(See) Indische Flugzeugträger
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Zitat:Am 12. August wurde bei der in Cochin Shipyard der Flugzeugträger-Eigenbau VIKRANT formell zu Wasser gelassen.

Eigentlich war es für das Schiff schon der zweite Stapellauf, denn im Dezember 2011 war der Rumpf des Neubaus schon einmal aus dem Baudock „ausgeschwommen“ worden. Allerdings war das bemerkenswerte Ereignis damals weitgehend abseits der Öffentlichkeit erfolgt, und der Grund war auch nur, dass die Werft nach diversen Bauverzögerungen das Dock für ein anderes, kommerzielles Bauvorhaben benötigte. So wurde der zwar schwimmfähige aber bei weitem noch nicht fertige Rumpf des Flugzeugträgers vorübergehend an der Ausrüstungspier „geparkt“. Etwas mehr als ein halbes Jahr beschäftigte man sich erst einmal mit Arbeiten zum Innenausbau. Schließlich kehrte die künftige VIKRANT wieder in ihr Baudock zurück, wo schiffstechnische Anlagen (Antrieb, Generatoren etc.) installiert wurden. Danach konnte nun der offizielle Stapellauf erfolgen.

2003 hatte die Regierung den abschließenden Segen gegeben zum Bau des Indigenous Aircraft Carrier (IAC) - zuvor auch schon als Air Defence Ship (ADS) bezeichnet - der bei gleichem Namen den inzwischen ausgemusterten Flugzeugträger VIKRANT ersetzen soll. 2005 wurde mit der Fertigung erster Module begonnen, im März 2009 das Schiff dann beim Cochin Shipyard auf Kiel gelegt. In einem „sehr optimistischen“ Zeitplan sollte der Flugzeugträger schon 2010 vom Stapel laufen und 2014 an die indische Marine übergeben werden. Auch wenn die Verwendung vorgefertigter Module und Designhilfe der italienischen Fincantieri auf eine „relativ“ kurze Bauzeit hoffen ließen: so zügig wurde bisher noch kein einziges Kriegsschiff in Indien gebaut. Der Zeitplan wurde denn auch schnell Makulatur – ebenso wie auch die geplanten Baukosten. Anfänglich waren nur etwa 500 Mio. US-Dollar veranschlagt worden; inzwischen gibt man die Kosten für das Schiff (ohne Waffensysteme und Flugzeuge) mit mehr als 2,2 Mrd. US-Dollar an.

Werft und Marine zeigen sich optimistisch, den Fertigbau des Flugzeugträgers und seine Endausrüstung in etwa drei Jahren abschließen zu können. 2016 will man erste Probefahrten durchführen, die VIKRANT dann 2018 in Dienst stellen. Zweifel an dieser Zeitplanung sind durchaus angebracht. Zur Zeit ist die VIKRANT noch wenig mehr als ein bloßer Rumpf, erst zu etwa 30% fertig gestellt, zwar mit installierten schiffstechnischen Anlagen, aber noch völlig ohne Aufbauten. Vor allem die Systemintegration dürfte noch für einige Probleme sorgen – selbst wenn Fincantieri hier tatkräftig und fachkundig helfen wird. Auch in der indischen Marine spricht man hinter vorgehaltener Hand von einer Indienststellung frühestens um etwa 2020.

Die fertige VIKRANT soll 40.000 ts verdrängen, 260 m lang und 60 m breit sein und eine Besatzung von 1.600 Mann haben. Gasturbinenantrieb (zwei Wellen) soll Höchstgeschwindigkeiten von mindestens 28 Kn ermöglichen. Zwei Startbahnen (eine davon über eine Bugrampe) sollen Flugbetrieb mit diversen Luftfahrzeugmustern (russische Mig-29K Fulcrum-D, selbst entwickelte Light Combat Aircraft (LCA) Tejas, russische Hubschrauber Ka-31 Helix) erlauben; Kampfflugzeuge werden bei der Landung mit Fangseilen abgebremst. Bis zu 30 Luftfahrzeuge sollen im Hangar Platz finden. Zur Bewaffnung (Selbstverteidigung) werden weit reichende Flugabwehr-FK und Nahbereichs-Flugabwehrsysteme (CIWS) gehören.

Der VIKRANT soll noch ein zweiter Flugzeugträger-Eigenbau folgen. IAC-2 soll mit etwa 60.000 ts deutlich größer werden als VIKRANT und ein abgewinkeltes Flugdeck mit Katapult-Startanlagen erhalten. Details stehen aber noch nicht fest, und auch die abschließende politische Billigung des Vorhabens steht noch aus.
(noch mehr auf der hp des MF und - demnächst - im neuen Heft)
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