Iran
(13.11.2022, 10:32)Schneemann schrieb: ... dürfte das Problem nicht sein, dass "Deutschland mit Konsequenzen rechnen muss" - da gibt es seitens des Iran quasi keine Hebel -, das Problem könnte eher sein, dass Deutsche, die sich noch in Iran aufhalten, unter fadenscheinigen Gründen verhaftet und als Faustpfand benutzt werden.

Dem iranischen Sicherheitsrat scheint die innere Sicherheit ähnlich wichtig zu sein, wie den alten Freunden in Deutschland. Das Engagement aus UK, Frankreich, Saudi Arabien und USA war sicherlich weniger überraschend. Wie sich offenbar herauskristallisiert, hat sich die deutsche Regierung in den letzten Monaten nicht nur mit Worten, sondern auch die lokalen Mitarbeiter verschiedener Vertretungen im Iran, zuletzt auffallend stark im Sinne einer Destabilisierung engagiert und dabei offenbar auch für Dienste von Drittstaaten eine koordinierende Rolle übernommen.

Die Iraner sind darüber offensichtlich sehr enttäuscht. Insbesondere, da man sich gegenüber Deutschland zu keinem Zeitpunkt aggressiv verhalten hat, geschweige denn jemals auf dem Schirm hatte, die Sicherheit und Stabilität in umgekehrter Richtung zu gefährden. Das war nie auf dem Schirm oder in irgendeiner Strategie verankert. Im Gegenteil.

Das lässt sich in der Form aber auch nicht mehr geradebiegen vermute ich, so nach dem Motto..."Hey, vergessen wir das Ganze wieder. War sicher nicht so gemeint". Insofern glaube ich nicht, dass man im Iran auf eine Entschuldigung wartet oder sich irgendein positives Signal aus Deutschland erhofft. Ich gebe Dir auch Recht, dass die Mittel der IRI gegenüber der Bundesregierung durchaus begrenzt sind, um entsprechend "Leverage" zu erzeugen. Deutschland hat in der Region einen diplomatischen Zugang verloren. Soviel lässt sich glaube ich bereits jetzt voraussagen.
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