Ägypten
Ägypten schlittert immer tiefer in die Rezession. Nach dem zunehmenden Ausbleiben der Touristen (bedingt durch Terrorakte) und einem damit verbundenen Einnahmenrückgang, flüchtete sich die Junta von Staatschef al-Sisi in großangelegte und teure Prestigeprojekte, u. a. begann sie Planungen zum Bau einer neuen Hauptstadt, was der allgegenwärtigen Korruption Türen und Tore noch weiter öffnete. Der Staatshaushalt, nicht verwunderlich, sieht allweilen desolat aus...
Zitat:Angst vorm Volkszorn

Die Währungskrise in Ägypten spitzt sich zu

Zuckerbesitz wird Grund für Festnahmen, die Währung verliert weiter, in vielen Menschen brodelt es. Ägyptens Wirtschaftskrise setzt die autoritäre Regierung unter Druck - und macht auch deutschen Firmen das Leben schwer. [...] Es ist ein Jahr her, dass ein russischer Ferienflieger durch einen Bombenanschlag über der Sinai-Halbinsel abstürzte. Die Terrormiliz IS bekannte sich, der autoritäre Präsident Abdel Fattah Al-Sisi gab einen Anschlag schließlich indirekt zu, Urlauber und ihr Geld nahmen Abstand. Für Investoren ist Ägypten nicht nur wegen überbordender Bürokratie und grassierender Korruption unattraktiv. Obendrein hat der Suez-Kanal, der im vergangenen Jahr für viel Geld erweitert wurde, bislang auch nicht die versprochenen Mehreinnahmen gebracht. [...]

Die Reserven an ausländischem Geld, mit denen Ägypten auf dem Weltmarkt dringend benötigte Produkte wie Weizen oder Arzneimittel kaufen muss, schrumpften weiter. Für einen Dollar bekommt man 8,88 Ägyptische Pfund - jedenfalls nach offiziellem Wechselkurs. Doch die Nachfrage ließ die Preise auf dem Schwarzmarkt zuletzt fast doppelt so hoch klettern. [...]

Eine kontrollierte Abwertung des Pfunds - auch ein freier Wechselkurs ohne Fixwert wäre möglich, doch riskant - könnte den ausländischen Firmen helfen und Ägypten für Investoren wieder attraktiver machen, sagt Experte Roll. Doch dies hätte auch eine andere Folge: „Es wird dann Preissteigerungen geben, das ist ganz klar.“

Treffen würde das vor allem die unteren Schichten, in denen der Volkszorn brodelt. In den vergangenen Tagen sorgte die Festnahme eines Mannes für Aufsehen. Er wird beschuldigt, zehn Kilogramm Zucker gehamstert zu haben, um sie illegal weiterzuverkaufen. Die Nahrungsmittelpreise sollen seit dem vergangenen Jahr um bis zu die Hälfte gestiegen sein. Eine für den 11. November angekündigte Demonstration lässt die Behörden sichtlich nervös werden. [...]
http://www.faz.net/aktuell/finanzen/devi...91678.html

Schneemann.
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