Aufstands- und Partisanenbekämpfung (COIN)
#65
Zitat:Ein anderer Ansatz wäre, dass man 2 Drittel des investierten Geldes direkt in jeden Haushalt der einzelnen Leute pumpt. Sprich die Leute mit humanitärer Hilfe überschüttet. Dann bin ich mir sicher dass die Grundstimmung der Bevölkerung positiv ist. Das ist das Wichtigste was man erreichen muss. Dann würde ich mich auf wenige Ballungszentren konzentrieren und dort den Menschen Aufbauhilfe zukommen lassen. Die wären einfach zu verteidigen (Infanterie nur in den grösseren Städten) und das was man verteilt und neu erstellt, kann auch erhalten werden. Den Rest würde ich mehrheitlich über die Luft, Drohnen und Helikopter erledigen. Dann auf Zeit spielen und schauen ob die Freiheitskämpfer mit der Zeit nicht von der Zivilbevölkerung geächtet werden.

Nachhaltiger wirtschaftlicher Erfolg, Wohlstand, sichert im Prinzip jede Herrschaft(sform) relativ gut ab. Das ist soweit korrekt. Aber für nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg braucht man Frieden, Sicherheit, einen funktionierenden Staat, funktionierende Infrastruktur, etc.. damit also für das Besatzszenario ein absolut unpassender Gedanke. Kurzfristige Ansätze/Geschenke, gerade im instablien Umfeld, verpuffen meist umgehend. Die ideologische Überlegenheit des Freiheitskampfes lässt sich in einer Besatzungssituation mit "Entwicklungshilfen" der Besatzer auch gar nicht aufwiegen. Auch die Annahme von Geldern und das Profitieren davon muss dem Gedanken garnicht widersprechen, die Besatzer zu verteufeln. Das ist letztlich eine biologische Fragestellung und naturgegeben im Sinne der Erhaltung der eigenen Art. Dagegen Geld zu setzen erscheint mir sehr naiv. Im Kolonialismus hat man das vielfach vergeblich versucht. Auch im Irak, auch in Afghanistan.
Das in einem solchen Entwicklungshilfeprozess nicht veruntreute Geld (i.d.R. kommt ja nur ein kleiner Bruchteil der tatsächlich investierten Summen an) wird auf jeden Fall mancherorts beim einfachen Bürger ankommen. Man wird dem fremden Menschen auch defintiv danken und ihm anschließend eiskalt in den Rücken schießen. Das ist völlig normales Verhalten. Da funktioniert kurz- bis mittelfristig schon eher Quintus Strategie der Gewaltherrschaft einzelner lokaler militärischer Gruppierungen. Die sind in ein Abhängigkeitsverhältnis zu bringen. Dieses Konzept hat sich (mit häufig katastrophalen Folgen) zumindest mittelfristig für Kolonialstaaten bewährt. Ich weiß auch garnicht, was man sonst noch realistisch als Ziel verfolgen kann.
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[Kein Betreff] - von Holger - 23.01.2004, 11:13

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