Umfrage: Ist der MBT als Konzept überholt?
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MBT sind auch in Zukunft absolut wesentlich
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Zukünftige Entwicklungen und Konzeptionen von Panzerfahrzeugen
Zitat: Die Landesgrenzen sind ja diesbezüglich nicht relevant. Eine Provokation ist es ja schon dann, wenn man sieht, dass der Nachbar sein Gerät in Waffenreichweite in Stellung bringt. Israel ist sich ja nie zu schade auch präventiv zuzuschlagen.
Aber diese Enge ist bei der Nato z.B. sowieso nicht gegeben, im Normalfall gibt es da keine Problem und genügend Reaktionszeit für das Flugzeug. Israel ist aufgrund der geringen Grösse / respektive schmalen Landstreifen schon stark exponiert, aber eine Ausnahme.

Israel lebt geradezu von Präventivschlägen, da hast du sicherlich recht. Beim Jom-Kippur-Krieg etwa hat aber gerade die Aufklärung versagt, und prompt hatte man gigantische Probleme. Allerdings kann man nicht immer bereits dann angreifen, wenn der Gegner seine Waffen in Reichweite gebracht hat. Sonst müssten, bei einer völligen Durchführung deiner Logik, z.B. Indien und Pakistan, Süd-und Nordkorea, China und Taiwan, der Iran und die USA, Israel und Syrien etc. ständig aufeinander schießen, denn ständig befinden sich Waffensysteme des Gegners in Reichweite. Es ist auch eine Frage des Gleichgewichts der Kräfte. Ist eine Seite deutlich schwächer oder deutlich stärker als die andere (oder hält sich dafür), steigt die Verlockung zu damit die Gefahr von Präventivschlägen.

Zur "Enge" bei der NATO: Jein. Auch hier spielt die Geographie durchaus noch eine Rolle. So rechnete man z.B. lange Zeit nicht damit, dass Westdeutsche Flugplätze im Kalten Krieg länger als zwei oder drei Stunden durchhalten würden. Natürlich verfügt die NATO insgesamt über genügend Raum, allerdings ist die Frage, ob der Raum im eigentlichen Kampfgebiet nutzbar ist oder nicht. Wenn z.B. Stützpunkte in Europa ausfallen, trifft dies die NATO-Luftwaffe (Schwerpunkt in den USA) nur sehr bedingt. Es trifft allerdings ihre Fähigkeit, über Osteuropa agieren zu können.

Zitat: Es ist immer die Frage wer zuerst den Gegner eliminieren kann. Ich seh diesbezüglich immer das Flugzeug im Vorteil, es kann unglaublich schnell Schwerpunkte setzen und mit der heutigen Präzision und Sensorik zum Finden der Ziele, seh ich da keinen Grund von abzurücken.

Eine klassische Argumentation, wie sie auch vor dem Jom-Kippur-Krieg von der Luftwaffe der Zahal geführt wurde. Es kommt tatsächlich darauf an, wie die eigene Aufklärung arbeitet. Wenn die Luftwaffe weiß, welche Ziele sie bombardieren muss um die feindliche Artillerie auszuschalten, kann sie Glück haben und die Schäden begrenzen/präventiv verhindern. Greift sie allerdings zu spät oder die falschen Ziele an (z.B. erst gegnerische Flugplätze statt gegnerische Artillerie) oder trifft sie die falschen Ziele, oder wird ein effektives EIngreifen der eigenen Luftwaffe durch den Gegner verweigert (Luftabwehr, feindliche Luftwaffe), so bricht dieses System in sich zusammen.

Zitat: Letzteres stell ich mal derart in Frage, dass du nicht zwingend den besten Kampfpanzer bauen musst. Du hättest die Sache auch mit einem gut ausgerüsteten SPz ausführen können. Vergiss nicht, im Irak wurden die Hälfte aller russischen Panzer durch den vermeintlich schwachen Bradley eliminiert. Durch die Raketentechnik hat sich alles komplett verändert. Den Luftkampf bestreitet man heute nicht mehr durch die Zelle sondern durch die Rakete und dieses Schema kann heute genauso gut auf den Boden übertragen werden.

Ob nun die Israelis mit den Schützenpanzern der 1950er und 1960er Jahren wirklich so gut hätten agieren können, wie die USA mit ihren Bradleys, sei mal dahingestellt. Tatsächlich haben die Araber massiv auf Anti-Panzer-(Lenk)Flugkörper vertraut, um die (vor allem Aufgrund ihrer Führung!) überlegene israelische Panzerwaffe zu stoppen. Die Israelis haben hinterher noch mehr Kampfpanzer gebaut und sind bei den Hardkill-Systemen heute ziemlich führend.

Zitat: Wenn du den Fluplatz nicht mehr sichern kannst, musst du aufhören. Dann bleibst du gescheiter zu Hause

Falls es dein Flugplatz bei dir Zuhause ist, hast du ein ziemliches Problem, wenn du das machst. Aber tatsächlich: Die Krim-Annexion ist ein hervorragendes Beispiel für die Regel: Der Verteidiger entscheidet, ob es zum Krieg kommt.

Zitat:
Ich bin nicht gegen Panzer, aber dagegen, dass man die die auf den direkten Kampf spezialisiert sind, jetzt wieder neu auflegt. Diese Funktion kann die Luftwaffe problemlos abdecken. Es ist immer einfach zu sagen, ich nehm immer das Beste das man für den Fall X benötigt. Aber so stellt sich das im Anbetracht der Budgetsituation in einer Armee, nun mal nicht. Es gibt ein festes Budget und du musst innerhalb dieses Rahmens die effektivste Armee zusammenstellen. Die Beste Armee zusammenstellen ist Wunschkonzert und schlicht nicht realisierbar.

Die Armee stellt man doch nicht aus lauter Spezialisten zusammen, die alle teuer entwickelt und unterhalten werden müssen, das Einzelgerät viel zu teuer ist, weil die Serie viel zu gering im Vergleich zu den Entwicklungskosten ist. Und in der Gesamtperformance nie das Potenzial haben, über Sieg und Niederlage zu entscheiden. Ein Kampfpanzer ist heute nur noch Mittel um es besser zu lösen. Aber nicht etwas was man zwingend benötigt.

Wenn man ein nach oben offenes Budget hat, dann kauf ich selbstverständlich den Kampfpanzer und den spezialisierten Abfangjäger mit den Stealtheigenschaften. Muss man sich überall einschränken und die Infanteristen und Marine braucht auch noch Geld und der gesamte Unterhalt der Armee wird sowieso aufgrund der hohen Löhne im Verhältnis dauernd teurer, ja kann ich doch nicht in jeder Nische den Ferrari bestellen oder noch viel schlimmer, das Teil noch selber entwickeln.

Weitgehende Zustimmung meinerseits - ich warne ja auch nur davor, generalisierend und in jeder Situation auf eine einzelne Waffengattung oder Teilstreitkraft zu vertrauen und daher das Budget einseitig auf eine bestimmte Waffengattung zu lenken, ohne deren Schwächen dabei im Blick zu haben. Geht man davon aus, das eine eigene Waffengattung keine Schwächen hat, hat man mit hoher Wahrscheinlichkeit schon verloren. Denn der Gegner wird sie finden.
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