Frankreich
In rund einem Jahr wird in Frankreich neu gewählt. Hat man sich 2017 noch über die Patzer von Le Pen gefreut, haben diese doch auch den Erfolg von Macron mitbedingt (über 60%), so dürfte es im Laufe des Jahres noch schwierig werden für ihn, diese Performance aufrecht zu erhalten, zumal es große Baustellen gibt und die Rechtspopulisten durchaus aktuell wieder erstarken.
Zitat:Präsidentschaftswahl in Frankreich: Macrons härteste Gegnerin

In einer TV-Show durfte die Rechtsextremistin Le Pen ihr Programm präsentieren: gegen den Islam, Stimme des Prekariats. Sie könnte damit die Präsidentenwahlen gewinnen.

Diese Fernsehshow bot der erfolgreichsten Rechtsextremen Europas eine große Bühne: Marine Le Pen debattierte am Donnerstagabend mit Innenminister Gérard Darmanin, einem wichtigen Mann in der Regierung von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. [...] Noch nie waren die Umfragen für den Rassemblement National so gut wie jetzt. Im ersten Wahlgang 2022 könnte Le Pen den amtierenden Präsidenten Macron sogar mit 27 Prozent aller Stimmen überflügeln, im entscheidenden zweiten Wahlgang würden sie aktuell 48 Prozent wählen, Macron dementsprechend 52 Prozent. Vierzehn Monate vor der französischen Präsidentschaftswahl konnte sie sich in der Fernsehshow als einzige Herausforderin des Liberalen Macron präsentieren. [...]

Die Talkshow geriet zu einer Wahlkampfveranstaltung für Le Pen – ganz so, als hätte man in Deutschland zur Hauptsendezeit allein AfD-Parteichef Jörg Meuthen und CSU-Innenminister Horst Seehofer zum Thema Migration debattieren lassen. Le Pen wurde nicht gefragt zu ihren Ideen für die aktuelle Corona-Pandemie oder wie sie die Rente reformieren will. Nein, die Rechtsextreme konnte ihre Verachtung für Muslime und Flüchtlinge äußern. [...] Le Pen hat dazugelernt. Noch 2017, im entscheidenden Fernsehduell mit Emmanuel Macron vor dem zweiten Wahlgang, unterliefen der 53-Jährigen zahlreiche Fehler. Sie verwechselte Firmennamen, suchte hastig in ihren Papieren nach Zahlen und schob ihre schlechte Performance später auf "rasende Kopfschmerzen".
https://www.zeit.de/politik/ausland/2021...gle.com%2F

Eine Einschätzung zu Le Pen:
Zitat:Coronavirus in Frankreich: Krisengewinnerin Le Pen?

Durch die Seuche wird die Rechtspopulistin in ihrem Weltbild bestätigt: Grenzen helfen, die Wirtschaft soll national orientiert sein. Bei den Bürgern punktet Marine Le Pen mit Angriffen auf Macrons Krisenmanagement. [...]

In der Corona-Krise sollten die Franzosen zusammenrücken – dazu ruft Präsident Emmanuel Macron auf. Er hat von einer „nationalen Union“ gesprochen. Marine Le Pen jedoch denkt nicht daran, der Regierung angesichts der immensen Herausforderungen zu helfen. Die 51 Jahre alte Vorsitzende des rechtspopulistischen Rassemblement National (RN) lässt keine Gelegenheit aus, Unmut zu schüren und der Regierung die Verantwortung für die hohe Zahl an Infizierten und Toten zuzuweisen. In immer kürzeren Abständen meldet sie sich in den französischen Medien zu Wort. Ihre Dauerkritik zeigt Wirkung. Die Stimmung ist gekippt. Hielt eine Mehrheit der Franzosen zu Beginn der allgemeinen Ausgangssperre am 17. März der Regierung ihr Krisenmanagement zugute, so sind laut dem Meinungsforschungsinstitut Ipsos inzwischen 56 Prozent unzufrieden [...]
https://www.faz.net/aktuell/politik/ausl...02021.html

Es wäre ja nicht so, dass sie wirklich Vorschläge parat hätte, wie man es besser machen kann bzw. die eine Verbesserung der Lage bewirken - es reicht ihr, dass sie die Unzufriedenen gegen die Regierung aufbringen kann...

Schneemann.
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