(Land) Bundeswehr: Infanterieausrüstung
#99
Ich glaube das Quintus gar nicht mal grundsätzlich gegen Technik der gar HiTec für Infanteristen ist, sondern einfach nur einer andere (imho in großen Teilen sinnvollere) Kosten/Nutzen-Abwägung heranzieht. Gewichtet man den (fraglichen?) Mehrwert der Ausrüstung höher oder niedriger als den Verlust von Beweglichkeit.
Schaut man sich die gezeigten Infanteristen an, sieht man, dass diese sich kaum noch vernünftig bewegen können und von tarnen kann gar keine Rede mehr sein. Was nützt es dem Soldaten wenn er viele (auch durchaus sinnvolle) Spielereien am Mann hat, sich aber nicht mehr "verstecken", oder aus dem "Versteck" wirken, weil sich kaum mehr bewegen kann.
Sieht man sich z.B. den Rechner/PDA (wie auch immer) vor Brust an. Stehend, hinter einem Haus alles toll. Aber was macht man kniehend oder liegend hinter einer Mauer/Graben/Böschung... unter Feuer? Kaum noch vernünftig zu bedienen.


Gute Optiken und Funken befürwortet Quintus ja z.B. ausdrücklich.
GPS-Geschichten sind natürlich toll, aber es darf das Handwerk nicht verloren gehen, weil einfach keiner weiß, wie lange bei einem ernsthaften Krieg GPS noch nutzbar ist.
Zu dem bringt es dem einzelnen Soldaten oder Trupp garnichts, wenn er so viele Informationen bekommt, dass er sie gar nicht selber auswerten und verarbeiten kann. Er macht sich dann einfach Gedanken über Sachen, die mit der unmittelbaren, für ihn wichtigen Lage nichts oder nur am Rande zu tun hat. Das ist nur menschlich, aber im Fall der Fälle hinderlich. Genauso wie das Beispiel mit der Route für den Boxer. Natürlich muss das garnicht genutzt werden, aber in der Realität wird man es nutzen, auch wenn es nur ablenkt und Freiheiten beraubt. Möglichkeiten die man hat, nutzt man, selbst wenn man sich damit am Ende nur selber behindert.

Bei der angesprochenen Gewichtung kommt man am Ende des Tages halt auch wieder auf das Mutterschiff zurück. Es ist natürlich eine schöne Versorgungsmöglichkeit aber beraubt den Infanteristen auch seiner größten Vorteile. "Uneingeschränkter" Querfeldeinbewegung und auch längere Zeit quasi unsichtbar im Feld zu verweilen.

Im Großen und Ganzen sehe ich es auch so, dass das Ideal des Infanteristen der "klassische" Fernspäher und/oder Jäger sein sollte.

Im kompletten Trupp leichtere Westen und Funk reicht. Dafür mehr Wirk- und Tarnmittel
Es reicht wenn einmal Zielmarkierung (für CAS (Drohner/Flieger) oder Ari/NLOS) und Funk zur nächst höheren Ebene vorhanden ist. Das braucht nicht jeder Soldat inkl. Ritterrüstung.
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