(Land) Schützenpanzer Puma (ex Panther, ex Igel)
blasrohr schrieb:Im Falle eines größeren symmetrischen Konfliktes mit mechanisierten Kräften (konventionell wohlgemerkt) könnte Deutschland die Produktion zwischen seinen vielen hundert mittelständischen Betrieben aufsplitten. Das geht sogar relativ fix, Zeichnung und Bauplan verschicken, Material bestellen, CNC-Maschinen einstellen, Mitarbeiter beim Zusammenbau einweisen, und fertig.
Soso. In jedem Fall vorher 'fertig' ist jedoch dieser größere symmetrische Konflikt.
Krieg heute hat doch nichts mehr mit der sich ewig hinziehenden Materialschlacht anno WW2 zu tun. Schon lange nicht mehr. Das letzte Mal symmetrisch länger gedauert hat es doch in Korea und damals war man auch nicht viel weiter als im zweiten Weltkrieg. Alles was danach kam war kurz und heftig, zumindest wenn zumindest ein halbwegs kompetenter Player am Start war.
Symmetrische Konflikte bemessen sich in Wochen, Tagen oder gar Stunden und ganz gewiss nicht über Zeiträume in denen der geheiligte Deutsche Mittelstand kriegswirtschaftlich Relevantes leisten könnte.
Natürlich könnte man hier mit Vorlaufzeiten argumentieren, aber platt ausgedrückt - hierzulande wird man nicht auf Kriegswirtschaft umstellen bis Polen mobil macht und die Amerikaner einfliegen was sie noch einfliegen können. Und wahrscheinlich nicht mal dann.
Der immer propagierte Zeitpuffer bis zum nächsten großen Vaterländischen ist effektiv nicht vorhanden. Einfach und allein weil wir nicht wehrwillig sind und jetzt hier und heute die Zeit wäre konventionell in Hinblick auf die nächsten zehn Jahre nachzubessern. Die Bedrohung ist nicht mehr abstrakt, die Bedrohung tobt sich grad am Don aus und je eher wir das ernst nehmen, desto wahrscheinlicher das wir uns damit nie militärisch live und in Farbe befassen müssen.
So gesehen ist es eigentlich ein enormer Glücksfall das man aktuell ein für den symmetrischen Konflikt in Europa prädestiniertes Panzerfahrzeug im Bau hat. In dieser Hinsicht - und wirklich nur in dieser - hätte man uns auch noch zu einem schlechteren Zeitpunkt erwischen können.
Eine sicherheitspolitisch und rüstungspolitisch verantwortungsvolle Regierung würde jetzt alles tun um aus der Lage wirtschaftliches und militärisches Kapital zu schlagen.
Will heißen, während die Ausweitung der eigenen Order eine Selbstverständlichkeit sein sollte müsste man sie auch den Verbündeten andrehen.
Polen könnte vernünftige Schützenpanzer gut gebrauchen, die Niederländer haben auch wieder Interesse an mechanisierten Kräften (Joint mit der Bundeswehr...) , die Tschechen haben ein Museum als Fuhrpark, Litauen hat schon Fühler nach deutschen Panzerfahrzeugen ausgestreckt und Lettland steht auch nicht besser da. Da ginge einiges auch wenn man natürlich hinsichtlich des finanziellen Aspekts kreativ sein müsste. Es wäre zum Beispiel denkbar der Bundeswehr ständig neue Schützenpanzer zuzuführen (in dann auch neueren Varianten mit etwa APS) während die älteren Generationen für lau abgegeben werden. Kostet natürlich ein wenig, aber so what? Die eigene Industrie dankt, die eigene Truppe bekommt vernünftiges Material und jeder Panzer bei unseren östlichen Verbündeten spart im Zweifelsfall deutsches Blut.
Das würde natürlich alles verantwortungsvolles und entschiedenes sicherheitspolitisches Handeln erfordern weswegen es völlig unrealistisch ist. Die Schwachmaten feiern sich ja noch dafür keine Boxer an Litauen zu liefern weil die Bundeswehr die Dinger ganz dolle braucht.
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