GB-Iran
#2
nachdem das angeblich in irakischen Gewässern passiert ist habe ich gestern im Irak-Strang <!-- l --><a class="postlink-local" href="http://forum-sicherheitspolitik.org/viewtopic.php?t=24&start=3600">viewtopic.php?t=24&start=3600</a><!-- l --> einen Link <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.heute.de/ZDFmediathek/inhalt/16/0,4070,5255952-5,00.html">http://www.heute.de/ZDFmediathek/inhalt ... -5,00.html</a><!-- m --> gepostet, der ein Video mit der Gefangennahme der Briten zeigt.

Die Briten sollten angeblich wieder auf ihr Einsatzschiff, eine Fregatte, zurück - ich kann mir nicht vorstellen, dass die Kameraden vom Schiff, der "HMS Cornwall", so einfach einer Entführung zugeschaut hätten.
Wenn kein Eingreifen vom Schiff erfolgt ist - wie ich annehme obwohl das wohl möglichgewesen wäre, so wie diese Gefangennahme gelaufen ist - dann vermutlich doch wohl, weil die Briten wirklich in zumindest umstrittenen Gewässern unterwegs waren.

Nun gut, das sind drei Spekulationen
- Eingreifen bemerkt
- Eingreifen wäre möglich gewesen
- Eingreifen erfolgte nicht weil .....
aber alle drei Vermutungen haben eine gewisse Wahrscheinlichkeit für sich.

Inzwischen sind die Briten zur "Schacherware" geworden, sie könnten vielleicht sogar als "Schutzschilde" zu den iranischen Atomanlagen verbracht werden ....
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,473773,00.html">http://www.spiegel.de/politik/ausland/0 ... 73,00.html</a><!-- m -->
Zitat:25. März 2007

VERSCHLEPPTE BRITEN
Irans Hardliner wollen Landsleute freipressen

Schlimmste Befürchtungen bestätigen sich: Konservative in Iran wollen die verschleppten 15 Briten für eine große Abrechnung mit dem Westen nutzen- und fordern die Freilassung in den USA gefangener Landsleute. Am Abend verschärfte sich auch der Streit um das Atomprogramm Irans. ....
.... also ganz schön leichtsinnig, die 15 britischen Kameraden
- entweder fahrlässig ohne Schutz durch das Schiff in kritischen Gewässern operieren zu lassen,
oder noch schlimmer,
- vorsätzlich einen Einsatz in Gewässern zu fahren, der vom Iran beansprucht wird und wo ein Schutz deshalb nicht möglich ist.

edit:
hier die Meldung aus dem Marineforum
<!-- m --><a class="postlink" href="http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm">http://www.marineforum.info/AKTUELLES/aktuelles.htm</a><!-- m -->
Zitat:Die Kaperung von zwei Booten mit 15 britischen Soldaten durch iranische Revolutionsgarden hat den Iran erneut in die internationalen Schlagzeilen gebracht.

CORNWALL (Foto: Frank Findler)

Am 23. März operierte die Fregatte CORNWALL (Type 22 Batch 3) im Rahmen eines UN-Mandats im nördlichen Persischen Golf, unmittelbar vor der irakischen Küste. Das Schiff gehört zur Combined Task Force 158 (derzeit geführt vom britischen Commodore Lambert), die sich meist aus Schiffen der US-Navy, der australischen Marine und der britischen Royal Navy zusammensetzt, gelegentlich ergänzt durch Schiffe auch anderer Nationen.

Auftrag der CTF 158 sind Maritime Security Operations, zu denen die Sicherung der irakischen Territorialgewässer und der Schutz vor der Küste gelegener Ölterminals ebenso gehört, wie die Unterbindung von Waffen- und Drogenschmuggel und das Verhindern einer Infiltration von Terrorristen. Stoppen und bei Bedarf auch Durchsuchen von im Gebiet angetroffenen Schiffen ist für die eingesetzten Einheiten Routine. Dazu werden mit kleinen Beibooten (Schlauchboote / RHIB) Boarding Teams entsandt.

Ein solche Überprüfung eines aus dem Iran kommenden, mit Fahrzeugen beladenen Schiffes hatte das Boarding Team der CORNWALL gerade beendet. Die insgesamt 15 Soldaten (8 Marinesoldaten, 7 Royal Marines), unter ihnen auch Frauen, wollten mit ihren zwei Booten zur CORNWALL zurück kehren, als plötzlich mehrere schnelle Boote der iranischen Revolutionsgarden (Pasdaran) heran schlossen und sie mit vorgehaltener Waffe in iranische Gewässer zwangen. Dort wurden sie der „aggressiven Verletzung iranischer Territorialgewässer“ beschuldigt und festgenommen. Medienmeldungen zufolge sollen sie am 24. März nach Teheran gebracht worden sein.

Operationsgebiet der CTF 158 (Grafik: Royal Navy)

Der Vorfall ereignete sich in der südlichen Zufahrt des Schatt el Arab. Die Royal Navy besteht darauf dass die Boote sich ohne jeden Zweifel auf irakischem Territorium, außerhalb iranischer Gewässer befunden hätten. Die hier und im Schatt el Arab selbst zwischen Iran und Irak verlaufenden Seegrenzen sind allerdings umstritten, werden an manchen Orten vom Iran offenbar deutlich anders definiert.

So kommt es hier auch immer wieder zu Zwischenfällen. Im Juni 2004 waren acht britische Soldaten mit ihren Booten während einer Überführungsfahrt auf dem Schatt el Arab von Pasdaran gefangen genommen worden. Während ihre Karten die Grenze auf dem östlichen Ufer sahen, bestand der Iran auf einem Grenzverlauf in der Gewässermitte. Damals waren die Soldaten nach mehrtägigen Verhandlungen - und z.T. demütigender Behandlung - wieder frei gekommen; Boote und Ausrüstung wurden jedoch vom Iran konfisziert.

Erst kürzlich hatte ein US-Militärsprecher mitgeteilt, dass sich seit Mitte Februar Vorfälle mehren, bei denen kleinere iranische (para-)militärische Wachboote in einem möglichen „Austesten“ der Bereitschaft zu Reaktion in irakische Territorialgewässer eindringen. Unklar ist, wie weit beim aktuellen Vorfall die CORNWALL als Mutterschiff der zwei kleinen Boote vom Ort des Geschehens entfernt stand, ob es von ihr Versuche gegeben hat, die iranische Aktion zu unterbinden oder ob die für den Einsatz unter UN-Mandat geltenden Rules of Engagement (RoE) eine aktive Gegenwehr bis hin zu z.B. Warnschüssen überhaupt zulassen.

Man kann aber wohl davon ausgehen, dass man an Bord eines Kriegsschiffes der US-Navy mit nationalen RoE sicher deutlich „robuster“ auf eine Entführung von US-Soldaten reagiert hätte als auf der CORNWALL. So drängt sich der Verdacht auf, dass die britische Fregatte ganz bewusst zum Ziel genommen wurde. Nicht von ungefähr sehen internationale Medien einen zeitlichen Zusammenhang mit der im UN-Sicherheitsrat geplanten Verabschiedung einer neuen, verschärften Resolution gegen den Iran wegen dessen Atomprogramm. Es sei nicht auszuschließen, dass Teheran mit der Aktion versuche, ein Ständiges Mitglied des Sicherheitsrates unter Druck setzen.

Während auf den ihren Auftrag fortsetzenden Schiffen der CTF 158 die Wachsamkeit deutlich erhöht sein dürfte, vielleicht auch RoE klarer oder gar neu definiert wurden, bestimmen Verhandlungen auf höchster diplomatischer Ebene das Geschehen. Man darf wohl erwarten, dass die 15 Briten schon bald unversehrt wieder frei kommen – aber erst nachdem der Iran aus dem Vorkommnis den gewünschten politischen Nutzen gezogen hat.
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