Kelten
#26
Zitat:Quintus Fabius postete
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Ein Musterbeispiel sind die Bajuwaren: die Bajuwaren sind eben kein germanischer Stamm und sie sind aber auch keine Boier ! (also keine Kelten) sondern sie sind ein Slawisch – Germanisches Mischvolk das in der Völkerwanderungszeit im Gebiet des heutigen Böhmen entstand. Zur Zeit der Awareneinfälle und der frühen Ungarn die das Slawische Siedlungsgebiet trennten flohen dann weitere Slawen in die Siedlungsgebiete der Bajuwaren und wurden dort assimiliert.

Darüber hinaus breiteten sich die Bajuwaren von ihren neuen Kerngebieten im heutigen Niederbayern nach Süden aus und assimilierten dort mehrere Slawische Stämme die sich im Alpenraum niedergelassen hatten, die Reste der Slowenen in Kärnten sind wie die Sorben in Ostdeutschland der letzte Rest davon.

In der Späten Völkerwanderungszeit war der Alpenraum bis hin nach Tirol größtenteils Slawisch besiedelt und ab dem Ende der Völkerwanderung wurden diese ganzen Gebiete dann Stück für Stück von den Bajuwaren eingenommen bzw einfach besiedelt und die Einheimischen Slawen sprachlich assimiliert.

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da möchte ich doch leicht widersprechen;

Die Bajuwaren sind ein überwiegend aus elbgermanischen (Suebi) Teilen bestehendes Mischvolk, verwandt mit den Markomannen, Quaden (ab dem 5. Jhd. als Sueben bezeichnet, mit den Alamannen später zu den Schwaben mutierend) und Langobarden, das aus dem namensgebenden Böhmen (Boiaham), dem ursprünglichen Rückzugsgebiet der längst vergangenen keltischen Boier, zum Ende des römischen Reiches über die Donau drängte und von den Römern z.T. im 4./5. Jhdt. sogar noch als Hilfsvolk ("Föderaten") unter Kontrakt genommen wurde (siehe die frühbajuwarischen Gräberfelder bei Straubing mit entsprechenden Keramikfunden, die Beziehungen nach Böhmen aufweisen - „Friedenhain-Prestovice” <!-- m --><a class="postlink" href="http://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/scheuerer/arch/baiuw-01.htm">http://www.ingolstadt.de/stadtmuseum/sc ... iuw-01.htm</a><!-- m --> ). Mit dem Rückzug des römischen Staates (Severin) übernahm dieses Mischvolk (in der Vita Severin als "Thüringer" oder Barbaren bezeichnet), ausgehend von den nunmehr selbst kontrollierten ehem. römischen Donaulagern, die Macht zwischen Donau und Alpen (nicht ohne Grund war Regensburg die erste bajuwarische "Hauptstadt" unter den Agilolfingern),
allerdings blieben viele römische Volksreste - die so genannten "Walchen" (im Mittelalter wurden noch die Italiener als "Welsche" bezeichnet) - in diesem Siedlungsraum (kontinuierliche Besiedelung von Städten wie Augsburg, Kempten, Salzburg). Man kann das heute noch an den "Walchen-Orten" im Umfeld von Salzburg sehen, am "Walchensee" zwischen Kochel und Mittenwald usw.; dabei ist auch interessant, dass die bajuwarischen -ing Orte in der Umgebung dieser Walchen-Orte meist auf beherrschenden Höhenzügen angelegt waren.
Die Slawen waren zwar auch da, aber in deutlich geringerer Anzahl. Heutige Ortsnamen mit Bezug auf "Wind" (vgl. den slawischen Stamm der Wenden und den Familiennahmen "Wendt") wie "Windisch-Eschenbach" deuten auf solche slawischen Siedlungen hin.
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