(Sonstiges) Russische Infanteriewaffen
#21
Zitat:Wolf postete
Zitat:Carlos posteteDa stellt sich mir die Frage, wie ein Wehrdienstleistender (vermute ich mal, oder?) die Leistung einer Patrone als "zu schwach" einstuft.
Man muss nicht auf hunderte Feinde unter Gefechtsbedingungen gefeuert haben oder eine wissenschaftliche Testreihe durchgeführt haben, um den Anweisungen des Ausbilders zu entnehmen, dass der Kamerad im Zug mit dem G3 auf gleiche Entfernung wie ich (mit dem G-36) noch Ziele bekämpfen kann, gegen die ich nicht mehr wirken kann. Die Story mit der Lehmziegelmauer fällt mir da ein. Das erzeugt Misstrauen gegenüber der eigenen Ausrüstung, auch wenn nicht die Möglichkeit besteht das irgendwie zu verifizieren.

Zwar nicht wissenschaftlich fundiert aber ausreichend und schlussendlich auch richtig.
Frei nach Radio Eriwan:

Im Prinzip ja, aber...


...das ist eigentlich die Aufgabe eines Ausbilders - den Soldaten mit den Vor- und Nachteilen seiner Waffe vertraut zu machen und eine realistische Beurteilung der Fähigkeiten der Waffe zu vermitteln.

Im Rahmen des ihr angedachten Einsatzbereiches (bis ca. 150-200 Meter) ist die 5,56x45 nicht "zu schwach", darüber hinaus verliert sie aber vergleichsweise schnell an V und E.

Solange ich das weis, kann ich damit arbeiten und mich dementsprechend anpassen.

Das Gleiche gilt übrigens auch für ein G3 in 7,62x51 - mit dem schaffe ich nicht ganz so schnelle und präzise Doubletten, die Schwenkfähigkeit der Waffe ist aufgrund des Gewichtes schlechter, die Visierung benötigt mehr Schiessfertigkeit, die Ballistik mehr Schiesswissen. Dementsprechend kann ich natürlich auch Szenarien umreissen, in denen ich mit dem G3 im Nachteil gegenüber dem G36 bin.

Hier muss ich mich eben an die jeweiligen systemspezifischen Nachteile anpassen, um die Fähigkeiten einer Waffe effektiv auszunutzen.

Solange ich weiss, dass hinter mir der Kamerad mit dem MG3 Deckung gibt und der Kamerad mit dem G3 gezielt auf weite Entfernung wirken kann, habe ich auch kein Problem damit, dass ich mit dem G36 gewisse ballistische Nachteile habe, da ich die sich durch die Waffe ergebenden Vorteile (grössere mitgeführte Munitionsmenge, bessere Kontrollierbarkeit im schnellen Feuer, geringeres Waffen- und Munitionsgewicht) in meiner eigenen Funktion (z.B. Sturmtrupp) dementsprechend nutzen kann.

Insofern ist das G36 im Waffenmix der Gruppe nicht wirklich "zu schwach" - zum Problem wird das erst, wenn ich komplett auf Waffen mit höherer Wirkung in der Gruppe verzichte (keinen DM dabei, MG4 statt MG3 oder sogar gar kein MG).


Wie schon viel weiter oben mal angemerkt, ist die Zeit des "Standardsturmgewehrs" eigentlich vorbei - die Spezialisierung und damit die Bewaffnung innerhalb einer Infanteriegruppe wird immer breiter, was zwar altbekannte logistische Probleme mit sich bringt, die aber nach Ende des kalten Krieges und angesichts der neuen Einsatzform der BW nicht mehr so schwerwiegen.

Bevor ich jetzt wieder anfange, ganz neue Kaliber einzuführen, konzentriere ich mich lieber auf ein paar zusätzliche SAWs in der Gruppe (z.B. MG4), die einfache Gewehrschützen ersetzen - übrigens ein Waffentyp, bei dem die 5,56x45 definitiv Sinn macht, dazu einen oder zwei DM (ZF-Schützen "alter Art") und Gruppenmitglieder mit Granatwerfern (wobei ich da die GraPi lieber sehe als den AG36).

Analog sehe ich das auch bei russischer Militärbewaffnung - was da unterhalb des PKM noch fehlt, ist ein leichtes MG im Sturmgewehrkaliber, das es mit dem RPD mal gab und das bei Einführung der 5,45x39 leider (bisher) ersatzlos gestrichen wurde - das RPK ist da keine wirkliche Lösung, dann lieber ein paar 45er-Magazine für die Sturmgewehre in der Gruppe...
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: