Welchen Nationen gehört das 21.jahrhundert??
#17
Ein interessantes Thema und ein sehr stark divergierendes Meinungsspektrum.
Also geb ich mal meinen Senf dazu und versuch mal die diversen Argumente zusammenhängend aufzugreifen und zu kommentieren,wobei ich versuche mal auch gesamtgesellschaftlichen zusämmenhängen rechnung zu tragen:

Das derzeitige unipolare System mit der recht absoluten Hegemonie der Usa wird wohl noch für einige Zeit bestehen. Doch würde ich der USA auf keinen fall ein zweites amerikanisches jahrhundert in Aussicht stellen, wie es das 20. jahrhundert war.
Gewiss, die Amerikaner haben ein konstantes Wirtschaftswachstum ( noch *fg*) und ihre bevölkerung wired siche rnicht so vergreisen wie die europäische, aber auch hier muss man die Schattenseiten sehen.
Das bevölkerungswachstum zum Beispiel wird hauptsächlich durch eine hohe Fertilitätsrate ( Fruchtbarkeitsrate) bei den Hispanics und zum teil noch bei den afro-amerikanern getrage. Zusätzlich kommt dazu noch eine starke (il)legale Einwanderung lateinamerikanischer Billigarbeiter. Infolge dieser demographischen Verschiebungen wird das weiße Amerika ( also die klassischen wasp´s ) allmählich so aufhören zu existieren ( kulturelle Kämpfe mit vorpragrammiert) und stärkere soziale Verteilungs- und machtkämpfe dürften mittelfristig zu erwarten sein. Denn die ethnischen Trennlinien werden imer mehr auch zu sozialen Trennlinien, denn es kommt in den USA allmählich zu einer qualitativ nie dagewesenen sozialen Differenzierung. Und da sind wir schon bei der Wirtschaft.
Und da kann ich insbesondere den Lobgesang von Turin nicht teilen. es ist fakt, dass das Leistungsbilanzdefizit nie dagewesene Höhen ereicht hat. Höhen, die kein anderer Staat verkraften kann und die nur deshalb bestehen können , da die Welt ( und gerade Ostasien) ihr kapital in die Usa pumpen zu Anlagezwecken. Versiegt dieser Strom, so steht die Us-Wirtschaft vor dem Kollpas bzw. insbesondere die US-Gesellschaft. Nicht zu vergessen die astronomisch hohe Verschuldung der privaten Haushalte, die auch nur mit dem Kapital aus dem Ausland finanziert wird. Das ist ein sehr instabiles System und wird allein getragen durch das hohe Vertrauen in den Dollar und die US-Wirtschaft. Aber dass dieses Vertrauen nicht ewig währt, sieht man daran dass der Us-Dollar gefährlich schwächelt und viele Anleger in Ostasien allmählich kalte Füße bekommen. VOn daher ist auch die Us-Wirtschaft auch vor starken Erschütterungen nicht gefeit. Und gerade die US-Wirtschaft dürfte - wenn diese Blase platzt - hart zu Boden gehen.
Denn produziert wird in den USa immer weniger. denn die Produktion wird an billigere Standorte verlagert. daher lebt die Usa von dem enormen privaten KOnsum, der aber schuldenfinanziert ist.. um mal die sache zu vereinfachen: chinesen produzieren güter, die nach den usa gehen. jene werden wie wild konsumiert. dafür gehen gewinne nahc china, die aber in dne usa investiert werden und so letztlich als kredite bei den Privathaushalten landen damit jene auch kaufen können.... das ist doch ne schöne seifenblase.. denn ( anders wie Turin behauptet) fürchtet man auch in china die Überhitzung der eigenen Wirtschaft ( extrem hohe wachstumsraten).
Und eben den Gau in den Usa.
Von daher die wirtschaftliche macht der Usa ist nicht auf ewig begründet und steht heute mehr als je zuvor auf sehr tönernen Füßen. Und eben nicht zu vergessen auch die starke schere zwischen arm und reich durch das nicht-vorhandensein sozialer Umverteilung, Standards und Absicherung ( reines laissez-faire fast). Und diese gesellschaftlichen Spannungsfelder dürften durch die unterschiedliche demographische zunahme der bevölkerungselemente ( weiße, hispanics etc. ) noch weiter zunehmen.
Von daher, nichts ist für die Ewigkeit. es ist durchaus möglich, dass die USA noch in den nächsten 10 - 15 jahren aus ihrer hegemonposition rausfällt. Eine übertrieben Interventionspolitik, internationale Isolierung ( allmählich einsetzend) und aggressive Außenpolitik ohne beachtung des völkerrechts ( stichwort: unilaterales handeln) dürften uahc dazu führen, dass die Usa wohl kaum ewig in ihrer Position sich wird halten können.
Nun zu China. ich denke mal, dass die großen Pluspunkte von china schon genannt wurden: eine riesige Bevölkerung, einigermaßen gut ausgebildet, sehr fleißig und zielstrebig. Aber auch hier muss eine hegemoniale Stellung nicht zwangsläufig folgern. Die chinesische Wirtschaft wächst und wächst. China wird allmählich zu dem Produktionsstandort der Welt. Wer produziert, der macht es am besten in China. Denn die Qualität ist verhältnismäßig gut und die Kosten gering.
Allerdings lebt gerade China von dne riesigen Direktinvestionen des Westens und hier gerade der USA. Denn von dort werden insbesondere die Arbeitsplätze und auch die Produktionsstandorte nach China verlagert. Und die Chinesen sind gerade auf die kauflust de rmaerik. Kundne angewiesen. Aber wenn das ganze system ins stocken gerät, dann sieht auch die chin. Wirtschaft alt aus. Auch Japan investiert viel in China und im genezug wird exportiert nach japan. Wendet sich aber japan mal gegen China, so ist es auch hier aus mit den Inputs für die chin. Wirtschaft. Zudem sind weite teile China bettelarm und es existiert eine nicht unerhebliche Spannung zwischen den armen provinzen im Norden und der Mitte und den reichen Küstenprovinzen im Süden. Auch hier existieren keine stabilen verhältnisse: 300 Millionen rechtlosen und heimatlosen Wanderarbeitern stehen vielleicht gut 50 Mill. moderne Chinesen gegenüber, die in modernen metropolen leben und dem westlichen Konsumleben frönen. dass ein kommunistisches system solche eher archaisch-kapitalistisch anmutende Zustände deckeln kann, liegt an den guten Indoktrinierung dort und wohl auch etwa an der chin. Art. Aber ob sich die Massen nun immer mit dem jetzt verstärkt einsetzenden Propagieren von Nationalstolz werden abfertigen lassen, das laß ich mal dahingestellt. Auf jeden fall ist auch Chinas Wirtschaft keine Wunderkiste. Und gesellschaftliche Stabilität als grundlegendes paradigma für langfristige machtentfaltung würd ich auch anzweifeln... ach so, hätt ich fast vergessen, die chinesische abhängigkeit von rohstoffleferungen. Auch kein pluspunkt. Und auch der chinesischen Gesellschft droht ein demographisches Problem ( vergreisung). Bis vor gut 20 jahren ist ihre Zahl noch stark angstiegen, aber dann wurde versucht einzuschränken, mittel der ein-kind-politik.. daher aber sind die letzten jahrgänge für chin. Verhältnisse extrem schwach und so droht China in gut 30 bis 50 Jahren dasselbe was uns in schon 20-30 Jahren droht.
Sollte man auch bedenken.
Nun mal zu Indien. Auch wen ich die Usa und China eher negativ behandelt habe, so bin ich de rmeinung, dass sie zwar kein hegemon sein können ( im klass. sinne), aber eine starke Rolle würde ich ihnne trotzdem zubilligen.
Bei Indien bin ich aber noch ne ecke skeptischer.
Die Inder wachsen immer weiter hinsichtlich ihrer zahl. Sie haben jetzt immer noch eine sehr hohe Analphabetenquote ( auf jedne fall höher als china).
Ihre Wirschaft wuchs zwar in den letzten jahren, aber nicht in dem maße wie zum Beispiel in China. Der Umgang von der Planwirtschaft wurde in China eindeutig besser gemanagt als in Indien ( denn auch dort galt sie ).Und gerade in Indien ist die Konzentration auf wenige bestimmte Zentren und Branchen sehr augenscheinlich: nimmt man mal die IT-Branche weg und bangalore als ihr zentrum, so sieht die Wirtschaft in Indien schon ganz anders aus.
Und auch wen es schon eindeutig viele Fortschritte gibt, aich auf dem flachen land, so bleiben viele Probleme: die feindschaft zwischen den moslems und den Hindus und auch eine zunehmende radikaliserung beider gruppen ( folgerte in bürgerkriegsähnlichen Zusänden in einigen Bundesstaaten). Auch bleibt das kastenwesen in manchen Gebieten Indiens ein großer hemmschuh für die weitere Entwicklung.
daher ist euine Vorrangstellung Indiens außerhalb des indischen Subkontinents auf absehbare zeit sehr sehr unwahrscheinlich ( was in gut 80 jahren ist, kann man nicht abschätzen).
Jetzt mal zu Rußland. da muss ich eindeutig, ebenso wie bei Indien Tiger widersprechen.
Also Indien billige ich schon die Chance zu mit ihren problemem fertig zu werden und zumindest eine großmacht der zweiten reihe zu werden.
Aber bei Rußland seh ich einfach nur schwarz. Ein mehr und mehr zerfallender Staat, in dem sich die Wirtschaftseliten ( Oligarchen ) und die alten Geheimdienstseilschaften sich nen kampf liefern, wer mehr vom Kuchen abbekommt. Wobei beide ungestört auch mit dem organisierten Verbrechen kooperieren bzw. da die Strukturen sogar identisch sind.
Dann ein absolut negatives Bevölkerungswachstum (*fg*). Krankheiten wie Tuberkolose sind wieder auf dem Vormarsch und auch AIDS wird allmählich zum Probelm.. und dann sind von den gut dann noch verbleibenden 120 Mill. Russen auch noch im Moment gut 20 Mill., Moslems darunter. Und diese zahl wird eher weiter zunehmen, während die gesamtzahl der Russen eher abnehmen wird. Tja, das problem dürfet kalr sein, gerade wenn man an Tschetschenien denkt. Rußland könnte unter Umstäden noch große probleme hinsichtlich ihrer isalm. Bevölkrungsteile bekommen.
Die einzige Trumpfkarte Rußlands sind die vielen Resssourcen. Aber dadurch muss Rußland nicht zwansgläufig zum selbstständigen Player werden. Es könnte auch zum Interessengebiet werden.
Gut , auch unwahrscheinlich, denn die russ. Atombomben garantieren die russ. amchtstellung zumindest im weiteren kreis für längere zeit. Aber aktiv eine wichtige Rolle wird Rußland nicht mehr spielen können.
Jetzt zu Europa. Wenn das Projekt Eu gelingt, dann dürfte diese Förderation wohl zu den großen Playern neben china und den Usa gehören.
Zwar mit überalteter Bevölkerung, dafür aber mit leistungsstarker Wirtschaft, und eine r( auch im Durchschnitt) gut ausgebildeten Bevölkerung dürfte sich Europa gut halten Können. Aber allein hätten die nationalstaaten kaum bzw.wenig Chancen international.

Bei den anderen Staaten könnte es in der zweitenb uind dritten Reihe durchaus noch Bewegung geben.
Japan wird seinen Platz erstmal behaupten können. Aber auch japan droht eine Vergreisung und schon jetzt droht japan zwischen den Gignaten USA und China zerdrückt zu werden.. viel hängt davon ab, wie sich japan zu china und zur usa stellt. Aber allein handeln, das wird tokyo so nicht können.
Desweiteren, wird sicher Brasilien langfristig sich gut entwickeln. es wird zwar lange dauern ( da insbesondere die sozialen kontraste noch lange komplizierend nachwirken werden) , aber chancen sind da.
Für afrika seh ich ziemlich schwarz. Vielleicht noch Südafrika hat eine Chnace auf eine gewise Rolle, aber ansonsten ..fehlanzeige.
was nun die islam. Staaten anbelangt, so ist da ne Prognose an schwierigsten. Viel wird davon abhängen, wie sich der richtungsstreit im islam selbst entscheiden wird ( also wie der islam interpretiert wird unter dem heutigen gegebenheiten, wie er modernistert werden kann) und auch wo die Us-Luftwaffe noch zuschlagen wird.

Insgesamt sehe ich eine immer weiter zunehmende Fragmentarisierung und Zersplitterung von Macht auf der ebene von Nationalstaaten. Denn auch nicht-staatliche Akteure ( insbesondere transnationale Konzerne TNK) werden eine immer größere Role spielen. Auch wird die wirtschaftliche macht immer entscheidender und diese leigt im Rahmen der Globaliserung immer mehr bei den großen Konzernen und beim großen Kapital. Daher wird man je länger man ins 21. Jahrhundert voranschreitet, auch immer weniger in den klass. kategorien und vorstellungen von macht und einfluß im rahmen eines systems von nationalstaaten sprechen können.
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