Kasachstan
#25
Ja, wobei sich die Protagonisten noch nicht so ganz einig sind, inwieweit ihnen jetzt ein Vorteil entsteht oder ob sie die Vorgänge begrüßen sollen. Russland hat z. B. den Machtwechsel offiziell toleriert und die neue Regierung sehr schnell anerkannt. Aber:
Zitat:Russland: US-Stützpunkt in Kirgistan sollte geschlossen werden

Prag/Bischkek (Reuters) - Nach dem Machtwechsel in Kirgistan beharrt Russland auf der Schließung des US-Stützpunktes in der früheren Sowjetrepublik.

Ein ranghoher russischer Vertreter deutete am Donnerstag einen entsprechenden Vorstoß bei der neuen kirgisischen Regierung an. "Es sollte in Kirgistan nur einen Stützpunkt geben - einen russischen", sagte der auf Anonymität bestehende Regierungsvertreter in Prag, wo Russland und die USA ein neues Abrüstungsabkommen unterzeichnet hatten. Der von der Opposition für abgesetzt erklärte Präsident Kurmanbek Bakijew habe sein Versprechen nicht erfüllt, den US-Stützpunkt zu schließen. Über ihn versorgen die Amerikaner ihre Truppen in Afghanistan.
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Vielleicht sollte man auch daran erinnern, dass es den Kirgisen eigentlich recht egal war, wer den Flugplatz nutzte, so lange sie von den USA und den anderen NATO-Ländern (v. a. Spanier und Franzosen) für die Nutzung rund 18 Mio. Dollar und weitere ca. 70 Mio. Dollar für Pacht und die Erlaubnis zur Errichtung von Erweiterungsbauten im Jahr erhielten. Die Sache war recht ruhig, die NATO schlug ihren Nachschub um, die Kirgisen verdienten Geld - alles schien problemfrei.

Dann aber bot Moskau 2009 an, es werde 2 Mrd. Dollar "Entwicklungsgelder" in die zentralasiatischen ehem. Sowjetrepubliken investieren, wenn "gewisse" Gegenleistungen erfolgen. Und auf einmal, obwohl alles bisher ohne Ärger vonstatten gegangen war, forderten die Kirgisen im Februar 2009, dass der "US-Stützpunkt" geschlossen werden müsste. Die Frist wäre eigentlich im August 2009 abgelaufen. Tja, aber es geschah nichts. Warum? Ganz einfach, weil Moskau die versprochene Summe nämlich nicht oder an andere oder nur teilweise gezahlt hatte und die Kirgisen etwas vergrätzt waren. Und siehe da: Stilschweigend fliegt der NATO-Nachschub weiter. Und darüber waren dann wieder die Russen nicht gerade amüsiert.

Fazit: Die schnelle Anerkennung der neuen Regierung durch Moskau kann auch damit erklärt werden, dass man etwas säuerlich zu der alten Regierung stand, die doch tatsächlich sich erdreistet hatte, den Flugplatz nicht zu schließen, nur weil das versprochene "Entwicklungsgeld" nicht angekommen ist. Die russische Forderung von jetzt, dass der Flugplatz geschlossen werden sollte, ist insofern recht dreist. :?

Schneemann.
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