Irak

[Erich]

auch der arabische Teil des Irak ist inzwischen zerfallen:
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Und so werden die Aussichten für eine Rückeroberung Mossuls im Herbst, wie sie die Regierung in Bagdad angekündigt hat, immer geringer. Die irakische Armee ist nach den Rückschlagen in Ramadi demoralisiert und reibt sich in der Anbar-Provinz im Westen des Zweistromlandes auf. Ohne massive Hilfe schiitischer Milizen und der US-Luftwaffe geht praktisch nichts mehr bei den nationalen Streitkräften, denen kürzlich sogar Pentagonchef Ashton Carter wütend mangelhaften Kampfeswillen bescheinigte. Auch das im April zurückeroberte Tikrit, der bisher einzige größere Erfolg gegen den IS, wirft dubiose Schatten. Racheakte der schiitischen Milizen an den sunnitischen Einwohnern haben auch die letzten vertrieben. Die Viertel sind durch die Kämpfe in Schutt und Asche gelegt. Heute ist der Geburtsort von Saddam Hussein nur noch eine unbewohnbare Geisterstadt.
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Durch eigene Kontaktleute weiß er, dass der IS sich auf eine mögliche Offensive gegen Mossul vorbereitet. Doch niemand kann sagen, was im Inneren der Stadt wirklich vorgeht, wie viele Bewohner mit den Dschihadisten unter einer Decke stecken. Schließlich war Mossul immer eine Hochburg des arabischen Nationalismus und eine wichtige Basis der Baath-Partei. Ohne die Kooperation Zehntausender ehemaliger Saddam-Getreuer wäre der Erfolg des selbst ernannten Kalifen Abu Bakr Al-Bagdadi undenkbar gewesen. Und so rechnen die Militärplaner in Bagdad bei einem Großangriff auf Mossul mit mindestens 800.000 weiteren Flüchtlingen, die nächste in der schier endlosen Serie irakischer Tragödien.
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