Aufstands- und Partisanenbekämpfung (COIN)
#60
Quintus Fabius schrieb:.....

Hier, in diesem konkreten Fall Afghanistan hätte man sich auf einen reinen Luftkrieg unterstützt von Sondereinheiten am Boden beschränken sollen und den Rest die Nordallianz alleine machen lassen..
diese Taktik kann man nach dem Libyen-Krieg und dem Sturz Gaddafis durchaus zunächst als erfolgversprechend sehen, ich bzeweifle aber, ob die nachfolgende Rechnung aufgegangen wäre
Quintus Fabius schrieb:.....Dann hätte man die Nordallianz mit entsprechendem Nachschub an Infanteriewaffen versorgen können und so wäre eine relativ stabile Gewaltherrschaft der ethnischen Minderheit über die Mehrheit entstanden wobei die Minderheit aufgrund der Umstände dann zusammen halten hätte müssen. Es wäre eine zumindest mittelfristig stabile Herrschaftsstruktur entstanden, die Taliban wären dauerhaft untergegangen bzw eine rein pakistanische Angelegenheit geworden. .....
nein; es wäre - wie heute auch - weiterhin zu ethnischen Konflikten zwischen den verschiedenen Ethnien wie Paschtunen, Usbeken oder Tadjiken gekommen.
Heute ist lediglich fest zu stellen, dass die ethnischen Differenzen aufgrund des massiven Fehlverhaltens von US-Soldaten in Afghanistan durch so entstandenen und zunehemenden gemeinsamen Hass gegen die westlichen Truppen übertüncht werden.
Sobald diese Feinde vom afghanischen Gebiet verschwunden sind, wird sich das Feindbild wieder an die näher stehenden Gegner im eigenen Land richten.
Eine Befriedung dürfte effektiv und dauerhaft nur bei einer (faktisch eigentlich bestehenden) Teilung Afghanistans entlang seiner ethnischen Grenzen entstehen. Das aber wollen die USA nicht, weil damit der Einfluss des Iran auf die ihm nahe stehenden Volksgruppen bis hin nach Tadjikistan massiv steigen würde.
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[Kein Betreff] - von Holger - 23.01.2004, 11:13

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