vordergrund zu rücken, während die USA nur noch mehr oder weniger hilflos die fehlende Nibelungentreue beklagen können; "hilflos", weil sich die USA in den Jahren der Bush-Regierung konsequent selbst zunehmend ins Abseits (politisch und wirtschaftlich) manövriert haben.

Eine neue Aufgabe - sei mir nicht böse - ist als Verteidigungsbündnis gegen Russland kaum zu begründen. Dazu kommen Offerten (auch aus Russland), die dem europäischen Teil der NATO eine "Brückenfunktion" zwischen den USA und Russland zugestehen und ein neues Sicherheitssystem begründen würden.
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Zitat:Medwedew schlägt neues Sicherheitsforum unter Teilnahme der Nato und der OVKS vor
13:05 | 16/ 11/ 2008

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Man kann dies als Versuch der "Spaltung der NATO" sehen - aber eine "Spaltung" kann doch nur Erfolgsaussichten haben, wenn die Bedrohungslage nicht mehr als existentiell eingeschätzt wird und anstelle des "Kalten Krieges" andere Formen der Koexistenz treten.

Auch die "Bedrohung" aus islamischen Staaten etwa südlich des Mittelmeeres ist alles andere als realistisch. Die NATO sucht also - mehr oder weniger verbissen - nach einer neuen Existenzberechitgung.
Der "Krieg gegen den Terror" (der einer relativ kleinen terroristischen Organisation gilt) und die "Verteidigung Deutschlands am Hindukusch" sind doch nur mehr oder weniger hilflose Versuche, eine neue Existenzberechtigung zu finden.
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