Sri Lanka

[Erich]

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(ganzer Text, da nur kurzfristig im Internet)

Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr muss die Sri Lanka Navy (SLN) die Versenkung eines ihrer Schnellboote des israelischen Typs DVORA durch tamilische Rebellen melden.

In einer regelrechten „Seeschlacht“ scheint am 11. Mai der in den letzten Wochen zunehmend brüchige Waffenstillstand zwischen Regierung und den Rebellen der LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam) endgültig begraben. Zum Kampf kam es, als etwa 15 Rebellenboote einen von der SLN gesicherten Konvoi angriffen, mit dem auf dem Seewege 710 Soldaten ins Gebiet der Jaffna-Lagune im Nordteil der Insel verlegt werden sollten. Bei den heftigen Kämpfen kamen mehr als 50 Rebellen ums Leben, fünf ihrer Boote wurden versenkt. Den Rebellen gelang ihrerseits, mit einem mit Sprengstoff gefüllten Boot eines der SLN-Schnellboote zu rammen und in einer Explosion zu versenken. Alle etwa 20 Soldaten an Bord der DVORA sind dabei ums Leben gekommen.

Seit 1986 hat die SLN in Israel insgesamt zwölf DVORA in verschiedenen Varianten beschafft, zuletzt zwischen 1997 und 1999 fünf Fahrzeuge vom Typ SUPER DVORA-II.

Die wendigen, bis zu 50kn schnellen Boote sind bevorzugtes Einsatzmittel bei Operationen in den flachen Gewässern um die Jaffna Lagune im Norden Sri Lankas, wo die Tamil Tiger ihre Hochburg haben. So finden sich die DVORA im Kampf gegen die Rebellen denn auch immer an vorderster Front - mit natürlich unausbleiblichen Folgen.

Am 7. Januar war im Hafen von Trincomalee ein Schnellboot DVORA in einem Selbstmordanschlag von Rebellen mit einem kleinen Boot gerammt und in die Luft gesprengt worden. 13 der 15 Besatzungsmitglieder kamen damals ums Leben. Und am 25. März hatte sich ein des Waffenschmuggels für die Tamilenrebellen verdächtiges Fischereifahrzeug mitsamt einer längsseits gegangenen DVORA in die Luft gesprengt. Dabei waren mindestens acht Marinesoldaten getötet worden.

Das jüngste Gefecht fand übrigens unter den Augen von auf SLN-Booten mitfahrenden internationalen Beobachtern der Sri Lanka Monitoring Mission statt. Ein Sprecher der LTTE hat die Beobachter inzwischen offen gewarnt, sich weiterhin auf Booten der Marine einzuschiffen - und hat damit weitere Aktionen praktisch angekündigt.