(Land) Bundeswehr: Infanterieausrüstung
Wodan schrieb:Ich glaube das Quintus gar nicht mal grundsätzlich gegen Technik der gar HiTec für Infanteristen ist,

Ich hab gefühlte 2 Jahre mit ihm über das diskutiert, ich behaupte jetzt mal, dass ich es besser weiss, tschuldigung. :mrgreen:

Zitat:sondern einfach nur einer andere (imho in großen Teilen sinnvollere) Kosten/Nutzen-Abwägung heranzieht.
Das denkt natürlich jeder und das ist wirklich mit die wichtigste Frage. Aber eben nicht wenn man es in Relation zu den menschlichen Verlusten stellt. Das wird bei uns sehr hoch gewichtet und deshalb sind die Ideen von Quintus eher fraglich bezüglich Umsetzung.

Zitat:Gewichtet man den (fraglichen?) Mehrwert der Ausrüstung höher oder niedriger als den Verlust von Beweglichkeit.
Das steht doch nicht zur Diskussion, du musst doch das UACV nicht herumtragen.

Zitat:Schaut man sich die gezeigten Infanteristen an, sieht man, dass diese sich kaum noch vernünftig bewegen können und von tarnen kann gar keine Rede mehr sein.
Wer befiehlt dass man sich immer so ausrüsten muss? Das hängt doch davon ab, ob man sichern muss (dann braucht es mehr Schutz) oder ob man wie es Quintus möchte, jagen kann (wenig Schutz). Nur ist halt die Annahme komplett weltfremd, dass man immer als Jäger operieren kann. Der Gegner hat hier schon per se einen Vorteil, weil in der Zivilbevölkerung nicht auffällt, der gemeine Europäer hingegen schon.

Zitat:Was nützt es dem Soldaten wenn er viele (auch durchaus sinnvolle) Spielereien am Mann hat, sich aber nicht mehr "verstecken", oder aus dem "Versteck" wirken, weil sich kaum mehr bewegen kann.
Keine Ahnung was du meinst.

Zitat:Sieht man sich z.B. den Rechner/PDA (wie auch immer) vor Brust an. Stehend, hinter einem Haus alles toll. Aber was macht man kniehend oder liegend hinter einer Mauer/Graben/Böschung... unter Feuer? Kaum noch vernünftig zu bedienen.
Hmmm? Wer kann schon was dagegen haben, wenn man die Feindposition vom UAV/Operator gemeldet bekommt. Sorry das kommt mir irgendwie surreal vor. Nach dem Motto, "Ich muss alles selber machen, sonst hab ich ein Egoproblem".

Zitat:Gute Optiken und Funken befürwortet Quintus ja z.B. ausdrücklich.
Da hat doch niemand was dagegen, aber die Trivialtechnik kann sich eben jeder auf dem freien Markt besorgen. So kämpft man mehr oder weniger Vietnam.relodaed. Wie willst du da erheblich besser als der Gegner abschneiden. Ich hör da immer ein wenig Überheblichkeit raus um dann im echten Einsatz wie in Vietnam gelevelten Infanteriekampf brutal aufzuwachen. Die vielen Söldnern die mittlerweile ihr Geld damit verdienen tun ihr Selbiges dazu, die verkaufen ihr Knowhow irgendwelchen Despoten, Hauptsache die Kohle stimmt.

Zitat:Zu dem bringt es dem einzelnen Soldaten oder Trupp garnichts, wenn er so viele Informationen bekommt, dass er sie gar nicht selber auswerten und verarbeiten kann.
Mit dem Anforderungsprofil von Quintus Beitrag oben, müsste das spielend gehen. Im Ernst, was soll überfordernd sein, wenn man z.B. den Gegner aufgeklärt bekommt. Das sind doch alles unsinnige Vorbehalte. Klar kommt es immer auf die Informationsaufbereitung drauf an und des darf nicht so ausarten, dass jeder nur noch aufs Smartphone und nicht mehr auf den Horizont schaut. :lol: Aufklärung ist ein Feld wo noch so unglaublich Potenzial im Verbund mit Drohnen steckt. Da ist der Infanterist wirklich der sprichwörtliche Maulwurf am Boden ist, der maximal die Hälfte sieht, meist den Gegner kaum je zu Gesicht bekommt. Geschossen wird viel, gesehen wird wenig, auch eine Statistik die seit je her den Infanteriekampf prägt, er ist einfach unglaublich ineffektiv.

Wirklich gute Erfahrungen hat man mit einseitigen technischen Vorteilen gemacht, wie z.B. dem Nachtsichtgerät. Aber das hat mittlerweile der Gegner auch, auch da kann man sich eben mit all den klassischen Infanterietools nicht mehr absetzen.

Zudem kommt der gewichtigste Nachteil noch hinzu. Der Feind tarnt sich in der Zivilbevölkerung, er ist deutlich mehr verzahnt mit der Bevölkerung und wird auch viel eher durch diese informiert. Man hat fast immer einen Informationsnachteil in diesen Einsätzen.

Aber gut, die Selbstüberschätzung gibt es ja bei allen Truppengattungen. Nicht zuletzt deshalb würde ich die Truppengattung niemals trennen. Es gibt eine Armee und die kämpft im bestmöglichen Verbund.
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema

Gehe zu: