(Allgemein) Sind die Einsätze der Bundeswehr alle wirklich sinnvoll?
#46
Mhm.
Ich kann eure Kritik schon verstehen, nur in dem Punkt habt ihr falsche Vorstellungen:
Gelder werden so viel wie es geht ins Kosovo, nach Afghanistan geschickt.
Daran mangelt es nicht mal so. Aber wieso da immer extra so viele Truppen dort sein sollen, leuchtet mir nicht ein.
Wieso braucht man Extrasoldaten zur Überwachung des Aufbaus? Das sind immer noch souveräne Staaten bzw. im Falle des Kosovos autonome Provinzen, in denen die Leute dort unten immer noch die sachen ausführen sollen. warum dann gnaze Divisionen mehr hinverschickt würden, leichtet mir nicht ganz ein. Sicher, ein paar Mann mehr, gut, aber mehr als vielleicht 4000 oder 5000 Mann für Afghanistan wären unsinnig. Polen wird in Afghanistan ab Ende 2006 mit 1000 Mann den Oberbefehl übernehmen.
Das reicht für den Auftrag dort unten, denn Soldaten gibt es da unten genug: Die Amerikaner haben dort unten noch etwa 10.000 Mann stehen und dann gibt es zig Warlords und die reguläre afghanische Armee.
Neben verstärktem Engagemnt der ISAF-Staaten selbst gibt es noch dort unten die UN, die mit ihren Nebenorganisationen da unten arbeitet und zahllose NGOs, die auch dort arbeiten.
Was soll noch geschehen? Einen großen Marshall-Plan kannst du politisch in Deutschalnd oder Europa nicht verkaufen.
Also unter den gegeben Umständen geht es:
Außerdem gibt es da unten fest gewachsene Strukturen. Die können nur langsam geschwächt werden,durch zivile Arbeiten usw und dafür sind nicht Besatzungstruppen, ähm ich mein Friedenstruppen zuständig, sondern die zivilen NGOs und die diversen staatlichen Hilfsprogramme.
Außerdem: je mehr Truppen man dort unten hinschickt, desto mehr Reibungsflächen gibt es mit den zahllosen Warlords und desto eher werden sie als Besatzer aufgefaßt und nicht als helfende Friedenstruppen.
Die Leute würden außerdem zu viel ausländische Einflußnahme auf einmal ablehnen.., auch die Kommunisten wollten mit viel Power die Afghanen ändern... man weiß was letztlich daraus wurde.
Daher bringt einfach pure Kraftdemonstration wenig in diesem Fall.
Eher müßte man die NGOs und die staatlichen Programme besser koordinieren. Aber Wunder passieren nicht.

Zum Kosovo/Bosnien:
Im Prinzip sind das schon ethnisch gesäuberte Gebiete im Vergleich zu früher. Daher trifft Quintus Vorwurf eines multiethnischen Traumes nicht zu. Was man will: Wenn dort noch Minoritäten leben, dafür sorgen, dass sie es in Frieden tuen. Mehr nicht.
Grenzverschiebungen wären eien gefährliche sache, so wie du sie vorschlägst Quintus. Fängst du einmal damit an, dann geht die ganze Sache von vorne los. Die eine Seite fordert dann eine lang gewünschte Korrektur und so geht das weiter. Man öffnet wieder die Büchse der Pandora.
Außerdem- zum Thema Hilfe - wird einiges an geld über den Balkanbstabilitätspakt nach Bosnien und Kosvo gepumpt. Nur sollte man bitte keine Wunder erwarten. Solange man mal so mir nichts dir nichts 10 Milliarden Euro jeder Region spendiert, werden da keine blühende Landschaften aus dem Boden wachsen:
Außerdem haben Truppenzahlen und die Effizienz und die Geschwindigkeit des Wiederaufbaus nicht viel miteinander zu tun.

Also die Kritik von mir ist und bleibt moderat:
Afghanistan ist ein viel zu heißes und schwieriges Terrain, als dass man da großartig anders verfahren würde ohne desaströse Konsequenzen befürchten zu müssen.

Bosnien ist schon weit gekommen. nur Hass verschwindet nicht in ein paar Jahren. Man müßte weiterhin Druck ausüben auf die kroatisch-moslemische Föderation, dass sie weiter zusammenhält. Man müßte das Wirken der wahabitischen Prediger unter den Moslems genau und besser beobachten udn notfalls Gegenkampagnen starten. Dies ist ein wahres Problem, das im Bezug auf Bosnien gerne vergessen wird. AUf die Republika Srpska muss auch weiter Druck gemahct werden, sich weiter zu öffnen.
Aber dies braucht alles Zeit.
Was sicher nicht schelcht wäre, wären mehr Polizeisondereinheiten und Ermittlungsbeamte, um dem organiserten Verbrechen auf die Spur zu kommen. Eine verstärkte Schulung von Journalisten um deren freies Schreiben gegen korrupte, nationalistische Eliten zu fördern usw.
Alles sachen, die die Zivilgesellschaften weiter voran bringen, nichts, was man mit Besatzungstruppen erreichen würde (ohne große negativen Nebenfolgen)

Kosovo:
Stärkere Unterstützung für die liberalen udn demokratischen Kreise des Kosovos. Mehr UNterstützung für kritische Journalisten etc.
Stärkeres Vorgehen der Unmik gegen die kriminellen Strukturen der Albaner.
Mehr Polizeibemate also.
Einm besseres und stärkeres Vorgehen der Friedenstruppen wenn nötig. Allerdings sind genügend Truppen da, nur dürfen sie nicht kneifen, wie bei den großen Unruhen vor gut einem Jahr, in denen gerade die Bundeswehr versagte.
Allerdings gehört zugegebenermaßen das Zurückhalten und Kontrollieren eines Mobs nicht zu den klassischen Aufgaben eines Soldaten.
Da müßte man aber ansetzen, da von Friedenstruppen genau solche Fähigkeiten erwartet werden: Also entweder die Schulung der Truppen in dme Punkt verbessern ( wie geschehen) oder spezielle Einheiten des BGS bzw. jetzt der Bundespolizei dafür bereithalten.

Das sind Punkte, die mMn viel eher in der derzeitigen Situation als Kritik angebracht sind.

@ Wolf
Ich hab dich auch diesmal verstandenWink, nur ging deine Äußerung für mich wieder inhaltlich nicht ins Ziel und ich konnte mir leider diese - zugegeben- etwas dümmlichen Kommentare nicht verkneifen.
Afghanen lassen sich schwerlig von solch Aktionen beeindrucken oder beeinflußen. Lieber einfach aufbaun, das reicht schon...
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