Nordafrika, der Nahe Osten und die Sicherheit Europas
#8
Zitat:Aber wer soll denn in S.A. das Embargo verhängen? Die jetzigen Chefs ganz bestimmt nicht, die brauchen das pure Cash, um sich ihre Lakaien gefällig zu halten. Das Absetzen ist auch nicht so einfach, bedenkt man, wieviele tausend Prinzen/etc. es da gibt. Insofern kann nur ein fundamentalistisches Regime die genannten Maßnahmen durchführen. Und was macht man neuerdings mit so jemand? Ganz einfach: Invasion.

edit: Aber Erich, hier gings nun mal um militärische Bedrohung und unter diesem Gesichtspunkt habe ich die s.a. Möglichkeiten beurteilt. Und die sind nun mal nicht vorhanden, trotz scheinbar eindrucksvollen Militärs.
Also, wenn ich Skywalkers Eingangszeilen richtig gewürdigt habe, so ging es allgemein um sicherheitspolitische Aspekte bzwe. um diffuse Bedrohungslagen. Natürlich spezifizierte er dann auf die Streitkräfte, aber schon lange gilt doch, dass Sicherheit und Bedrohungsszenarien verschiedener Herkunft und Natur sein können.

Und da kann man Erich durchaus mit seinem Post Recht geben:
Zitat:Turin,
in Ägypten haben die "Muslimbrüder" die stärkste Basis, und hätten - wenn man unabhängigen Beobachtern glaubt - bei wirklich freien Wahlen wohl eine Mehrheit der Bevölkerung auf ihrer Seite;
Saudi Arabien braucht gar keine Kriegswirtschaft aufzubauen - die brauchen nur ein Ölembarge gegen den Westen zu machen, und die paar westlichen Versorgungsgüter, die die Bevölkerung braucht (ich red nicht im Luxus der reichen Clans, die sich auch absetzen können) gibts gegen Lieferungen in andere arabische Staaten, nach Indien und China allemal .....
Ägypten ist das Ursprungsland der Muslimbrüderschaft, die 1928 dort von dem Lehrer Hassan-al-Banna gegründet wurde. Es gibt immer wieder Anschläge dort unten udn Mubaraks Regime ist weder tief verwurzelt noch beliebt. Allerdings muss man wohl bei allen vielen Ländern davon ausgehen, dass ein starker islamischer Bodensatz besteht: Sowohl in dem USA-freundlichen Jordanien, als auch in dem USA-feindlichen Syrien. In Jordanien gab es erst von ein paar Jahren weiter im Landesinneren schwere Unruhen, über die international nicht viel berichtet wurde. Auch dort könnte was passieren. Allerdings bleibt die Bedohungslage weiter diffus und es bleibt abzuwarten, wann die arabische Straße ihre lang gerühmte Wirkung haben wird.

Aber zu den Auswirkungen:
Da wäre ich ein wenig vorsichtiger als Turin:
Wie gesagt, man muss nicht nur Waffensysteme als Bedrohung ansehen.
Allein die Meldung eines (versuchten) Umsturzes in Saudi-Arabien würde die Ölpreise rasant in den Himmel Richtung 100 oder gar 150 Dollar pro Barrel. Was das für die Börsen und die Konjunktur bedeuten würde, muss ich nicht sagen.
Und wie von Erich gesagt, Öl wird von jedem gern genommen. Schon 1973 hatten die Araber über die Ölförderung erfolgreich Druck aufbauen können politisch und heute gäbe es genügend Staaten, die auch einen starken Öldurst haben udn wohl mit jedem Geschäfte machen würden.
Daher ist Öl als Waffe noch nicht obsolet geworden. Natürlich wird das die jetzige saudische Regierung nicht machen, aber die Situation in Saudi-Arabien ist diffus, selbst unter der Herrscherschicht gibt es genügend Sympathisanten der Radikalen Islamisten. Auch sollte man nicht vergessen, dass es sehr vuiele Prinzen gibt, zu viele. Unbedeutende Adelsspröße könnten ihre Nähe zum radikalen Islam auch dazu nutzen in einem Umsturz ihren eigenen Platz zu verbessern. Da kann man nicht so pauschal urteilen.
Und mal zum Militär als solchen:
Je länger der Umsturz zurück liegt, desto ungefährlicher die Geschichte. Diese Staaten haben durchaus beeindruckende Militärapparate (Ägypten, Saudi-Arabien), die aber eien große Schwäche haben: Die Ersatzteile für die High-Tech-Teile. Die können so einfach kaum ersetzt werden.
Falls aber der Umsturz eine breite gesellschaftliche Basis findet, also die Strukturen in Armee und Verwaltung nicht vollkommen zerschlagen werden, düften diese Staaten (gerade die beiden) für eine gewisse Phase durchaus einen militärischen Machtfaktor darstellen. Saudi-Arabien hat sich für zig Milliarden aufgerüstet und hat moderneres Material als so mancher NATO-Staat. Bleiben die entsprechenden Militärsloyal zur neuen Regierung, gäbe es durchaus ein kleines Problem.
Insbesondere da man auch versuchen könnte beispielsweise von Seiten eine rneuen suadischen Regierung so effektiv den Zugriff auf die Ölquellen erstmal zu verhindern militärisch.
Und vom Terrorismus und neuen gesicherten Basen will ich erst mal gar nicht reden.
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