Untergang von Kulturen
#17
Woraus aber resultiert die Zerstörung der Umwelt? Sie resultiert in den meisten Fällen aus wirtschaftlichen Gründen. Die Umwelt wird zerstört für Wirtschaftlichen Erfolg, für das Wachstum.

Man propagiert allen Ernstes in einer endlichen Welt die Möglichkeit Unendlichen Wachstums. Und löst dieses religiöse, also magische Heilsversprechen mit der Mär von der Technologie auf. So das man behauptet, es könne durch technische Lösungen immer so weiter gehen und immer so weiter wachsen.

Fast alle Umweltzerstörung heute läßt sich direkt auf die Kapitalistische Wirtschaft zurück führen. Wobei ich hier keinen Unterschied zwischen Marktkapitalismus westlicher Art oder Staatskapitalismus (sozialistischer Art) mache, die Umweltschäden werden in beiden Fällen von der Wirtschaft verursacht.

Die Osterinsel ist hier beispielsweise eine der wenigen Ausnahmen, dort wurden die Wälder für den Bau der Statuen abgerodet während zugleich von den Menschen eingeführte Tiere die Vermehrung der Bäume durch den Verbiß der Sämlinge verhinderten. Man nutzte mehr Bäume als von selber wieder nachwachsen konnte, aus ganz offen magischen/religiösen Gründen.

Fast immer jedoch ist es die Wirtschaft mit ihrem Ziel maximalen Wachstums, die die Umwelt zerstört. Es ist interessant, daß Geschehen heute dabei mit der Antike zu vergleichen.

Beispiel Griechenland: Schon in der Antike beklagten griechische Autoren, daß viele Quellen versiegt seien und Felder verloren gingen, und erkannten sogar im weiteren den Grund dafür in der Rodung der Bäume. Auch damals schon gab es Schutzversuche, nicht zuletzt um sich das Holz für den Bau von Schiffen zu erhalten. Trotzdem schwächte die Umweltzerstörung Griechenland in der Antike so stark, daß es meiner Meinung nach primär deshalb seine Führungsrolle verlor.

Beispiel Nachhaltigkeit in der Deutschen Forstwirtschaft: Wie in einigen Ländern heute auch, wurde regional tatsächlich dann der Wald schonend bewirtschaftet. So ist es heute auch in Deutschland, wo seit der Neuzeit schon zur Deckung des Holzbedarfs eine Forstwirtschaft betrieben wurde, die aufgrund der Sachzwänge tatsächlich dann versucht hat, nachhaltig zu wirtschaften. Was teilweise gelungen ist, die Waldfläche in Deutschland nahm wieder zu und große Holzvorräte konnten sogar aufgebaut werden. Dies gelang jedoch auch nur durch die zunehmende Verwendung von Steinkohle und dann fossilen Brennstoffen wie Öl und Gas und es gelang nur hier aufgrund des massiven Mangels an diesem Rohstoff. Zuerst wurde im Raum von Nürnberg Wald gezielt wieder aufgeforstet und das schon im 17 Jahrhundert. Aber vorher hatte man fast alles kahlgeschlagen, und lange Jahrzehnte herrschte eine so extrem Holznot das viele Menschen im Winter regelmäßig umkamen weil kein Feuerholz mehr aufzutreiben war.

Erst aus dem Zusammenbruch konnte sich zumindest in Deutschland also in einem Teilbereich eine nachhaltige Wirtschaft entwickeln. Und sie konnte sich erst richtig entwickeln als Holz seinen enormen Wert verlor infolge der Industrialisierung als Energieträger in seiner Wichtigkeit begann rückläufig zu werden.

Daher ist es möglich, daß auch in anderen Bereichen ein Wandel der Wirtschaft immer erst aus dem Zusammenbruch des Systems erfolgt. Insbesondere ist das bei der Landwirtschaft/Fischerei usw zu erwarten.

Ein Zusammenbruch des Systems aber in diesen Bereichen heute hätte zugleich das Ende unserer Kultur bzw unseres jetzigen Gefüges zur Folge. Und den Toden von Massen von Menschen.

Immer wenn in der Menschheitsgeschichte Agrarsysteme zusammen brachen, starben beachtliche Prozente der Bevölkerung, so viele das dadurch Staaten, Gesellschaften und Kulturen gleich mit zusammen brachen.

Bei den meisten Zusammenbrüchen in der Menschheitsgeschichte findet man daher Zusammenbrüche des Agrarsystems. Damals begrenzten sich diese allerdings auf kleine Gebiete, eng begrenzte Gebiete während drum herum alles weiter lief. So betraf der Zusammenbruch immer nur einen Teil während es anderswo weiter ging. Heute wäre ein solcher Zusammenbruch aber vermutlich global.

Die geschichtliche Erfahrung aus den vielen Staaten und Systemen die schon gescheitert sind, läßt einen eher pessimistische Annahmen treffen. Meistens waren die wirtschaftlichen Gründe auch damals schon bekannt, man wußte was vor sich ging und konnte es dennoch nicht ändern. Und der Kollaps des Wirtschaftssystems ließ dann auch stets Staat und Ordnung kollabieren. Und erst aus dem Zusammenbruch konnten dann Änderungen erfolgen.

Ohne sehr viele Tote scheint der Mensch nicht in der Lage zu sein, ernsthaft umzusteuern. Im Bereich der Forstwirtschaft konnten erst die Maßen von Toten des Dreißigjährigen Krieges, und der Holzmangel aufgrund des völligen Zusammenbruchs der Wälder eine Änderung der Bewirtschaftung von Bäumen herbei führen.

Wird es heute beispielsweise bei der Fischerei ähnlich verlaufen? Meiner Meinung nach ja. Das ist die Lehre die man meiner Meinung nach aus dem Untergang von Kulturen in früherer Zeit schließen muß.
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