Französische Soldaten von Elfenbeinküste angegriffen, 8 Tote
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Zitat:Krisenherd Elfenbeinküste

Frankreichs Wurzeln in Afrika
In den vergangenen Wochen machte das westafrikanische Land Elfenbeinküste immer wieder Schlagzeilen. Unruhen, Ausschreitungen gegen Europäern, die Gefahr eines Bürgerkrieges prägten die Nachrichten aus. Vorläufiger Höhepunkt der jüngsten Unruhen war der Einsatz des französischen Militärs, der die gesamte Luftwaffe der Elfenbeinküste zerstörte. Frankreich spielt in diesem Konflikt eine entscheidende Rolle. Bis heute ist Frankreich mit seinen ehemaligen Kolonien in Westafrika tief verbunden.
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Die wichtigste Form dieser Unterstützung ist das militärische Beistands- und Verteidigungsabkommen. Dieser Pakt kam in der Vergangenheit zum Tragen, wenn frankreichtreue Regierungen durch Unruhen bedroht waren. In solchen Situationen griff die französische Armee immer wieder in seinen ehemaligen Kolonien ein. Im Rahmen dieses Abkommens hat Frankreich auch Truppen in Elfenbeinküste stationiert. Nach Djibuti befindet sich in Elfenbeinküste das größte Kontingent der französischen Armee in Afrika.

Enge wirtschaftliche Verzahnung
Auch wirtschaftlich ist die Grande Nation mit seinen ehemaligen Kolonien eng verzahnt. So durch die Westafrikanische Währungsunion, der UEMA. Die Mitgliedsstaaten der UEMA, besitzen eine eigene Währung, den Franc CFA (Franc de la Communauté Financière Africaine), der wiederum an einen festen Wechselkurs an den französischen Franc gebunden war. Seit der Einführung des Euro ist der Franc CFA an den Euro gebunden (1Euro entspricht 656 Franc CFA). Die einzelnen Staaten dieser Währungsunion verfügen in Paris über ein Operationskonto, über das sie ihren gesamten Außenhandel abwickeln und auf dass sie 65 Prozent ihrer Gold- und Devisenvorräte einzuzahlen haben.

Die engen Bindungen an das Mutterland Frankreich bestanden und bestehen bis heute ebenso auf kulturellem Gebiet, die gemeinsame Sprache französisch - bis heute in den ehemaligen Kolonien einzige Amtssprache - ist ein weiterer Ausdruck dieser besonderen Beziehungen. So ist es nicht verwunderlich, dass gerade Frankreich in den Konflikt in Elfenbeinküste eingreift.

Afrikanisches Wunderland Elfenbeinküste
Elfenbeinküste galt in den 1960er und 1970er Jahren als afrikanisches Wunderland. Unter Präsident Felix Houphouët-Boigny entwickelte sich die Wirtschaft, Elfenbeinküste wurde größter Kakaoanbauer der Welt. Mit dem Zusammenbruch der Rohstoffpreise für Kakao und Kaffee in dem folgenden Jahrzehnt begann auch der langsame Zerfall der Elfenbeinküste. 1993 starb Houphouët-Boigny, ethnische Konflikte verschärften sich, schließlich endete die Lage in den Jahren 1999 - 2000 in einem Putsch und den ersten bewaffneten Aufständen. Seitdem ist die Lage angespannt.

Eines der großen Konfliktfaktoren ist die Situation der aus den Nachbarländern eingewanderten "Gastarbeitern". .... In einer Meuterei der vom Norden dominierten Teile der Streitkräfte brachten sie 2003 Teile des Landes unter ihre Kontrolle.

Uno bemüht sich um RuheTruppen der Vereinten Nationen sind derzeit bemüht, die Lage in dem Land zu beruhigen. Doch die Lage ist weiterhin angespannt und ein bewaffneter Konflikt kann jederzeit wieder aufbrechen und die Elfenbeinküste und mit ihr auch die Nachbarstaaten in einen Bürgerkrieg ziehen.

Stand: 28.11.2004 11:04 Uhr


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