06.01.2007, 13:36
Zitat:was für ein Schiff benötigen wir hier:
1.) es sollte relativ schnell sein (schneller 40kn)
Warum? spooky hat die Problematik schon beschrieben. Wir sprechen hier immer noch von einem Ersatz für die F-122, das heißt, wir reden auch von einem Schiff in der Großenklasse von mind. 3000 t, eher mehr. Warum tun wir das? Nun, die Fregatten müssen eben nicht nur für Littoral Warfare da sein, sondern auch mehrrollenfähig, ich denke da zb auch an den deutschen Anteil in NATO-Verbänden und für Einsätze, die nicht ausdrücklich "littoral" sind. Die F-125 besitzt Fähigkeiten zur "littoral warfare", aber sie ist nicht speziell dafür konzipiert, sondern für die lange Standzeit in Krisengebieten und Einsätzen fern der Heimat.
Je größer ein Entwurf aber wird, desto schwieriger wird es auch, ihn für große Geschwindigkeiten auszulegen, ohne üble Kompromisse eingehen zu müssen.
Und zweitens sehe ich gar nicht die Notwendigkeit. Warum muss das Schiff so schnell sein? Das ist sowieso nicht die Marsch-, sondern die Höchstgeschwindigkeit. Und die ist aufgrund verbesserter Aufklärungs- und Effektorgeschwindigkeit und -reichweite zunehmend nachrangig. Das begründet im wesentlichen, warum alle Marineneubauten der jüngeren Zeit im Fregatten-Segment eher langsamer als schneller geworden sind (Durchschnitt beim Topspeed heute eher 28-29 kn statt 30 - 35).
Die Feststellung übrigens, dass "die meisten Einsätze in Küstennähe" stattfinden, verschweigt die Tatsache, dass diese Küsten nicht deutsch sind. Sprich, es handelt sich um Einsätze mit hohen Anforderungen an Fähigkeiten zum Transfer und zur Standzeit im Gebiet fern der Heimat und mit verminderter Versorgungsfähigkeit durch Häfen und andere Einheiten. Auch das bevorzugt deutlich einen eher größeren Entwurf im "klassischen" Fregattenrahmen (3000 - 6000 t).
Zitat:7.) starke und Eskalationsfähige ASuW+LA Fähigkeiten (1xMonarc,8xRBS15 MK4,16xScalp Naval/Tomahawk/Taurus)
Monarc auf einem Schiff von 2500 t? Technisch zweifelhaft, die Diskussion hatten wir auch schon mal, Stichwort große Kanone auf kleinem Schiff. Schon auf der F-122 erachte ich einen Einsatz als kritisch, bedenkt man die Kräfte, die beim Waffeneinsatz wirken.
Ansonsten sehe ich Monarc nicht als Erfordernis. Da reicht ein OTO 127er auf einem F-125-Entwurf. Leichter, höhere Kadenz, gleiche oder höhere Reichweite, System vorhanden und somit keine R&D-Kosten für die Integration. Hier hat man sich m.E. schon viel zu weit aus dem Fenster gelehnt.