Russland / China
#4
da grab ich mal den alten Strang wieder aus:
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Zitat:Verhältnis zwischen Russland und China

Verschobene Machtbalance

Mehr als zehn Jahre lang verhandelten Russland und China miteinander - erfolglos. Ein milliardenschweres Gasgeschäft kam nicht zustande. Zuletzt stritten die Partner über den Preis. Das könnte sich nun ändern. Denn wegen der Ukraine-Krise ist Russland unter Druck. China ist in der Position des Stärkeren.
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China braucht dringend Energie

Geplant ist eine Pipeline, mit der ab 2018 pro Jahr 38 Milliarden Kubikmeter Gas aus Sibirien nach China fließen sollen. Das Abkommen ist auf 30 Jahre angelegt. Das schnell wachsende China benötigt dringend Energie. Außerdem will das Land seine Abhängigkeit von der schmutzigen Kohle verringern. Der Nachbar Russland mit seinen großen Gasvorkommen ist daher auf den ersten Blick ein fast natürlicher Lieferant. Und doch ist es bis heute zu keinem Liefervertrag gekommen. Da war immer das Preisproblem.

Doch auch alte tief sitzende Ressentiments hielten beide Seiten auf Abstand, historische Konflikte und ein Konkurrenzkampf um Einfluss und Macht in Zentral- und Ostasien.
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Doch jetzt gibt es die Ukraine-Krise und in der Folge ein Konflikt zwischen Russland und den USA. Seither überdenken viele Russen ihr Verhältnis zu China. Die Ukraine hat quasi dabei geholfen, dieses Gasabkommen zu schmieden.

Der Westen hat in der Krise mit Sanktionen gegen Russland reagiert. Die Europäische Zentralbank schätzt, dass schon 160 Milliarden Euro aus Russland abgeflossen sind. Europa will sich zudem mittelfristig vom russischen Öl und Gas unabhängiger machen. China ist in dieser Situation für Russland fast der einzige wirtschaftliche Lichtblick. Beobachter erwarten daher, dass Moskau in den Gasverhandlungen Zugeständnisse machen und Preisabschläge hinnehmen wird - aus einer Position der Schwäche heraus. Die Machtbalance zwischen den beiden Staaten hat sich seit Beginn der Ukraine-Krise weiter zugunsten Pekings verschoben.

Während Russland in der Welt derzeit isoliert dasteht, nimmt Chinas Vernetzung immer weiter zu. Selbst beim Gas haben sich die Chinesen längst Alternativen geschaffen und sind nicht auf Russland angewiesen. Peking bezieht über eine eigene Pipeline Gas aus der früheren Sowjetrepublik Turkmenistan. Im vergangenen Jahr wurde zudem eine weitere Gasverbindung vom Golf von Bengalen durch Myanmar bis nach China fertig gestellt.
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... Peking habe mittlerweile die Oberhand und werde sich auch im Ukraine-Konflikt bestimmt nicht von Moskau vereinnahmen lassen, glaubt Arne Westad von der London School of Economics. "Aus wirtschaftlicher Sicht zählt für China vor allem Washington. Peking wird also keine Politik unterstützen, die in den Augen der Amerikaner und der wirtschaftlich ebenso wichtigen Europäer skandalös ist."
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Stand: 16.05.2014 21:11 Uhr
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